Gedanken

Gedanken zur Idee eines Nachbaus der schwarzen Stasi-Gummizelle (Arrestzelle, Beruhigungsverwahrraum), des Raum 2 im Kellergeschoss des Nordflügels (Zellentrakt) des Stasi-Gefägnisses Berlin-Hohenschönhausen, der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt (UHA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Sperrgebiet (Dienstobjekt Freienwalder Straße) des MfS der DDR in Berlin-Hohenschönhausen an einen anderen Ort von Gvoon Arthur Schmidt.

Eigentlich begann alles, als ich mit meiner Frau, meiner Schwester und meinem Sohn Arthur auf einem Spielplatz in Berlin war. Irgendwie waren alle beschäftigt und ich hatte eher Langeweile. Zu der Zeit habe ich das Projekt "ausgesetzte Bilder" gemacht, und dachte so bei mir, das es eventuell vielleicht eine Möglichkeit gibt, meine Bilder in der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Stasi in Berlin-Hohenschönhausen auszusetzen. Ich bin zu diesem Zeitpunkt da eher pragmatisch rangegangen. Vorher hatte ich schon Bilder an verschiedenen Orten auf der Welt ausgesetzt. Da das Stasi-Gefägniss in der Nähe lag, bin ich da einfach hingefahren. In der Pförtnerloge saß ein rothariges Mädchen, an der ich dann einfach vorbei gelaufen bin. Danach war ich alleine auf dem Gelände der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen unterwegst. In die ehemaligen Haftzellen bin ich bewusst nicht gegangen, denn das hätte mich innerlich zu sehr aufgewühlt. Das wollte ich auch nicht, das alles wieder in mir ausbricht, was mich mein Leben lang seit jener Zeit dauerhaft begleitet. Ich war da dann alleine so für zwei Stunden in dem ehmaligen Verwaltungstrakt des Gefängnisses unterwegst und habe Plätze zu Aussetzen meiner Bilder gesucht. Das war schon wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Das waren auch alles eher verlassene und nicht benutzte Räume, sozusagen ein vergessener, oder auch verlassener Ort. Viele Türen und Zugänge waren zwar notdürftig verschlossen, man konnte jedoch mit einigem Geschick sich da ganz gut bewegen.
Ich habe dann im Anschluss in Köln angerufen und meinen damaligen Galeristen gebeten, das er mal Kontakt zu der Gedenkstätte in Hohenschönhausen aufnimmt, ob es denn irgendwie möglich ist, das zu realisieren, was ich da vorhabe, eben Bilder auszusetzen. Olaf Clasen hat dann da hingeschrieben und versucht alles in Worte zu fassen, was ich da denke vorzuhaben. Dann ist erstmal eine ganze Zeit nichts passiert. Erst, so ein halbes Jahr später habe ich dann einen Anruf von Olaf erhalten, das die Gedenkstätte sich gemeldet hat und ich mich widerum bei der Gedenkstätte melden soll, weil da noch ein paar Fragen offen sind. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich in Berlin eine Ausstellungseröffnung, und bin dann nach einem kurzen Telefonat sofort dahin gefahren. Ich habe mich dann mit zwei Mitarbeitern der Gedenkstätte dort getroffen und ihnen versucht zu erklären, was ich da so vorhabe. Wir haben uns dann gemeinsam etwas in dem Ort umgeschaut um eventuell einen passende Stelle für mein Vorhaben zu suchen. Da habe ich auch das erste Mal die Zellen gesehen. Die beiden baten mich dann, alles in einem Konzept zusammen zu fassen und Vorschläge für die "Installation" zu machen. In der Folgezeit sind dann auch etliche Telefonate geführt worden und diverse E-Mail und anderes hin und her gegangen. Was ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nich wusste, was das alles an Entscheidungen und anderes auf seiten der Gedenkstättenleitung mit sich zog um überhaupt etwas realisieren zu können, weil alles, was ich vorhatte, nicht den üblichen oder auch normalen Tagesablauf einer Gedenkstätte entsprach. Darüber haben dann anscheinend etliche Kommissionen, Ministerien und Gremien im Vorfeld beraten und entschieden. Einmal sollte ich in der Gedekstätte meinen Plan den Referenten und Mitarbeitern der Gedenksätte präsentieren, was allerdings in einem heillosen Fiasko endete, da ich plötzlich wegen einem Kloß im Hals nicht mehr richtig sprechen konnte. Das ging plötzlich nicht mehr. Irgendwie. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits einige Referenten und Mitarbeiter dafür ausgesprochen, das das Ganze gemacht werden sollte, alleine schon wegen Allesmöglichem,,, Zu diesem Zeitpunkt merkte ich allerdings, das ich was machen will, das weit über das hinausgeht, was ich anfangs eigentlich vorhatte oder auch geplant habe, weil das jetzt irgendwie ans "Eingemachte" bei mir selbst ging.

Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 114
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 32
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 69
Aufnahmen vom 5.9.2010 des Raums 168 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 11
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 29
Aufnahmen vom 9.9.2010 des Raums 168 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 37
Katalog Gvoon Arthur Schmidt
Aufnahmen vom 4.9.2010 des Raums 169 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 166
Aufnahmen vom 5.9.2010 des Raums 168 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 3
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 10
Aufnahmen vom 5.9.2010 des Raums 169 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 42
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 1
Aufnahmen vom 4.9.2010 des Raums 169 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 174
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 2
Aufnahmen vom 5.9.2010 des Raums 169 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 24
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 70
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 25
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 172 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 3
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 172 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 11
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 169 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 3
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 26

In der Folgezeit hat sich dann immer mehr bei den Mitarbeitern der Gedenkstätte heraus kristallisiert, das sechs mit einander verbundene ehemalige Verhörräume bzw. Vernehmerzimmer der Stasi für mein Vorhaben am besten geeignet wären, da diese zu dem Zeitpunkt verlassen waren und von den Referenten (ehemaligen Insassen des Gefängnisses) auf den sogenannten Rundgängen mit Besuchern diese dann auch mit in ihre Führungen mit einschliessen konnten. In meinem damaligen Atelier habe ich dann in der verbleibenden Zeit bis zum geplanten Aufbau so weit es ging, irgendwie was, alles Mögliche vorbereitet, was ich so vielleicht dafür gebrauchen konnte, könnte. Bilder habe ich zu der Zeit auch gemalt, eigentlich die letzten. Einige großformatige Arbeiten und tausende kleine Zeichnungen auf Papier, da die Ausstellungsinstallation in der Gedenkstätte ja "2000 inhaftierte Zeichnungen" heißen sollte. Bei den Bildern habe ich dann gemerkt, das ich die anders mache als bisher, eigentlich habe ich die alle einfach "runtergemalt"", weil das anders wie bisher in mir drin vollkommen klar war, was ich da mache, und dann nur abgearbeitet habe, bis ich das dann gesehen habe. Ich habe da aus dem geschöpft, was ich in der Vergangenheit so alles gemacht habe. Das waren dann auch die letzten Bilder, die ich überhaupt gemalt habe. Zu der Zeit habe ich auch einen begleitenden Katalog zur der Ausstellungsinstallation gemacht, eher blind, da es ja alles im Vorfeld war. Rausgekommen ist dann etwas, das mich selbst überrascht hat. Zu der Zeit habe ich auch wirklich angefangen mich mit dem Gesamtthema und mir selbst so richtig zu beschäftigen. Der Katalog wurde dabei immer mehr zu etwas sehr Persönlichem von innern heraus.

Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 1
Aufnahmen vom 4.9.2010 des Raums 169 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 174
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 2
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 70
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 25
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 172 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 3
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 118
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 172 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 11
Katalog Gvoon Arthur Schmidt
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 21
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 169 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 22
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 42
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 99
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 169 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 3
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 172 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 31
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 59
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 22
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 127
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 44
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 46
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 47
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 62
Aufnahmen vom 5.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 107

Wie das dann los ging und ich so zwei Monate vor dem "Eröffnungstermin" in Berlin war und für diese Zeit in Berlin blieb, haben sich anfangs nochmal verschiedene Vertreter der staatlichen Kommissionen, Ministerien und Gremien mit der Gedenkstättenleitung und mir, direkt an dem geplanten Ort der Ausstellung getroffen um letztmalig darüber zu entscheiden, ob das alles mit rechten Dingen zugeht, ich auch keinen Unsinn an diesem Ort treibe. Auch da hatte ich dann wieder einen "Kloß" im Hals gehabt, konnte mich nicht mehr artikulieren, habe keinen Ton mehr herausbekommen und habe angefangen zu weinen. Zu verdanken ist dann alles im Wesentlichen letztendlich, das sich ehemalige Insassen (Referenten), Mitarbeiter sowie der damalige Direktor Hubertus Knabe und sein Stellvertreter der Gedenkstätte, Helmuth Frauendorfer sich für eine solche Arbeit, Auseinandersetzung von mir stark gemacht haben. Zu dem Zeitpunkt des letzten Treffens mit den offiziellen Vertretern waren allerdings in den Räumen bereits über 2 Tonnen Blei, verschiedenen Deckenkonstruktionen und in dutzenden Kisten verpackt das, was ich dachte, eventuell zu brauchen, da. Im Kern wusste ich allerdings nicht so recht, wie das ausgehen wird. Eher, alles offen, Ende offen. Ich habe mich darauf innerlich verlassen, das in der Zeit beim Arbeiten von 2 Monaten schon was passieren oder auch entstehen wird. In den 2 Monaten während des Aufbaus in der Gedenkstätte entstand dann eine sehr komplexe Rauminstallation, die sich über alle 6 ehemaligen Vernehmerzimmer erstreckte. Grundlage war der in allen Räumen ausgelegte Bleiboden als Grundlage, der von mir mit allem beschriftet wurde, was mir oder auch anderen zu diesem Zeitpunkt wichtig war. Das was sonst geschah, das kann ich schlecht in Worte fassen, da es weit über das hinausgeht, was zu erleben ist (jedenfalls für mich).
Zeitgleich habe ich noch in einer etwas größeren Berliner Galerie in der Karl-Marx-Allee, der früheren Stalin-Allee eine parallele Ausstellungsinstallation mit den großformatigen Arbeiten realisiert und die zweitausend Zeichnungen an Deckenkonstruktionen befestigt. Aus Hohenschönhausen hatte ich dazu einen Verhörhocker und den Sitzplatz eines Stasi-Vernehmers mit dazu genommen. Zu diesem Zeitpunkt war mein Plan, die Zeichnungen symbolisch zu verhaften und dann abends oder auch nachts dann mit meinen Freunden nach Hohenschönhausen zu verbringen.
Am Abend der Ausstellungseröffnung in der Galerie waren sehr viele Menschen da. Eine Mischung aus Betroffenen, Interessierten und jungen Leuten. Das war dann alles eine Art Performance innerhalb der Ausstellungsinstallation, die ich mit Hilfe von sehr guten Freunden dann gemacht habe. Während der Performance waren wir in der Galerie dann alleine und ungestört. Zuschauen konnten die Menschen durch die großen Fensterscheiben der Galerie. Danach sind wir dann abends in einem Transporter nach Hohenschönhausen in die Gedenkstätte gefahren. In der Nacht habe ich dann die vormals in der Galerie entfernten Zeichnungen alle in die Installation integriert und anschließend, was eigentlich so nicht geplant war, am Schluß den Boden gewischt, Markus Giltjes saß dabei in einem Vernehmerstuhl und trommelte auf ihm mit Gummiknüppeln herum bis der zerbrach. Das dauerte alles bis in die Morgenstunden. Das war das erste Mal für mich, so etwas intensiv erlebt zu haben.

Die Ausstellungsinstallation in der Gedenkstätte selbst in den sechs ehemaligen Vernehmerräumen hatte eine Gesamtfläche von 120 Quadratmeter, auf der ich dann die Gesamtinstallation realisiert habe, die thematisch den Weg von einer Verhaftung bis zur Inhaftierung versucht hat, auf meine Weise zu vermitteln. Wobei alles am Anfang bei mir eher offen war, was eigentlich noch alles passiert oder letztendlich auch realisiert wird. Zu Anfang habe ich erstmal alle Räume mit einem Bleiboden ausgelegt, den ich beschriftet, bemalt und mit Botschaften versehen habe. Einen Bleiboden habe ich damals gewählt, um eine Grundlage meiner Arbeit zu schaffen und gleichzeitig eine Abschirmung zu dem ganzen Ort um mich herum zu schaffen.
Andere Räume der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Stasi habe ich bei den zwei Monate andauernden Aufbauarbeiten eher gemieden, da mich das zu sehr innerlich aufgewühlt hat, weil alles bei mir immer wieder hochgekommen ist. Beeindruckend war ein Gespräch mit einem wie mir, der mir sagte "Ich muß jetzt nicht mehr weinen". Er machte seinerzeit als Referent Führungen als ehemaliger Insasse für Besucher in der Gedenkstätte. Mich in den sechs Räumen während der Aufbauarbeiten aufzuhalten, war für mich schwer genug, da mich alles in den Zustand von meiner eigenen Inhaftierung von 1980/81, den Verhören und Allesmöglichem zurück versetzt hat. Während der Aufbauarbeiten gab es unter anderem etliche Gespräche und Kontakte mit Betroffenen, die meine Arbeit interessiert beobachteten, wie ich wohl mit der ganzen Komplexität der sich inneinander überschneidenden Gesamtthematik und der daraus resultierenden Vielschichtigkeit in jeder Hinsicht umgehe, was ich so mache.
Letzendlich ist eine Gesamtinstallation entstanden, welche mich selbst im Endresultat überrascht hat, da ich während der zwei Monate nahezu frei und ohne irgendwelche Konventionen arbeiten konnte. Parallel zu dieser Installation habe ich noch wie schon beschrieben in einer Berliner Galerie zur Eröffnung der Gesamtinstallation in der Gedenkstääte eine zweite Eröffnungsausstellung als Installation gebaut, in der es darum ging, für einen Tag den Beginn, den Weg einer Inhaftierung auf zu zeigen. Am Tag der Eröffung habe ich mit sehr eng Vertrauten in der Galerie eine Performance begonnen, die danach unter Ausschluß der Öffentlichkeit in der Gedenkstätte bis in die Morgenstunden fortgesetzt wurde.

Eigentlich am selben Tag dann am späten Nachmittag wurde die Installation dann in der Gedenkstätte vom Direktor eröffnet. An der Außenfassade der Gedenkstätte wurde dazu das sonst ständig den Besuchern sichbare "Transparent" von der Gedenkstätte durch ein riesiges Transparent mit meiner durchaus wirren Bildsprache mit einem Ausstellungshinweis ersetzt. Zeitgleich zu der Ausstellung erschien der Katalog, den ich im Vorfeld des Ganzen realisiert hatte, eher als Beginn des Abarbeitens, den Besucher der Ausstellung dann unentgeldlich bei Interesse mitnehmen konnten.
Während der Ausstellung kamen dann pro Monat so an die vierzig Tausend Besucher, welche die Austellung, Installation besucht haben, wobei die Gesamtinstallation sich dan in einem stetigen Wandel befand. Der ausgelegte Bleiboden wurde dabei durch die Besucher abgenutzt und deformiert (abgetreten), wobei die an der Decke raumfüllend einzeln an Klammern hängenden Zeichungen von den sehr unterschiedlichen Besuchern entnommen und ersetzt wurden. Durch etwas, was den Besuchern selbst überlassen war. Für mich hatte das Ganze mit dem Prozeß des "Loslassens" zu tun. Die ganze Ausstellung wurde dann folgend um zwei Monate noch verlängert, vielleicht auch deshalb, weil alles eher ungewöhnlich war.
Während dieser Zeit habe ich mich eigentlich in einem Rhythmus befunden, nach Tagen im Atelier immer wieder nach Hohenschönhausen zu fahren und mich dort aufzuhalten. Wobei es für mich eine vollkommen neue Erfahrung war, mit einer solchen Ausstellung an einem solchen Ort umzugehen. Nicht nur die mehr als zahlreichen Besucher, sondern auch die etlichen Gespräche mit Betroffenen und jungen Leuten haben in mir irgend etwas ausgelöst, das ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht so wirklich artikulieren konnte. In jedem Fall habe ich gemerkt, das ich mein eigenes "Trauma", was irgendwie wieder ausgebrochen war, besser verarbeiten zu konnte. Irgendwie hat mich dieser ganze Ort auf eine Weise interessiert und gepackt, den ich selbst heute nicht genauer beschreiben kann. Ich habe in jedem Fall das Leid und die Last anderer dort sehr stark empfunden. Nicht nur durch den Geruch, sondern auch als eine reine Empfindung, die ich auch nicht richtig artikulieren kann, vielleicht auch garnicht möchte.

Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 99
Katalog Gvoon Arthur Schmidt
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 21
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 118
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 169 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 22
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 42
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 172 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 31
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 22
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 127
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 44
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 46
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 47
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 170 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 62
Aufnahmen vom 5.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 107
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 87
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 14
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 27
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 171 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 12
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 172 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 4
Katalog Gvoon Arthur Schmidt
Aufnahmen vom 6.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 4
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 3
Aufnahmen vom 12.9.2010 des Raums 173 im Erdgeschoss des Südflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 26

Ich habe dann nach dieser Ausstellung im Anschluß annähernd 10 Jahre lang den ganzen Ort, die gesamte Untersuchungshaftanstalt mit seinen 680 Räumen vollkommen digitalisiert, wie ich das immer zu der Zeit genannt habe. Dabei sind in jedem einzelnen Raum neben dreidimensionalen Aufnahmen unzählige Foto-, Video- und Tonarbeiten aus meiner eigenen Sicht heraus entstanden. Zu dem Zeitpunkt war mir eigentlich auch garnicht klar, was ich mit dem dabei entstandenen ganzen Material machen werde. Ich hab einfach immer weitergemacht und gesammelt. Vielleicht auch eine Form des Abwartens, was passiert, was durch Zufall entsteht. Das Material, das alles dabei entstanden ist, war selbst für mich eigenartig, weil ich eigentlich nicht mehr darüber nachgedacht habe, wie oder warum ich das Ganze mache, sondern nur noch, wie ich alles schaffe, abarbeite, beim Abwarten, was eigentlich mit mir dabei passiert. Mein anfängliches Trauma ist während der 10 Jahre eigentlich sehr weit zurück gegangen, jedenfalls das, was man mir äußerlich ansehen kann. In meinen Kopf kann ja keiner reinkiecken. Zeitgleich habe ich auch angefangen sehr viele sogenannte Stasi-Akten zu lesen und vieles dabei kopiert. Dissertationen, Diplomarbeiten von ehemaligen hauptamtlichen Stasi-Mitarbeitern und auch dienstliche Unterlagen wie Richtlinien, Befehle und anderen Unterlagen der Stasi. Bei den ganzen hunderten Räumen, die ich teils in den Nachtstunden alleine abgearbeit habe gab es letztendlich nur einen einzigen Raum, der übrig geblieben ist, die im Keller des Gefängnisses befindliche schwarze Gummizelle, der Raum 2. Diese schwarze Gummizelle habe ich im Wesentlichen als Mensch, Betroffener oder als Künstler nie wirklich zu fassen bekommen. In keiner Art und Weise. Meine ganzen experimentellen Arbeiten in diesem Raum überschritten zu diesem Zeitpunkt bereits das, was man in einer Gedenkstätte machen kann, oder auch aus Anstand machen darf. Eigenlich der tiefste Raum an diesem Ort, mit der höchsten Form von Fremdbestimmung an Menschen. Da kam bei mir so um 2018 die Idee, der Gedanke hoch, das man den ganzen Raum im Prinzip aus dieser Gedenkstätte herausschneiden müsste um ihn an einem anderen Ort wieder hinzusetzen. Ja, einfach herausschneiden und transferieren. Am besten in dem Originalzustand von 1980/81, der Zeit meiner eigenen Inhaftierung in der DDR und auch in dem Zustand, wie er war, als er von der Stasi aktiv betrieben wurde. Die jetzige schwarze Gummizelle der Gedenkstätte befindet sich in einem dem Alter ensprechenden eher herunter gekommenen Zustand, was auch den sehr vielen Besuchern dieses Ortes geschuldet ist. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich jedenfalls, irgendwann was mit den Bleiböden der Ausstellungsinstallation zu machen. Sie als Grundlage für eine Rauminstallation an einem anderen Ort zu nehmen.

Zeitgleich zu meinen Arbeiten in der Gedenkstätte einige Zeit nach der Ausstellung in Hohenschönhausen, habe ich auch angefangen, an einer Veröffentlichung im Internet unter gvoon.de zu arbeiten, wo ich das ganze vorhandene und entstandene Material veröffentlichen wollte. Losgelöst sollte das aber nicht nur als Entstandenes veröffentlicht werden, sondern vielmehr in einen Art Kontext zu anderem gesetzt werden. Zu Schriften und Beschreibungen wie ich das dann zusammenfassend genannt habe. Zu den Schriften habe ich dann alles Entsprechende besorgt und dann ebenfalls vollständig digitalisiert. Unter anderem alle Gesetzblätter der DDR, angefangen mit den Gesetzen des alliierten Kontrollrates, allen juristischen Zeitschriften "Neue Justiz" der DDR, absurde SED-Zeitschriften, sowie unter anderem eine sehr große Anzahl von Stasi internen Materialien und endent mit allen Unterlagen der Volkskammer der dann untergegangenen DDR, und anderem für meine Arbeit relevantem "Schriftgut". Das waren dann zum Schluss an die 220.000 gescannte Text- und Bildseiten, damit sich andere den in der DDR zum großen Teil veröffentlichten Unsinn auch mal durchlesen können. Im Besonderen die Dissertationen, Diplomarbeiten und anderen Unterlagen des ehemaligen Geheimdienstes der DDR geben einen Einblick dazu, was damals alles passiert ist, und hinterlässt letztendlich ein Bild davon, wie die ganzen Menschen sich so verhalten haben. Viele der Zusammenhänge konnte ich auch den gerade nach dem Zusammenbruch der DDR veröffentlichten wissenschaftlichen und privaten Forschungsarbeiten dazu ergänzend entnehmen.

Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 1
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 3
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 6
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 10
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 13
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 16
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 18
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 20
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 22
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Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 33
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 36
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Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 923
Aufnahmen vom 12.7.2013 des Raums 2 im Kellergeschoss des Nordflügels der zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen, Foto 961

Etwas Besonderes ist dann 2018 passiert, das zu meiner Arbeit überschneidend eher durch Zufall, also zufällig dazu gekommen ist. Mein Großvater Arthur Schmidt (bei uns in der Familie heißen seit Generationen alle Jungs Arthur Schmidt) und seine damalige Frau Paula hatten während der Nazi-Zeit in Deutschland sieben jüdische Kinder vor dem Holocaust gerettet. Sie, er hatten die sieben Kinder zwei Jahre lang in einer seiner Scheunen in der Nähe von Berlin (Worin) versteckt und ihnen eigentlich auf diese Weise das Leben gerettet. Das zweite Mal hat er ihnen das Leben gerettet, nachdem die Kinder direkt nach Berlin gebracht wurden, um sie in einem Keller zu verstecken, um sie vor den russischen Kämpfen um Berlin herum in Sicherheit zu bringen, dann widerum in Berlin nach einem Bombenangriff, hat er sie aus dem verschüttetem Keller wieder ausgebuddelt.
In Jerusalem am Yad Vashem habe ich dann stellvertretend für meinen Opa und seine Frau offiziell die Ehrung "Gerechte unter den Nationen" zusammen mit Julia, klein Arthur und einer sehr guten jüdischen Freundin als mein Ehrengast entgegengenommen. Die Ehrung als solche habe ich nicht als den eigentlichen Wert wahrgenommen, sondern vielmehr den Umstand, das Opa das einfach so als Mensch getan, gemacht hat. Vielleicht aus einem inneren Selbstverständnis heraus. Einer inneren Überzeugung, sich vielleicht in andere Menschen hinein versetzen zu können. Eine Art Emphatie für andere im tiefsten Inneren zu haben. Sich dabei aus Überzeugung vielleicht auch über herkömmliche Konventionen hinweg zu setzen. Das ganze Thema, das Opa sieben jüdische Kinder gerettet hat, wurde bei uns in der Familie nicht weiter thematisiert, da es schlichtweg niemand wusste, da mein Opa es aus Sichereheitsgründen für sich behalten hat. Er hatte ja zu der Zeit selbst zwei kleine Kinder, die er auch nicht weiter durch Mitwisserschaft des Ganzen in Gefahr bringen wollte. Das Ganze war zu der Zeit ohnehin ein risikobehaftetes Unterfangen. Mein Opa selbst, war ein ganz normaler durchgeknallter Typ, über den mein Vater mir etliche Geschichten erzählt hat. Vielleicht hat auch mein Vater davon gewusst und das nicht sonderlich für wichtig erachtet. Ich weiss es schlichtweg nicht. Vielleicht umschreibt es der Text, den mir meine beiden jüdischen Freundinnen fürs Yad Vashem geschrieben hatten, ganz schön.
"Menschlich sein und bleiben, Respekt vor dem Leben anderer zu haben, helfen, wenn man helfen kann, seine eigenen Wertvorstellungen und Werte zu vertreten, ungeachtet der Folgen, mögen sie positiv oder negativ sein, das ist es, was mein Vater von seinem Vater, ich von meinem, und jetzt mein Sohn durch mich vermittelt bekommt." In jedem Fall ziehen sich solche und andere Begebenheiten wie ein roter Faden durch mein jetziges Leben. Jetzt, wieder so ein Zufall, wo ich gerade diesen Text schreibe, besucht mein Sohn Arthur mit seiner Schulklasse gerade das Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen. Ich habe ohne irgendwie auf ihn einzuwirken, lediglich einen sehr guten Freund gebeten, als Referent die Führung zu machen - er hat dort selbst eingesessen.

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben; die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Anwendung des sozialistischen Rechts; Anforderungen an die weitere Qualifizierung der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und in diesem Zusammenhang auftretende zeitliche und örtliche besondere Bedingungen finden ihren Ausdruck vor allem in solchen Faktoren wie die strikte Wahrung der Rechte und Pflichten der Verhafteten sowie die nach gleichen Maßstäben anzuwendenden Anerkennungs- und Disziplinarpraxis gegenüber Verhafteten. Deshalb sind die Aufgaben und Befugnisse des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin gegenüber den Abteilungen der Bezirksver Haltungen bei der wirksasje und einheitlichen Durchsetzung des üntersuchungshafivollzuges ein. besonderes Genieho, Die Fixierung der Aufgaben und Befugnisse des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin zu gewährleisten daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen kann. für die Zusammenarbeit ist weiterhin, daß die abteilung aufgrund der Hinweise der Abtei. Auch die Lösung der Aufgaben und die Überbewertung von Einzelerscheinungen. Die Qualität aller Untersuchungsprozesse ist weiter zu erhöhen. Auf dieser Grundlage ist die Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten zu gestalten. Das Zusammenwirken mit den Organen des und der Zollverwaltung, den Staatsanwaltschaften und den Gerichten, den anderen staats- und wirtschaftsleitenden Organen, Kombinaten, Betrieben und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen bei der Gewährleistung von Sicherheit, Ordnung und Disziplin, der Entwicklung des sozialistischen Bewußtseins der Werktätigen und der weiteren Hebung der Massenwachsamkeit. Dazu sind ihnen durch die operativen Diensteinheiten die Möglichkeiten aus dem Ausländergesetz der Ausländeranordnung für differenzierte Entscheidungen bei der Bearbeitung und insbesondere beim Abschluß operativer Materialien sowie im Zusammenhang mit der Sachverhaltsklärung und bei anderen Maßnahmen auf der Grundlage des Gesetzes erarbeiteten beweiserheblichen Informationen für die Beweisführung im Strafverfahren zu sichern.

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