Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1966, Seite 162

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Seite 162 (NJ DDR 1966, S. 162); die Arbeit mit den gesellschaftlichen Kräften in Vorbereitung, Durchführung und nach Abschluß von Verhandlungen, die Anleitung und Unterstützung der gesellschaftlichen Rechtspflegeorgane, die Zusammenarbeit mit staatlichen Organen und gesellschaftlichen Organisationen, die Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen, die Mitwirkung an Gesetzesdiskussionen, die Ausarbeitung von Analysen und Berichten u. a. m. Die Revisionen des Ministeriums der Justiz in den Bezirken Schwerin und Leipzig vermittelten zwar schon viele Einblicke in die Struktur der richterlichen Tätigkeit und die Auslastung der einzelnen Richter4, beantworteten aber noch nicht alle Fragen. Auch die Ordnungen über die Arbeitsweise der Bezirks- und Kreisgerichte tragen dem Erfordernis einer exakten Feststellung der richterlichen Verantwortlichkeit noch nicht genügend Rechnung. Untersuchungen des Ministeriums der Justiz über die Wirksamkeit der Einbeziehung gesellschaftlicher Kräfte in das Strafverfahren haben die Erkenntnis bestätigt, daß die Bewältigung der richterlichen Aufgaben entscheidend von der inneren Einstellung des Richters zu diesen Aufgaben, von dem Erfassen der Bedeutung eines jeden Verfahrens, der richtigen, differenzierten Einbeziehung gesellschaftlicher Kräfte und der Anwendung rationeller Arbeitsmethoden abhängig ist. Deshalb muß exakt erforscht werden, auf Grund welcher Ursachen und Umstände der eine Richter in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen, während der andere dabei Schwierigkeiten hat. Das Ministerium der Justiz führt gegenwärtig bei einem repräsentativen Querschnitt der Gerichte eine umfassende Erhebung durch, um die Arbeitsslruktur und die Relationen der Arbeitsbelastung der Direktoren und Richter auf den einzelnen Arbeitsgebieten festzustellen. Bei mehreren Kreisgerichten fand in Vorbereitung dieser Erhebung eine Befragung statt, in der die Zweckmäßigkeit eines Fragebogens getestet wurde. Die meisten Richter haben die Notwendigkeit einer solchen Befragung erkannt, exakte Angaben gemacht und Hinweise zur Vervollkommnung des Fragebogens unterbreitet. Wir richten von dieser Stelle an jeden Richter, der in die Befragung einbezogen wurde, die Bitte, die Fragen sorgfältig zu beantworten, damit der Wert der Gesamtaussage nicht beeinträchtigt wird. Die Richter sollten in diesem Fragebogen keine zusätzliche Belastung, sondern ein Mittel zur Vorbereitung von Maßnahmen sehen, die der Erleichterung ihrer Arbeit dienen. Auf der Grundlage dieser umfassenden Erhebung werden dann Spezialuntersuchungen und Arbeitsplatzstudien durchgeführt werden, deren Ergebnisse der Ausarbeitung wirksamer Formen und Methoden der Leitung der Gerichte, der Organisierung der richterlichen Arbeit und der Festlegung einer wissenschaftlich begründeten Struktur der Gerichte dienen werden. Aufgaben der kurzfristigen Rationalisierung Bei der kurzfristigen Rationalisierung muß vor allem festgestellt werden, welche Formen und Methoden einer modernen Verwaltungsorganisation und Bürotechnik bei den Gerichten vordringlich zu entwickeln und einzuführen sind. Einerseits ist die Verwaltungsarbeit auf das Notwendigste und Einfachste zu reduzieren und so zu organisieren, daß sofort die bestmögliche Erfüllung der Aufgaben des Gerichts gesichert ist; andererseits müssen die einzelnen Elemente der Verwaltungsarbeit so verbunden werden, daß ein rhythmisches und kontinuierliches Zusammenwirken gesichert ist. In die 4 Vgl. Baumgart ' Baumann, „Verbesserung der Arbeitsorganisation der Gerichte und Qualifikation der Richter Erfordernisse der wissenschaftlichen Leitungstätigkeit", NJ 1965 S. 33 ff. hierzu notwendigen Untersuchungen wird auch das Institut für Verwaltungsorganisation und Bürotechnik beim Büro des Ministerrates einbezogen werden. Wir können bereits auf einige rationelle Arbeitsmethoden zurückgreifen, die sich seit der 5. Plenartagung des Zentralkomitees der SED bei verschiedenen Gerichten entwickelt haben. So war z. B. der Einsatz von Diktiergeräten in gerichtlichen Verhandlungen ein Durchbruch bei der Überwindung traditioneller Arbeitsmethoden5. Im Rahmen des geltenden Prozeßrechts verzichten zahlreiche Gerichte in Zivil- und Familienverhandlungen auf den Protokollführer. Der Vorsitzende spricht während der Verhandlung den Inhalt des Protokolls auf ein Tonband, genauso wie er früher den Inhalt des Protokolls dem anwesenden Protokollführer diktierte. Untersuchungen im Bezirk Leipzig haben bewiesen, daß dadurch etwa zwei Drittel der Arbeitszeit eines Protokollführers, die er bei der herkömmlichen Arbeitsweise während der Verhandlung untätig „versitzt“, eingespart werden können. Erfahrungen des Bezirksgerichts Cottbus beweisen, daß auch die Einrichtung eines zentralen Schreibzimmers zur Rationalisierung der Schreibarbeiten führt6. Der Vorteil dieser Arbeitsmethode ist, daß die im zentralen Schreibzimmer arbeitenden Protokollführer gleichmäßig ausgelastet sind, kontinuierlich und ungestört arbeiten und zweckmäßigere Formen der leistungsgerechten Entlohnung angewendet werden können. Als eine rationelle Methode hat sich auch die Zentralisierung der Buchhaltung erwiesen. In einigen Bezirksstädten wurde für das Bezirksgericht und die in der Stadt befindlichen Kreisgerichte eine gemeinsame Buchhaltung eingerichtet, in der z. B. die Gehaltsberechnung, Kosteneinziehung, Kostenüberwachung usw. zentral erfolgen. Nach dem gleichen Prinzip wurden auch die Buchhaltungsarbeiten einiger Gerichte der Landkreise bei einem Kreisgericht zentralisiert. Die Mitarbeiter der zentralen Buchhaltung können sich auf bestimmte Arbeiten spezialisieren, so daß ihre Tätigkeit effektiver wird und evtl. Planstellen eingespart werden können. Aufmerksamkeit verdient auch die Bildung von Stützpunkten der Gerichtsvollzieher. In der Stadt Erfurt wurden die Gerichtsvollzieher aller Kreisgerichte beim Kreisgericht Erfurt-Süd zentral zusammengefaßt. Alle bei den Kreisgerichten eingehenden Vollstreckungsund Zustellungsaufträge werden von dieser Zentrale aus bearbeitet. Auch in mehreren Landkreisen haben die Gerichtsvollzieher der Kreisgerichte, obwohl sie nach wie vor ihren Sitz beim jeweiligen Gericht haben, einen Stützpunkt gebildet. Der Vorteil liegt hier in der regelmäßigen Kontrolle und Anleitung der Gerichtsvollzieher durch den Stützpunktleiter, in der Unterstützung bei Arbeitsspitzen und in der gegenseitigen Vertretung. Bei diesen Maßnahmen handelt es sich im wesentlichen noch um Einzelbeispiele. Sie umfassen bei weitem nicht den gesamten Arbeitsablauf der Gerichte und sind bisher noch nicht auf ihre Zweckmäßigkeit bei den unterschiedlichen Gerichtstypen untersucht worden. Wenn hier allgemein die Forderung nach neuen Arbeitsmethoden und neuer Arbeitsorganisation erhoben wird, so bedeutet das natürlich nicht, für alle Gerichte ein allgemeingültiges Schema aufzustellen. Vielmehr ist für die unterschiedlichen Typen der Gerichte die jeweils günstigste Variante zu finden. So ist z. B. die Einrichtung eines Schreibbüros bei kleinen Gerichten mit nur zwei Protokollführern sinnlos. Auch Diktier- 5 Vgl. zur Anwendung von Diktiergeräten bei Verhandlungen in Zivil- und Familiensachen Peiler / Cohn in NJ 1965 S. 453 ft. und Hönicke. NJ 1965 S. 763 f. 0 Vgl. hierzu Schrämm / Großmann / Schramm, „Erfahrungen mit dem zentralen Schreibbüro beim Bezirksgericht Cottbus“, NJ 1966 S. 152 f. 162;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Seite 162 (NJ DDR 1966, S. 162) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Seite 162 (NJ DDR 1966, S. 162)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 20. Jahrgang 1966, Oberstes Gericht (OG) der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1966. Die Zeitschrift Neue Justiz im 20. Jahrgang 1966 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1966 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1966 auf Seite 768. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 20. Jahrgang 1966 (NJ DDR 1966, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1966, S. 1-768).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen für derartige Angriffe sowie die dabei angewandten Mittel und Methoden vertraut gemacht werden, um sie auf dieser Grundlage durch die Qualifizierung im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Qualifikation der operativen Mitarbeiter stellt. Darin liegt ein Schlüsselproblem. Mit allem Nachdruck ist daher die Forderung des Genossen Ministen auf dem Führungsseminar zu unterstreichen, daß die Leiter und mittleren leitenden Kader stärker unmittelbar einzuwirken. Diese verantwortungsvolle Aufgabe kann nicht operativen Mitarbeitern überlassen bleiben, die selbst noch über keine genügende Qualifikation, Kenntnisse und Erfahrungen in der sozialistischen Menschenführung zu vermitteln, damit sie die Initiative der verstärkt zur Entfaltung bringen können. Das Hauptfeld der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Qualifizierung der wichtigsten Kategorien Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Quellen Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Residenten Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Anleitung, Erziehung und Qualifizierung der wichtigsten Kategorien Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Quellen Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Residenten Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Funker sind wichtige Glieder im Verbindungssystem zur Zentrale. Sie sind in besonderem Maße mit komplizierten technischen Mitteln ausgerüstet und arbeiten in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen erlangen können. Aus der Tatsache, daß der Sozialismus ein noch relativ junger Organismus ist und demzufolge bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft liegenden sozialen Bedingungen beim Zustandekommen- feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen sind die Lehren der Klassiker des ismus - der entscheidende Ausgangspunkt.

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