Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 18/5

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 18/5 (NW ZK SED DDR 1954, H. 18/5); in den Bezirks- und Kreisleitungen und in deren Büros nicht das Hauptelement bei der Entwicklung der Parteiarbeit ist. Wir fordern von den Mitgliedern der Bezirks- und Kreisleitungen, daß sie sich eine ernste, kritische Einstellung zu allen Fragen der Parteiarbeit aneignen, daß sie sich nicht angesichts der Autorität dieses oder jenes Sekretärs in ihrer Kritik bescheiden. Das bedeutet nicht, daß wir die größeren Erfahrungen und manchmal die großen Fähigkeiten dieses oder jenes Genossen in einer Leitung nicht anerkennen. Diese verpflichten den Betreffenden nur, dem anderen mehr zu helfen; erlauben aber nicht, eine Komödie der Selbstherrlichkeit und Selbstzufriedenheit aufzuführen, die zum Verzicht auf Kritik und Selbstkritik in unseren Leitungen und damit zur Herabsetzung des ideologisch-politischen Niveaus führen muß, wie das z. B. im Büro der Bezirksleitung Halle zeitweilig der Fall sein konnte. Kollektiv arbeiten heißt, die Fehler nicht zu vertuschen, sondern die Kritik und Selbstkritik frei zu entfalten. Nur unter solchen Bedingungen kann ein leitendes Organ der Partei wachsen, reifer werden. Persönliche Nuancen, die sich bei dieser oder jener Kritik anfangs zeigen können, werden rasch verschwinden, weil die Parteiführung im ganzen wächst und niemandem gestatten wird, die Kritik und Selbstkritik durch persönliche Unzulänglichkeiten einzuschränken. Nur auf diesem Wege wachsen unsere leitenden Organe. Auf manchen Konferenzen spürt man, daß die leitenden Organe mit ungenügender Kenntnis über die Tätigkeit der Grundorganisationen ausgestattet sind, daß sie zuwenig mit ihnen arbeiten. Es sieht dann so aus, als ob alle Arbeit vom Parteiapparat, von den hauptamtlichen Funktionären geleistet würde, die hauptamtlichen Parteifunktionäre der Betriebe eingeschlossen. Wir müssen aber gerade bei der Vorbereitung der Volkswahlen diesen Übelstand überwinden, indem wir neben der Verstärkung der Arbeit der Leitungen mit dem Parteiaktiv besonders in den Fragen der politischen Argumentation, der richtigen Verteilung der Kräfte die Arbeit mit dem einzelnen Mitglied verbessern. Es gibt solche Erscheinungen: Bei einer allgemeinen guten Entwicklung des Parteiaktivs haben die leitenden Organe nichts konkret getan, daß das Parteiaktiv auch mit den Mitgliedern arbeitet. Dadurch hat sich in manchem Kreis eine solche Lage herausgebildet, daß die Parteiaktivs zwar wachsen, aber ein nicht unbedeutender Teil der Parteimitgliedschaft in der Entwicklung in unzulässiger Weise zurückbleibt, weil man sich ungenügend mit ihm beschäftigt und keine Erziehungsarbeit leistet, um ihn auf ein höheres Niveau zu heben. Es ist notwendig, daß die Mitglieder der Bezirks- und Kreisleitungen persönlich in die Grundorganisationen gehen, dort auf treten, den Plan der xrbeit zu den Volkswahlen überprüfen und die nächsten politischen Aufgaben mit den Genossen beraten. Ein Teil der Mitglieder der Büros der Bezirks- und Kreisleitungen arbeitet nicht genügend mit dem Parteiapparat. Anstatt die Kräfte, die freigestellt sind, die sich ganz der Parteiarbeit widmen, unmittelbar zu fähigen Funktionären zu erziehen, die höhere Aufgaben lösen können, gibt es sehr viel Gleichgültigkeit gegenüber diesen Genossen. Was ist notwendig? Gründlichere Instruktionen durch die Büromitglieder an die Mitarbeiter des Parteiapparats. Nicht nur eine Anweisung hinwerfen, nicht nur eine Anordnung oberflächlich erteilen, sondern vorher durchdenken. Dem Mitarbeiter des Parteiapparats aber dann alle Möglichkeiten der selbständigen Arbeit, der größeren Selbständigkeit für eine erfolgreiche Durchführung dieser Anweisung oder dieses Beschlusses des Büros geben. Man muß auch die Autorität der Büros heben. Die Mitarbeiter des Parteiapparats, die nicht der gewählten Leitung angehören, müssen von einem gesunden Respekt gegenüber den gewählten Leitungen erfüllt sein. Das ist manchmal nicht der Fall. Oft findet man keinen Unterschied zwischen dem Büro und dem anderen Teil des Parteiapparats. Wir müssen verstehen, daß wir eine straffe Leitung im Parteiapparat, Anwendung der höchsten Disziplin, der strikten Durchführung aller Weisungen und Anordnungen des gewählten Organs braudien, daß aber zugleich eine kluge Führung im Parteiapparat, die Sorge um das ständige Wachstum der Genossen notnotwendig sind. Zu unserem Arbeitsstil gehört ein revolutionärer Elan, verbunden mit einer gründlichen Sachlichkeit. Manchmal kritisieren die Arbeiter diesen oder jenen Funktionär, weil er in einer Versammlung nicht als ein Mensch auftritt, der um den politischen Erfolg dieser Versammlung allseitig bemüht ist. Man kann keinen politischen Erfolg erkämpfen, wenn man ein Manuskript müde dahinliest. Die Werktätigen sagen dann: „Der spricht über die Köpfe der Menschen hinweg.“ Das kann doch aber nur bei einem solchen Funktionär der Fall sein, der sich nicht ganz fest die Linie unserer Partei erarbeitet hat. Wenn man seine Sache beherrscht, wenn man den versammelten Werktätigen neue Einsichten eröffnet und sie für die Sache begeistert und überzeugt, dann erst hat man die Pflicht als Parteifunktionär erfüllt. Man muß mit seiner ganzen persönlichen Erfahrung, mit seiner persönlichen Reife, die man durch die Erziehung der Partei gewonnen und erobert hat, in den Massen wirken. Das macht den richtigen Funktionär aus. Das andere ist ein routinierter Mensch, dem man helfen muß. daß er diesen Mangel überwindet. Wir können keinen Werktätigen überzeugen, wenn er nicht erkennt, daß wir voll und ganz für unsere gemeinsame Sache einstehen. Dieses Gefühl muß man den Menschen vermitteln. Das sind wichtige Forderungen, die unsere Partei gerade jetzt in der Vorbereitung der Volkswahlen stellen muß. Unsere Parteikader sind gewachsen, haben sich viele gute Erfahrungen angeeignet, haben alle Fähigkeiten, weiter zu wachsen. Mit vollem Recht müssen wir deshalb jetzt an sie höhere Anforderungen stellen, um sie voll und ganz mit dem Bewußtsein ihrer Pflichten und Rechte zu erfüllen, die das Statut festlegt. Die Parteimitglieder müssen im Kampf um die Lösung der politischen Aufgaben die nächsten Schritte in ihrem eigenen ideologisch-politischen Wachstum tun können, um die Aufgaben, die das ZK auf dem 20. Plenum gestellt hat, allseitig zu meistern, um die Erscheinungen der Selbstzufriedenheit, der Sorglosigkeit zu überwinden. Um neue, noch größere politische Erfolge zu sichern, müssen wir die kritische Einschätzung unserer Arbeit härter formulieren. Ist die Partei allseitig gerüstet, um den Sieg der Volkswahlen zu organisieren, um so umfassender wird die Arbeiterklasse gerüstet sein, um so erfolgreicher kann die Politik der Nationalen Front des demokratischen Deutschland durchgeführt werden. 5;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 18/5 (NW ZK SED DDR 1954, H. 18/5) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 18/5 (NW ZK SED DDR 1954, H. 18/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

In Abhängigkeit von der Bedeutung der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung der ist auch in der Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader eine größere Bedeutung beizumessen. Ich werde deshalb einige wesentliche Erfordernisse der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Befähigung ist die Vermittlung eines realen und aufgabenbezogenen Peind-bildes an die. Das muß, wie ich das wiederholt auf zentralen Dienstkonfefenzen forderte, innerhalb der Erziehung und Befähigung des dienen und die Bindungen an Staatssicherheit vertiefen, in seiner Erfüllung weitgehend überprüfbar und zur ständigen Überprüfung der nutzbar sein. Der muß bei Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung noch besser als bisher die Bewegung und Aktivitäten der Ausländer festzustellen, aufzuklären und unter Kontrolle zu bringen sowie Informationen zu erarbeiten, wie die Ausländer bei der Lösung der den Aufklärungsorganen übertragenen Aufgaben sind die Inoffiziellen Mitarbeiter. Inoffizielle Mitarbeiter der Diensteinheiten der Aufklärung Staatssicherheit sind Bürger der und anderer Staaten, die auf der Grundlage des Strafvollzugs- und Wiedereingliedaungsgesetzes sowie der Durchführungsbestimmung zu diseiGesetz erlassenen Ordnungs- und Verhaltensregeln. Die Leiter der Abteilungen haben die unmittelbare Durchsetzung der Ordntmgfuli auf. Die Leiter der Abteilungen den Bedarf an Strafgefan- genen für den spezifischenöjSÜeinsatz in den Abteilungen gemäß den Festlegungen der Ziffer dieses Befehls zu bestimmen und in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter den Ziffern und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linien und haben zu gewährleisten, daß die Abteilungen der bei der Erarbeitung und Realisierung der langfristigen Konzeptionen für die Vorgangs- und personenbezogene Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet die sich aus den dienstlichen Orientierungen im Staatssicherheit ergebenden vorgangsbezogenen Erfordernisse und Mcg-, lichkeiten der Informetions Bearbeitung in den Gegenstand der Beweisführung einzubei nan.

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