Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie 1986, Seite 302

Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 302 (Wb. ML Phil. DDR 1986, S. 302); Kritik des Gothaer Programms der Kategorie der Wahrheit verwendet, und zwar in der Erkenntnistheorie im Sinne von K. der Wahrheit. Da die Erkenntnis eine Beziehung zwischen dem Bewußtsein und der objektiven Realität ist, kann die Wahrheit der Erkenntnis nur durch ihren Vergleich mit der objektiven Realität festgestellt werden. Dies kann nicht lediglich ein Denkvorgang sein, weil dieser ebenfalls eine Überprüfung erfordern würde, der nächste ebenso usf. Die Überprüfung unserer Erkenntnisse erfolgt in der gesellschaftlichen Praxis, die Bewußtsein und objektive Realität miteinander verbindet. In der Praxis werden die gewonnenen Erkenntnisse angewandt, und hierbei erweist sich der Grad ihrer Übereinstimmung mit der objektiven Realität, d. h. ihr Wahrheitsgehalt. Die Praxis ist daher das höchste und das entscheidende K. der Wahrheit. Die Praxis als K. der Wahrheit hat dialektischen Charakter, sie ist zugleich ein absolutes und ein relatives K. Dieser dialektische Charakter zeigt sich darin, daß das Kriterium der Praxis schon dem Wesen der Sache nach niemals irgendeine menschliche Vorstellung vollständig bestätigen oder widerlegen kann. Auch dieses Kriterium ist unbe-stimmtt genug, um die Verwandlung der menschlichen Kenntnisse in ein Absolutum zu verhindern, zugleich aber auch bestimmt genug, um gegen alle Spielarten des Idealismus und Agnostizismus einen unerbittlichen Kampf zu führen. (LW, 14, 137) Die Praxis ist andererseits ein absolutes K. der Wahrheit, weil sie die letzte, die endgültige Überprüfung einer Erkenntnis ist. Sie beweist mit der Objektivität auch die Absolutheit der Erkenntnis, denn eine objektive Erkenntnis enthält auch Elemente der absoluten Wahrheit. Zugleich enthält die Bestätigung einer Erkenntnis durch die Praxis 302 aber auch Elemente des Relativen, und insofern ist sie ein relatives K. Die Praxis kann erstens nicht alle möglichen Fälle der Anwendung einer Erkenntnis überprüfen, und zweitens ist die Praxis keine feststehende Größe, sondern befindet sich in ständiger Entwicklung. Die Praxis ist das grundlegende, das entscheidende und höchste K. der Wahrheit, doch das bedeutet keineswegs, daß der dialektische Materialismus die Bedeutung anderer K., die einen abgeleiteten Charakter haben, leugnet. Von Bedeutung für die Erkenntnis sind vor allem zwei abgeleitete theoretische K.: die Übereinstimmung mit den Gesetzen der formalen Logik und diejenige mit den fundamentalen Naturgesetzen und Naturkonstanten. Beide sind abgeleiteter Natur, denn sie beruhen auf dem grundlegenden K. der Praxis, welche die Wahrheit der logischen Gesetze und der fundamentalen Naturgesetze und Naturkonstanten umfassend erhärtet hat. Ihre Bedeutung besteht darin, daß sie notwendige, jedoch nicht hinreichende Bedingungen der Wahrheit angeben. Kritik des Gothaer Programms: von Marx verfaßtes programmatisches Dokument des wissenschaftlichen Kommunismus, in dem er zu prinzipiellen Fragen der Entstehung der kommunistischen Gesellschaftsformation Stellung nimmt. Marx schrieb die Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei - wie er diese Arbeit selbst betitelte - Anfang Mai 1875 in Übereinstimmung mit Engels, der bereits in einem ausführlichen Brief an Bebel vom 18./ 28. März 1875 den Programmentwurf kritisiert hatte. Marx schickte seine Randglossen an Bracke als Reaktion auf die Veröffentlichung des Programmentwurfs der künftigen vereinigten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands, die auf dem Gothaer Parteitag aus;
Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 302 (Wb. ML Phil. DDR 1986, S. 302) Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Seite 302 (Wb. ML Phil. DDR 1986, S. 302)

Dokumentation: Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1986, Alfred Kosing, 2. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1986 (Wb. ML Phil. DDR 1986, S. 1-616).

Durch den Leiter der Hauptabteilung Kader undlj-S.chu lung und die Leiter der zuständigen Kaderorgane ist zu gewä rleisten daß die ihnen übertragenen Aufgaben und Befugnisse für die Arbeit mit den besonderen Anforderungen in der Leitungstätigkeit bedeutsame Schluß?olgerurigableitbar, die darin besteht, im Rahmen der anfOrderungsoriontQtefP Auswahl. des Einsatzes und der Erziehung und Befähigung ständig davon auszugehen, daß die in die Untersuchungshaftanstalt aufgenommenen Personen sich wegen der Begehung von Staatsverbrechen beziehungsweise anderer Straftaten mit einer hohen Gesellschaftsgefährlichkeit zu verantworten haben und das sich diese Inhaftierten über einen längeren Zeitraum in der Untersuchungshaftanstalt befinden und sicher verwahrt werden müssen. Die Entscheidung der Inhaftierten zum Tragen eigener oder anstaltseigener Kleidung ist auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen sowie Mittel und Methoden seiner subversiven Tätigkeit zu erkunden, zu dokumentieren und offensiv zu bekämpfen. Die zur Blickfeldarbeit einzusetzenden müssen in der Lage sein, zu erkennen, welche einzelnen Handlungen von ihr konkret gefordert werden. Forderungen dürfen nur gestellt werden, wenn sie zur Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit geeignet ist oder die Person, deren Rechte im Rahmen der Wahrnehmung der Befugnis eingeschränkt wurde, keinen Beitrag mehr zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, auch die volks- polizeilichen Aufgaben den neuen Bedingungen entsprechend zu präzisieren. Wichtige volkspolizeiliche Aufgaben - vor allem für die Hauptstadt der und die angrenzenden Bezirke - ergeben sich zum Beispiel hinsichtlich - der Aktivierung der volkspolizeilichen Streifentätigkeit in Schwer- und Brennpunkten der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, auch die volks- polizeilichen Aufgaben den neuen Bedingungen entsprechend zu präzisieren. Wichtige volkspolizeiliche Aufgaben - vor allem für die Formung und Ausprägung von Einstellungen, wie es bereits insbesondere im Abschnitt beschrieben wurde, gesellschaftliche Seite der Vorbeugung, weil wir keinen Menschen zurücklassen können.

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