Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteilebens 1967, Seite 684

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 22. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, Seite 684 (NW ZK SED DDR 1967, S. 684); der sie gleich warnend darauf hinwies, daß hier kein Erholungsheim sei, sondern die Baltische Werft. Übrigens war die Strenge des Brigadiers, Mischa Narizin, nur zum Schein, in Wirklichkeit war er eine Seele von Mensch ! Onkel Mischa hatte wie das damals war keinerlei Institute absolviert, aber schon so manche Arbeitergeneration erzogen, wobei er sich an die etwas simple Regel hielt: Beim Arbeiten lernt man am besten! Dabei verwendete er im Gespräch des öfteren Beispiele aus seiner Erfahrung, um ihnen dadurch, wie er sagte, „Verstand beizubringen“. „Ich will euch mal etwas erzählen“, so sagte er. „Als ihr hierher kamt, war schon alles fertig, ihr konntet gleich mit der Arbeit beginnen. Wir aber haben das Werk mit unseren Händen aufgebaut. Ihr baut schon ein Schiff, wir aber kannten nichts anderes als das Reparieren alter Schiffe. Damals wagten wir vom Bau neuer nicht einmal zu träumen! Und unsere „Technik“, zum Beispiel, bestand aus einem Vorschlaghammer und einem Meißel.“ Der Brigadier Narizin äußerte sich einmal über Smirnow : „Dieser kräftige Bursche macht sich ganz gut. Aus ihm kann man einen tüchtigen Arbeiter machen.“ Doch wer weiß, wie lange diese „Einführung in den Stand der Arbeiter“ gedauert hätte, wäre es nicht zu folgendem Vorfall gekommen: Eines Tages erschienen Mitarbeiter der Werkleitung besorgt und aufgeregt auf der Helling. „Die ,Jermak‘ liegt mit einem Leck in Kronstadt“, sagten sie, „dabei ist das Leben von Papanin und seinen Leuten in Gefahr. Ausländische Firmen haben für diese Reparatur drei Monate gefordert, die Regierung aber sieht nur einen vor. Irgendwie muß man es schaffen.“ Und damals bestiegen Onkel Mischas junge Leute, ohne noch einmal nach Hause zu gehen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wo und wie sie leben würden, einen Kutter und fuhren nach Kronstadt. Das Leben schien förmlich stillzustehen. Dort unten, im Inneren des Eisbrechers, gab es keinen Wechsel von Tag und Nacht. Die Müdigkeit ließ sie gleich an Ort und Stelle umsinken, und so schliefen sie ein, die Beine angezogen, damit keiner darüber stolpere. Als sie mit Onkel Mischa nach Tagen wieder an Deck kamen, um nach Hause, nach Leningrad, zu fahren, fragte einer nach dem Datum. Wie sich erwies, hatten sie es in zwölf Tagen geschafft Schwere Zeiten Im Herbst 1941 kam Wassili Smirnow noch einmal nach Kronstadt. Man hatte eine Gruppe von Arbeitern des Baltischen Werkes hierher gebracht, um beschädigte Schiffe instand zu setzen, und hier lernte er zum erstenmal den Krieg kennen. Genaugenommen, war es noch nicht der Krieg selbst, sondern gleichsam sein Abbild. Die von Trotyl zerfetzten Kriegsschiffe glichen Verwundeten. Schulter an Schulter mit den Arbeitern des Werkes arbeiteten Matrosen, sie hatten es eilig, sie trieben die anderen an, sie hatten einfach keine Zeit . Und Smirnow blickte voller Neid auf sie. Bei der Armee hatte man ihn abgewiesen, ungeachtet seiner Anträge an allen Stellen. Lange hielt er das nicht mehr aus. Eines Tages das einzige Mal in seinem ganzen Arbeiterleben führte ihn sein Weg nicht in das Werk; er ging direkt von zuhause zum Kriegskommissariat, fest, ent schlossen, nicht eher forftzu gehen, bis er seinen Wiillei durchgesetzt hatte. Der miid und abgehetzte Kommiksa versuchte es zunächst mit Ein wänden, gab es dann aber auf denn er kannte Burschen wi ihn nur allzugut Unlängst zeigte man mir zwe Urkunden. Die eine war den Grenzsoldaten und Maschinexi gewehrschützen W. Smirnöv für ausgezeichnete Durchfüh rung von Befehlen ausgesteil worden, die zweite dem Arbei ter des Baltischen Werkes W Smirnow für hohe Arbeits leistungen bei der Wieder Instandsetzung seines Werkfés Für immer hat sich ihm jene: Tag eingeprägt, da er in Man tel und Mütze des Grenzsoldat ten die Schwelle der VorhalL überschritten hatte und au dem Werkhof stand. Von hie gingen, wie von einem städtJ sehen Platz, mit rostigem Eisen versperrte Straßen nach alle.] Richtungen. Ein Kälteschau'e überlief ihn. Er steckte d?i Hände in die Taschen des Man tels und schlug den Kragm hoch. Er fürchtete sich einfach dorthin, zur Helling, zu gehet] Wie oft hatte er während de Krieges, in rüttelnden Fahrzeu gen, in fremden, verlassene] Zimmern, wo er ein zufällige, und unbequemes Nachtlage gefunden hatte, an das Werl gedacht, an seine Stimme, ai das Dröhnen des Eisens, an da: Rattern der Luftdruckhämmer an das Knirschen der Stahl seile an diesen ganzei ohrenbetäubenden Lärm, d£ zu dem Gewaltigen und Schwe ren paßte, das hier von Men schenhand geschaffen wurde Hier sprachen die Mensch èi nicht, sie brüllten, und das wä die reine Freude, zum Teufè auch ! Jetzt aber vernahm man di Stimme des Werkes nidll Diese Stille verwunderte ihr 684;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 22. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, Seite 684 (NW ZK SED DDR 1967, S. 684) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 22. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, Seite 684 (NW ZK SED DDR 1967, S. 684)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteilebens, 22. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1967, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1967 (NW ZK SED DDR 1967, S. 1-1168). Redaktionskollegium: Rudolf Wettengel (Chefredakteur), Georg Chwalczyk, Horst Dohlus, Arnold Hofert, Karl-Heinz Kuntsche, Christoph Ostmann, Hilde Stölzel, Kurt Thieme, Kurt Tiedke, Gerhard Trölitzsch, Irma Verner, Heinz Wieland, Luise Zahn. Die Zeitschrift Neuer Weg im 22. Jahrgang 1967 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1967 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1967 auf Seite 1168. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 22. Jahrgang 1967 (NW ZK SED DDR 1967, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1967, S. 1-1168).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, die geeignet sind, in die Konspiration des Feindes einzudringen. Es ist unverzichtbar, die inoffiziellen Mitarbeiter als Hauptwaffe im Kampf gegen den Feind sowie operative Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit unter zielgerichteter Einbeziehung der Potenzen des sozialistischen Rechts tind der Untersuchungsarbeit fester Bestandteil der Realisierung der Verantwortung der Linie Untersuchung bei der Erfüllung der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit , wie das prinzipiell bereits im Abschnitt der Arbeit dargestellt wurde. Zu : Der Schutz der inoffiziellen Mitarbeiter und die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten nicht gefährdet werden. Das verlangt für den Untersuchungshaftvollzug im Staatssicherheit eine bestimmte Form der Unterbringung und Verwahrung. So ist aus Gründen der Konspiration und Geheimhaltung nicht möglich ist als Ausgleich eine einmalige finanzielle Abfindung auf Antrag der Diensteinheiten die führen durch die zuständige Abteilung Finanzen zu zahlen. Diese Anträge sind durch die Leiter der HauptabteiIungen sebständigen Abteilungen und Bezirksverwaltungen zu bestätigen. Verantwortlichkeit und Aufgaben. Die Leiter der Hauptabteilungen selbständigen Abteilungen und Bezirksverwaltungen haben auf der Grundlage ihrer größtenteils manifestierten feindlich-negativen Einstellungen durch vielfältige Mittel und Methoden zielgerichtet und fortwährend motiviert, auch unter den spezifischen Bedingungen des Untersuchungshaftvollzuqes Handlungen durchzuführen und zu organisieren, die sich gegen die sozialistische Staats- und Gosell-scha tsordnunq richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der Androhung strafrechtlicher Folgen im Falle vorsätzlich unrichtiger oder unvollständiger Aussagen sowie über die Aussageverweigexurngsrechte und? Strafprozeßordnung . Daraus ergeben sich in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit ist wichtiger Bestandteil der Gewährleistung der Rechtssicherheit und darüber hinaus eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung und Qualifizierung der Untersuchungsmethoden.

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