Helmuth Frauendorfer
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Tränen - Messer
Für gvoon Arthur Schmidt
Deine Mütze hängt
An einem Faden
Auf Deinem Kopf
Reißt der Faden, rutscht die Mütze,
Du könntest Banken überfallen
Aber nein, das tust Du nicht
Du reißt Löcher
In den Schmerz und
Es baumelt am Faden der Kehlkopf
Er will nicht eintauchen
Zurück in die Zellen von Bautzen
Das Messer trägst Du in den Tränen
Und diese hängen auch
An einem Faden
An Tausenden von Fäden
Bleiern baumelt das Gefangensein
In jedem Schritt,
den Du hurtig tust
Das Lachen kommt aus der Schuhsohle
Die Schönheit immer aus der Tristesse
Zusammengetackert ist das Wohlbefinden
Klick - klack, klick - klack,
Am Blindenstock gehen
Zurück in die Zellen von Bautzen
Oder in das Vernehmerzimmer
Häftlingshocker und Sessel der Allmacht
Dazwischen hängt ein Faden
Die Freiheit der Mütze
Berlin 08./09.09.10
danke 
der videomitschnitt des gedichtvortrages am abend der eröffnungsveranstaltung im epicentro art vom 10 september zweitausendzehn.
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