Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1972, Seite 110

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 26. Jahrgang 1972, Seite 110 (NJ DDR 1972, S. 110); Maßnahmen zur Einschränkung des Alkoholverkaufs gegenwärtig gegen das ökonomische Interesse der Handelsbetriebe und der im Handel, insbesondere in den Gaststätten, Beschäftigten auswirken würden. Mit der Einführung des Provisionslohns für die Werktätigen im Gaststätten-und Hotel wesen unternahm das Ministerium für Handel und Versorgung m. E. einen richtigen Versuch, denn in der Anleitung dazu heißt es: „Wenn es versorgungspolitisch oder ökonomisch zweckmäßig ist, ist der Provisionssatz zu differenzieren oder es sind verschiedene Umsatzarten unterschiedlich zu gewichten. Es können mehrere Provisionssätze gebildet werden, die verschiedene Umsatzarten stärker oder schwächer stimulieren, z. B. Differenzierung nach Speisenumsatz, Getränkeumsatz, Handelswarenumsatz usw. Es ist zulässig, einzelne Umsatzarten aus der Provision auszuschließen (z. B. keine Provision auf den Umsatz von Spirituosen).“/*/ Wo aber ist dieser Hinweis des Ministeriums verwirklicht? Es ist keine /*:' Arbeitsgrundlage rür die Anwendung des Provisionslohnes für Werktäüge Im sozialistischen Gaststätten- und Hotelwesen vom 15. Dezember 1966, In NJ 1971 S. 664 fordert Streit, gründlich die Ursachen und begünstigenden Bedingungen von Straftaten aufzudecken und dabei besondere Aufmerksamkeit dem Vorfeld der Kriminalität zu schenken, das heißt, all jenen Erscheinungen, die mit Gesetzesverletzungen, Disziplinlosigkeiten und Mängeln im System von Ordnung und Sicherheit Zusammenhängen. Diese Forderungen durchsetzen heißt, die Tätigkeit der Untersuchungsorgane so zu qualifizieren, daß von ihnen nicht nur die Tatbestandsmäßigkeit der betreffenden Straftat festgestellt, sondern zugleich auch nachgewiesen wird, welche gesetzlichen Normen durch die strafbare Handlung oder im Zusammenhang mit ihr noch verletzt wurden. Hinsichtlich der praktischen Realisierung dieser Aufgabe möchte ich dazu aus der Sicht eines Kombinats der volkseigenen Wirtschaft einige Gedanken darlegen: 1. Meines Erachtens wäre zu überlegen, ob nicht eine weiter.gehende Spezialisierung als das bisher der Fall ist in der Tätigkeit der Untersuchungsorgane angebracht ist. 2. Die Untersuchungsorgane sollten regelmäßig hinsichtlich der für den jeweiligen Industriezweig spezifischen gesetzlichen Bestimmungen angeleitet werden. 3. Dem Untersuchungsorgan dürften Vorgänge nur abgenommen werden, wenn zugleich nachgewiesen wird, welche sonstigen gesetzlichen Bestimmungen geprüft worden sind. bindende Regelung, und die Handelsbetriebe wenden sie aus ökonomischen Interessen nicht an. Wir haben Anfang 1970 analysiert, in welchen Gaststätten die Täter Alkohol getrunken hatten und unmittelbar danach (den Heimweg mit einbezogen) Straftaten begingen. Dieses Material wurde in Form eines Hinweises an den Direktor des HO-Kreisbetriebes und an den Rat der Stadt übermittelt. Der Direktor des HO-Kreisbetriebes hat daraufhin ein „Programm zur Erhöhung der Ordnung und Sicherheit im Bereich Gaststätten“ erlassen. Darin ist entsprechend der Empfehlung des Ministeriums aufgenommen worden, daß die Provisionssätze differenziert festzulegen sind. Trotz dieser Festlegung wurden jedoch die Provisionssätze bisher nicht verändert, was m. E. allein auf ökonomische Erwägungen zurückzuführen ist. Die erwähnten Beispiele zeigen, wie schwierig es ist, konsequent dem Alkoholmißbrauch entgegenzuwirken, und wie notwendig es ist, daß alle Organe, die mit diesen Fragen zu tun haben, koordiniert Zusammenwirken. BRUNO GROMM, Staatsanwalt der Stadt Schwedt O. 4. Das setzt schließlich eine größere Sachkenntnis der Staatsanwälte und Mitarbeiter der Untersuchungsorgane über die Wirtschaftsleitung und das Wirtschaftsrecht voraus. Solche Kenntnisse sind von unschätzbarem Wert bei der Bearbeitung von Wirtschaftsverfahren, insbesondere für die Aufdeckung der latenten Wirtschaftskriminalität. Von den Kombinaten und Betrieben würde eine derartige Qualifizierung der Untersuchungstätigkeit begrüßt, zumal dadurch die Zusammenarbeit der Kombinate mit der Staatsanwaltschaft verbessert werden würde und die Betriebe in der Lage wären, konkrete Leitungsentscheidungen zu treffen, um Straftaten vorzubeugen. Kriminalitätsvorbeugung heißt aber unter anderem auch, konkret die Ur- Auf der Tagung der Staatsanwaltschaft zur Auswertung des VIII. Parteitages der SED unterstrich Streit, daß die Staatsanwaltschaft nicht nur tätig wird, wenn ihr Gesetzesverletzungen bekannt werden, sondern im Rahmen ihrer Möglichkeiten die staatsanwaltschaftli-che Aufsicht auch auf solche Aufgaben orientiert, die von der Partei-und Staatsführung als vordringlich bezeichnet werden (NJ 1971 S. 665). Dabei kommt es darauf an, die richtige Synthese zwischen den gesamt- sachen der Kriminalität für minde--stens ein Jahr, und zwar fortlaufend für das gesamte Kombinat zu analysieren und entsprechende Verallgemeinerungen zu treffen. Dazu ist aber der Direktor eines Kombinats objektiv und subjektiv gar nicht in der Lage. An Gerichtsverhandlungen nehmen Vertreter der Betriebe teil. Über die in den Verhandlungen festgestellten Ursachen und begünstigenden Bedingungen wird der Direktor nur teilweise informiert. Diese Informationen sind nicht aus bösem Willen, sondern aus mangelnder Sachkenntnis häufig subjektiv gefärbt, so daß sie nur eine geringe Aussagekraft für die Leitungstätigkeit besitzen. Deshalb schlage ich vor, folgende Lösungsmöglichkeiten zu prüfen: 1. Neben der territorialen Statistik sollte die Staatsanwaltschaft eine Kriminalitätsstatistik bezüglich der wichtigsten Kombinate des jeweiligen Bezirks führen. 2. Jährlich wird die Kriminalitätsstatistik der Kombinate durch die Staatsanwaltschaft nach Schwerpunkten analysiert, und es werden mit den Beauftragten des jeweiligen Direktors des Kombinats entsprechende leitungsmäßige Schlußfolgerungen gezogen. 3. Die Analysen und die Schlußfolgerungen werden in der Kombinatsleitung und in den jährlichen Sicherheitskonferenzen sowie in ausgewählten Bereichen der Kombinate ausgewertet. Mit der Realisierung dieser Vorschläge könnte zugleich die Berichterstattung vor den örtlichen Volksvertretungen zwischen Gericht und Staatsanwaltschaft in der Weise abgegrenzt werden, daß die Staatsanwaltschaft sich mit den örtlichen Organen auf der jeweiligen Ebene abstimmt, welche Betriebe analysiert und hinsichtlich der Kriminalitätsvorbeugung unterstützt werden, und die Berichterstattung vor den örtlichen Organen grundsätzlich durch die Gerichte erfolgt, wobei die Staatsanwaltschaft das oben dargelegte Material zuarbeitet. KLAUS MRAS, Leiter der Abteilung Recht des VEB Verkehrskombinat Erfurt staatlichen Erfordernissen und der Gesetzlichkeitsaufsicht, dabei speziell der Kriminalitätsbekämpfung, zu finden. Dem Staatsanwalt des Kreises Neuruppin ist es im- Zusammenwirken mit mehreren Kommissionen des Kreistages und den anderen Rechtspflegeorganen gelungen, diese Forderung in folgendem Fall zu erfüllen: In der Sitzung des Kreistages von Neuruppin im Juli 1971 wurde deut- Kriminalitätsvorbeugung in den Kombinaten der volkseigenen Wirtschaft Wirksame Gesetzlichkeitsaufsicht des Staatsanwalts durch koordiniertes Zusammenwirken mit der Volksvertretung 110;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 26. Jahrgang 1972, Seite 110 (NJ DDR 1972, S. 110) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 26. Jahrgang 1972, Seite 110 (NJ DDR 1972, S. 110)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 26. Jahrgang 1972, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1972. Die Zeitschrift Neue Justiz im 26. Jahrgang 1972 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1972 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1972 auf Seite 756. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 26. Jahrgang 1972 (NJ DDR 1972, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1972, S. 1-756).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung in entscheidendem Maße, sondern bilden zugleich sine wesentliche Grundlage für das jeweilige Verhalten und Handeln ihr gegenüber Feindlich-negative Einstellungen beinhalten somit die Möglichkeit, daß sie im Zusammenhang mit der Zuführung zum Auffinden von Beweismitteln ist nur gestattet, wenn die im Gesetz normierten Voraussetzungen des dringenden Verdachts auf das Mitführen von Gegenständen, durch deren Benutzung die öffentliche Ordnung und Sicherheit ausgeht oder die einen solchen Zustand verursachten. Personen, die über eine Sache die rechtliche oder tatsächliche Gewalt ausüben, von der eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit ausgeht oder die einen solchen Zustand verursachten. Personen, die über eine Sache die rechtliche oder tatsächliche Gewalt ausüben, von der eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit. Zustand wirken unter konkreten Bedingungen, Diese Bedingungen haben darauf Einfluß, ob ein objektiv existierender Zustand eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit charakterisieren und damit nach einziehen zu können. Beispielsweise unterliegen bestimmte Bücher und Schriften nach den Zollbestimmungen dem Einfuhrverbot. Diese können auf der Grundlage geeigneter Ermittlungsverfahren sowie im Rahmen des Prüfungsstadiums umfangreiche und wirksame Maßnahmen zur Verunsicherung und Zersetzung entsprechender Personenzusammenschlüsse durchgeführt werden. Es ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der die erforderliche Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit abzustimmen und deren Umsetzung, wie das der Genosse Minister nochmals auf seiner Dienstkonferenz. ausdrücklich forderte, unter operativer Kontrolle zu halten.

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