Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1984, Seite 23

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 23 (NJ DDR 1984, S. 23); Neue Justiz 1/84 23 Patentamts in den Patentprüfungsverfahren und durch das Oberste Gericht in Nichtigkeitsverfahren weitgehend diejenigen Merkmale einer Erfindung zu bestimmen sind, für die Patentschutz zu gewähren ist. Die Regelungen zum Begriff der Erfindung stützen sich auf wissenschaftliche Untersuchungen, auf die Erfahrungen aus der Tätigkeit des Patentamts und des Obersten Gerichts sowie auf umfangreiche Arbeiten der zuständigen Organe des RGW. Die mit der Neuregelung geschaffene Übereinstimmung mit internationalen Entwicklungstendenzen ist von besonderer Bedeutung, denn die wirtschaftspolitische Orientierung, die mit der Definition des Begriffs einer Erfindung gegeben wird, muß der Tendenz Rechnung tragen, daß die internationale wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit der Mitgliedsländer des RGW ständig an Gewicht gewinnt, was eine Annäherung der Bewertungsmaßstäbe für wissenschaftlich-technische Ergebnisse erfordert. In die gleiche Richtung wirkt, daß die sich verstärkende Tendenz zur internationalen Verwertung neuer wissenschaftlich-technischer Ergebnisse einen entsprechenden internationalen Schutz notwendig macht. In Übereinstimmung mit diesen volkswirtschaftlichen Erfordernissen wird im neuen Patentgesetz eine Erfindung als eine technische Lösung bestimmt, die sich durch Neuheit, industrielle Anwendbarkeit und technischen Fortschritt auszeichnet und auf einer erfinderischen Leistung beruht (§ 5 Abs. 1). Als Erfindungen im Sinne des Gesetzes werden also technische Konzeptionen für die Gestaltung von Erzeugnissen oder Verfahren angesehen, die durch ein neues, fortschrittliches technisches Prinzip charakterisiert wird. Bei der exakten Abgrenzung des Objektbereichs des Rechtsschutzes einem wichtigen Anliegen der Erarbeitung des neuen Gesetzes waren die Tendenzen der wissenschaftlich-technischen Entwicklung in der Welt zu berücksichtigen. Insbesondere war zu prüfen, ob neue Bereiche dem Rechtsschutz zugänglich gemacht werden sollen. Das Gesetz sieht hier eine eindeutige Regelung auf dem Gebiet der Mikrobiologie vor. Mikrobiologische Verfahren werden vom Rechtsschutz erfaßt (§ 5 Abs. 6). Das entspricht der wachsenden volkswirtschaftlichen Bedeutung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und der Entwicklung der schöpferischen Arbeit in den Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet. Im übrigen bestimmt das Gesetz den Objektbereich des Rechtsschutzes entsprechend den bisherigen Erfahrungen der Rechtsanwendung und den sich darin widerspiegelnden gesellschaftlichen Interessen. In Übereinstimmung mit der internationalen Praxis werden Rechenprogramme nicht als Erfindungen angesehen, während für technische Lösungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik/Elektronik uneingeschränkt Rechtsschutz gewährt wird. Vom Patentschutz ausgeschlossen sind auch technische Lösungen, die lediglich aus der Darstellung neuer chemischer Stoffe bestehen. Eine Anerkennung erfinderischer Leistungen auf dem Gebiet der Chemie setzt die Darlegung eines industriell anwendbaren Verfahrens für die Herstellung oder für die Verwendung des gefundenen Stoffes voraus. Dementsprechend werden auf dem Gebiet der Chemie und das gleiche gilt für auf mikrobiologischem Wege hergestellte Stoffe Patente nur für Herstellungsverfahren und für Verwendungsverfahren erteilt (§ 6). Das entspricht den unveränderten wirtschaftspolitischen Interessen in bezug auf die Gestaltung des Rechtsschutzes auf diesem Gebiet und wird zugleich den Erfordernissen der internationalen Zusammenarbeit' vollauf gerecht. In Übereinstimmung mit den positiven Erfahrungen bei der Anwendung des Patentgesetzes von 1950 hat das neue Patentgesetz den Objektbereich des Rechtsschutzes für Wirtschaftspatente und für Ausschließungspatente gleich gestaltet. Das war vor allem deshalb möglich, weil der Objektbereich in strenger Übereinstimmung mit dem Prinzip der Gewährung eines leistungsgerechten Rechtsschutzes gestaltet wurde. Erhöhte Verantwortung der Betriebe im Patentprüfungsverfahren vor dem Patentamt Die staatlichen Verfahren zur Begründung, Änderung oder Aufhebung des Rechtsschutzes für Erfindungen, die in ihren Grundzügen im neuen Patentgesetz (§§ 16 ff.) geregelt und in Einzelheiten in einer besonderen Verfahrensordnung7 ausgestaltet wurden (vgl. §§ 16 Abs. 1, 26), spiegeln die Erfahrungen bei der Anwendung der bisherigen Rechtsvorschriften wider; zum Teil werden sie aber auch wesentlich weiterentwickelt. Das Verfahren vor den Prüfungs- und Spruchstellen des Patentamts wird durch die gewachsenen qualitativen und quantitativen Anforderungen an die Verfahrensdurchführung zur Begründung des Rechtsschutzes für Erfindungen bestimmt. Inhalt und Form dieser Verfahren haben erheblichen Einfluß darauf, ob die stimulierende Funktion des Rechtsschutzes für Erfindungen verwirklicht wird. Von der Gründlichkeit der Verfahrensvorbereitung, der Überzeugungskraft der Entscheidung im Rahmen der Verfahren zur Patentprüfung und Patenterteilung, von der vertrauensvollen Einbeziehung der Erfinder in die Vorbereitung der Patentanmeldungen durch die Ursprungsbetriebe und in die Durchführung des Prüfungsverfahrens hängt es entscheidend ab, welche Impulse für die weitere Entwicklung der Erfindertätigkeit ausgehen. Wie die Aufgaben in den Verfahren erfüllt werden, wird maßgeblich vom Niveau der Mitwirkung der sozialistischen Betriebe bestimmt. Deshalb sind Verantwortung und Stellung der Ursprungsbetriebe in den Verfahren vor dem Patentamt grundsätzlich weiterentwickelt worden. Die Ursprungsbetriebe von Erfindungen sind nicht nur verpflichtet, Erfindungen unverzüglich zum Patent anzumelden, sondern ihnen obliegen auch alle Aufgaben, Rechte und Pflichten des Patentanmelders. Der Ursprungsbetrieb hat ein eigenes, nicht vom Erfinder abgeleitetes Recht, Erfindungen zum Patent anzumelden und aktiv am staatlichen Patentprüfungsverfahren vor dem Patentamt teilzunehmen. Mit diesem Recht wird dem Ursprungsbetrieb eine besondere Verantwortung übertragen, die Ausdruck sowohl der Aufgaben der Betriebe und staatlichen Organe zur Verwirklichung der Rechte der Erfinder als auch ihrer Verantwortung für den Schutz und die umfassende Nutzung von Erfindungen ist. Die Ursprungsbetriebe sind daher verpflichtet, sowohl die staatlichen Interessen als auch die Interessen der Erfinder an der Gewährleistung des erforderlichen Schutzes und an einer leistungsgerechten Anerkennung wahrzunehmen. Das erfordert zugleich ein ständiges enges Zusammenwirken mit den Erfindern. Dazu werden die sozialistischen Betriebe auch in der Verfahrensordnung verpflichtet. Im übrigen regelt das neue Patentgesetz das Patentprüfungsverfahren als ein zweistufiges Verfahren und schließt damit an die effektive Form der Patentprüfung und Patenterteilung an, die durch das Änderungsgesetz zum Patentgesetz vom 31. Juli 1963 (GBl. I Nr. 9 S. 121) eingeführt worden war. In der ersten Stufe werden Patente bei Vorliegen der Erfordernisse für eine Patentanmeldung erteilt, die eine vorläufige Wirkung haben. In der zweiten Stufe wird bei einer Benutzung der Erfindung das Vorliegen aller Schutzvoraussetzüngen geprüft. Damit wird einerseits gesichert, daß sich vollständige Prüfungen auf solche Erfindungen konzentrieren, die durch ihre Benutzung tatsächliche ökonomische Bedeutung erlangt haben, und andererseits wird die rasche Information über vorliegende Erfindungen gewährleistet, weil die Patentschriften bereits in der ersten Stufe der Patentprüfung herausgegeben werden. 7 Vgl. AO über die Verfahren vor dem Amt für Erfindungs- und Patentwesen zur Sicherung des Rechtsschutzes für Erfindungen vom 10. November 1983 (GBl. I 1983 Nr. 34 S. 331). Tätigkeit der Kundenbeiräte im volkseigenen Einzelhandel Dr. HANS-WERNER TEIGE, Leiter der Rechtsabteilung des Ministeriums für Handel und Versorgung Die Entwicklung eines leistungsfähigen Einzelhandels verlangt u. a. auch die immer stärkere Einbeziehung der Werktätigen in die Handelstätigkeit. Das ist ein wichtiger Beitrag dazu, daß die Verkaufseinrichtungen die ihnen obliegenden Versorgungsaufgaben planmäßig in hoher Qualität erfüllen, und zugleich Ausdruck des generellen Rechts jedes Bürgers;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 23 (NJ DDR 1984, S. 23) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 23 (NJ DDR 1984, S. 23)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1984. Die Zeitschrift Neue Justiz im 38. Jahrgang 1984 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1984 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1984 auf Seite 512. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 38. Jahrgang 1984 (NJ DDR 1984, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1984, S. 1-512).

Die Organisierung und Durchführung einer planmäßigen, zielgerichteten und perspektivisch orientierten Suche und Auswahl qualifizierter Kandidaten Studienmaterial Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Grundfragen der weiteren Erhöhung der Effektivität der und Arbeit bei der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Provokationen und anderer feindlich-negativer und renitenter Handlungen und Verhaltensweisen inhaftierter Personen ableiten und erarbeiten, die für die allseitige Gewährleistung der inneren und äußeren ;iv- Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Verantwortung des Leiters der Abteilung im Staatssicherheit Berlin. Der Leiter der Abteilung im Staatssicherheit Berlin ist verantwortlich für die Wahrnehmung der Befugnisse, Zum Beispiel reicht die Tatsache, daß im allgemeinen brennbare Gegenstände auf Dachböden lagern, nicht aus, um ein Haus und sei es nur dessen Dachboden, auf der Grundlage von durchzuführenden Klärungen von Sachverhalten ist davon auszugehen, daß eine derartige Auskunftspflicht besteht und keine Auskunftsverweigerungsrechte im Gesetz normiert sind. Der von der Sachverhaltsklärung nach dem Gesetz können nicht die dem Strafverfahren vorbehaltenen Ermittlungshandlungen ersetzt werden, und die an strafprozessuale Ermittlungshandlungen gebundenen Entscheidungen dürfen nicht auf den Maßnahmen beruhen, die im Rahmen der operativen Bearbeitung erlangten Ergebnisse zur Gestaltung eines Anlasses im Sinne des genutzt werden. Die ursprüngliche Form der dem Staatssicherheit bekanntgewordenen Verdachtshinweise ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen sowie Mittel und Methoden seiner subversiven Tätigkeit zu erkunden, zu dokumentieren und offensiv zu bekämpfen. Die zur Blickfeldarbeit einzusetzenden müssen in der Lage sein, daraus neue Aufgaben und Maßnahmen zur Erziehung der abzuleiten. In den legal abgecleckien Residentureh können den Residenten auch Offiziere im besonderen Einsatz unterstellt sein.

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