Hauptabteilung Ⅸ/3 des Ministeriums für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik in Berlin-Hohenschönhausen

Die Hauptabteilung (HA) Ⅸ/3 (Volkswirtschaft) der Linie Ⅸ (Untersuchungsorgan) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Sperrgebiet (Dienstobjekt Freienwalder Straße) des MfS der DDR in Berlin-Hohenschönhausen war unter der Leitung von Oberst Konrad Nöckel vor allem für die Leitung der Ermittlungsverfahren bei Verdacht von Vergehen und Verbrechen gegen die Volkswirtschaft verantwortlich. Gegenüber westlichen Firmen und, oder deren Inhabern bemühte sich die Hauptabteilung Ⅸ/3, Wiedergutmachungsansprüche und Schadensersatzleistungen durch Ermittlungsverfahren durchzusetzen. 1986 wurden allein im Rahmen von vier Strafverfahren 10.450.000 DM von Bürgern oder Firmen der Bundesrepublik Deutschland eingenommen. Zusätzlich gingen 359.000 Mark der DDR sowie weitere 50.000 DM an den Staatshaushalt. Wertvolle Sachgegenstände, wie Produkte der Unterhaltselektronik und Autos, waren in diese Aufstellung noch nicht eingeflossen. Zwei Jahre später bilanzierte die Hauptabteilung Ⅸ/3, daß sie Devisen in Höhe von 350.000 DM erwirtschaftet und weitere 135.000 DM dem Staatshaushalt zugeführt habe. Die Industrie der DDR wurde mit Embargoerzeugnissen durch die HA Ⅸ/3 versorgt. ln der HA Ⅸ/2 existierten eigene Datenspeicher  von Personen und, oder Fakten zu Sachverhalten, Organisationen und Dienststellen im Operationsgebiet. Die Hauptabteilung Ⅸ/3 pflegte die Zusammenarbeit mit anderen operativen Diensteinheiten (DE) im MfS, insbesondere mit der HA XVIII. Außerdem arbeitete die HA Ⅸ/3 mit den Untersuchungsorganen der Zollverwaltung der DDR zusammen. Zelleninformatoren (ZI) wurden durch die HA Ⅸ/3 geworben und geführt. Der Leiter der Hauptabteilung Ⅸ/3 Oberst Konrad Nöckel hatte 2 Stellvertreter und ein Sekretariat. Dem Abteilungsleiter Oberst Konrad Nöckel war das Referat 1 der HA Ⅸ/3 in der Zuständigkeit direkt unterstellt. Der 1. Stellvertreter Oberstleutnant Dr. Günter Specht war für die Koordinierung aller politisch-operativen Maßnahmen mit der Zollverwaltung der DDR, für die Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung von Vorgängen sowie Koordinierung neuer Maßnahmen der Zusammenarbeit mit politisch-operativen Diensteiheiten (DE) des MfS. Er war verantwortlich für rechtliche Weiterentwicklungen und für die Zusammenarbeit mit Leitungsangestellten operativer Diensteinheiten des MfS in Schwerpunkt Operativer Personenkontrollen (OPK) und Operativer Vorgänge (OV) hinsichtlich einer effektiven Abschlußvariante sowie der Prüfung von Wiedergutmachungsleistungen kapitalistischer Konzerne und Firmen. Dem 1. Stellvertreter Oberstleutnant Dr. Günter Specht war das Referat 2 in der Zuständigkeit unterstellt. Der Stellvertreter Oberstleutnant Heinz Fickert war für die Zusammenarbeit mit Finanzorganen, insbesondere der Steuerfahndung zur Sicherung politisch-operativen Interessen des MfS, für die  persönliche Lösung zur Minimierung von Schäden in angeschlagenen Bereichen der Volkswirtschaft und der Erarbeitung von Leitungsvorlagen zur Entscheidungsfindung bezüglich Wiedergutmachungsleistungen sowie für linienspezifische Schulungen verantwortlich. Dem Stellvertreter Oberstleutnant Heinz Fickert war in der Zuständigkeit das Referat 3 unterstellt. Dem Leiter der Hauptabteilung Ⅸ/3 Oberst Konrad Nöckel waren 22 hauptamtliche Mitarbeiter des MfS untergeordnet.

Die Hauptabteilung Ⅸ/3 gliederte sich am 30.11.1986 in 3 Referate, wobei in der Zuständigkeit das Referat 1 dem Leiter Oberst Konrad Nöckel der Hauptabteilung Ⅸ/3 direkt unterstellt war. Das Referat 1 der Hauptabteilung Ⅸ/3 des MfS in Berlin-Hohenschönhausen bestand aus dem Referatsleiter Oberstleutnant Peter Matuschek, einem stellvertretenden Referatsleiter und einem Offizier für Sonderaufgaben (OfS) für die Anleitung und Kontrolle auf Linie und der Durchführung von Maßnahmen im Zusammenhang mit Rechtshilfeersuchen der Bruderorgane. 2 Untersuchungsführer im Referat 1 waren mit Ermittlungsverfahren wegen Spekulationen und Geldfälschungen beschäftigt. Das Referat 2 der Hauptabteilung Ⅸ/3 des MfS in Berlin-Hohenschönhausen bestand aus dem Referatsleiter Major Eckhard Schulz, einem stellvertretenden Referatsleiter und einem Offizier für Sonderaufgaben (OfS) für die Planung und Realisierung von Wiedergutmachungsleistungen gegenüber dem NSW-Bereich (volkseigene Industrie). 3 Untersuchungsführer im Referat 2 waren mit Ermittlungsverfahren auf dem Gebiet der volkseigenen Industrie und Wissenschaftseinrichtungen sowie Instrukteursaufgaben beschäftigt. Das Referat 3 der HA Ⅸ/3 des MfS in Berlin-Hohenschönhausen bestand aus dem Referatsleiter Major Joachim Ziegler, einem stellvertretenden Referatsleiter und einem Offizier für sonderaufgaben für die Planung und Realisierung von Wiedergutmachungsleistungen gegenüber dem NSW-Bereich (Außenhandelskader). 2 Untersuchungsführer im Referat 3 waren mit der Aufklärung von Straftaten im Außen- und Binnenhandel der DDR beschäftigt.

Video 1 /3 der Aufnahmen vom 1.4.2013 des Raums 114 (Haftraum, Verwahrraum, Zelle) im Erdgeschoss des Ostflügels (Zellentrakt) der zentralen Untersuchungshaftanstalt (UHA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS)  in Berlin-Hohenschönhausen.

Vgl. Roland Wiedmann, Organisationsstruktur des Ministeriums für Staatssicherheit 1989, MfS-Handbuch, BStU (Hrsg.), Berlin 2010, S. 137; Rita Sélitrenny, Doppelte Überwachung, Geheimdienstliche Ermittlungsmethoden in den DDR-Untersuchungshaftanstalten, Ch-Links Verlag, Berlin 2003, S. 225-227; Die Dokumentation (Dauerausstellung) der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen zu Mitarbeitern der Hauptabteilung IX, Berlin 2014; Julia Spor, In Haft bei der Staatssicherheit, Das Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen 1951-1989, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015; Katrin Passens, MfS-Untersuchungshaft, Funktionen und Entwicklung von 1971 bis 1989, Lukas Verlag, Berlin 2012; Elisabeth Martin, Ich habe mich nur an das geltende Recht gehalten, Herkunft, Arbeitsweise und Mentalität der Wärter und Vernehmer der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen, Nomos Verlag, Baden-Baden 2014; Roger Engelmann, Frank Jostel, Die Hauptabteilung IX: Untersuchung, Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Abteilung Bildung und Forschung, Berlin 2016.

Dokumentation Stasi-Hauptabteilung IX (Untersuchungsorgan); Hauptabteilung Ⅸ/3 (Volkswirtschaft) der Linie Ⅸ (Untersuchungsorgan) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Sperrgebiet (Dienstobjekt Freienwalder Straße) des MfS der DDR in Berlin-Hohenschönhausen (MfS DDR DE HA Ⅸ/3).

Auf der Grundlage des kameradschaftlichen Zusammenwirkens mit diesen Organen erfolgten darüber hinaus in Fällen auf Vorschlag der Linie die Übernahme und weitere Bearbeitung von Ermittlungsverfahren der Volkspolizei durch die Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit in einer Reihe von Fällen erfolgte ungesetzliche GrenzÜbertritte aufgeklärt, in deren Ergebnis neben Fahndung gegen die geflüchteten Täter auch Ermittlungsverfahren egen Beihilfe zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem Prozeß gegen den ehemaligen Gestapo-Mitarbeiter bearbeitet. Das Zusammenwirken mit dem Dokumentationszentrum und der Staatlichen Archivverwaltung der sowie der objektverantwortlichen Hauptabteilung zur Sicherung und Nutzbar-machung von Arcfiivgut aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit des geben. Das Warnsystem umfaßt in der Regel mehrere Dringlichkeitsstufen, deren Inhalt und Bedeutung im Verbindungsplan besonders festgelegt werden müssen.

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