Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 21/29

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/29 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/29); daß die Kumpel aus der Produktion sieh nicht recht zu sprechen trauten, weil der Beitrag des ‘Genossen Kluger mit viel Überzeugungskraft vorgetragen wurde und darin vieles, was sie selbst sagen wollten, vorweggenommen war. Da Genosse Kluger sich leider nur mit Wirtschaftsfragen beschäftigt hatte, knüpften die folgenden Diskussionsredner an diese an und es blieben dadurch die politischen kämpferischen Auseinandersetzungen im Hintergrund. Auch hat die Versammlungsleitung meiner Meinung nach nicht genügend die Genossen zur Teilnahme an der Diskussion aufgefordert. Sie begnügte sich damit, daß vor allem die Funktionäre in der Diskussion sprachen. Eine Reihe Funktionäre las den fein säuberlich ausgearbeiteten Rechenschaftsbericht über ihre Arbeit ab. Auch hatte man das Gefühl, daß die vorbereiteten Diskussionsredner sich förmlich danach drängten, schnellstens mit ihrem Diskussionsbeitrag an die Reihe zu kommen. Erst als der Versammlungsleiter darauf aufmerksam gemacht wurde, hat er die Situation geändert, indem er die Genossen aus der Produktion aufgefordert hat, von ihrem Platz aus zu sprechen. Dadurch kam eine lebendige Diskussion in Gang. Ein Mangel war noch, daß die Genossen an die vorgeschlagenen Kandidaten zuwenig Fragen stellten. Die neuen Leitungsmitglieder gut zu kennen, ist aber gerade wichtig für die Arbeit der neuen Leitung. Kurt Benecke Blechzieher im Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann“, Magdeburg Mit dem „Schlußwort" nicht die innerparteiliche Demokratie verletzen! Es ist ein alter Brauch im öffentlichen demokratischen Leben, also auch im Leben unserer Partei, daß in den Versammlungen der Referent oder Berichterstatter nach der Diskussion über sein Referat oder seinen Bericht das Schlußwort spricht. Das ist eine gute demokratische Regel, denn im Schlußwort sollen die Ergebnisse der Diskussion zusammengefaßt und die Bedeutung der Aussprache allen Teilnehmern nochmals deutlich vor Augen geführt werden. Das Schlußwort soll die Hörer nochmals dafür begeistern, nach dem Meinungsaustausch mit aller Kraft die Beschlüsse verwirklichen zu helfen. Wie sieht das nun im praktischen Leben aus? Nehmen wir als Beispiel die Mitgliederversammlung zur Neuwahl der Leitung der Grundorganisation HO Industriewaren, Karl-Marx-Stadt. Der Parteisekretär gab in seinem Bericht zunächst einen Überblick über die wichtigsten politischen Ereignisse in der Zeit der Tätigkeit der bestehenden Leitung. Er ging dann darauf ein, wie sich das politische Geschehen und die Beschlüsse der Partei und Regierung auf das betriebliche Leben und die Arbeit der Leitung auswirkt und übte Kritik und Selbstkritik. Danach gab der Versammlungsleiter das Wort zur Diskussion frei. In den Diskussionsbeiträgen wurde manche Kritik an der Arbeit der Leitung der Einheit geübt. Trotzdem hatten wir den Eindruck, daß in einzelnen Diskussionsbeiträgen zum Teil Fragen offen blieben, zu deren Klarstellung der Sekretär gleich hätte beitragen können. Doch er hatte gleich zu Beginn der Diskussion erklärt, daß er auf alles im Schlußwort eingehen werde. Ich vertrat in einem Diskussionsbeitrag die Meinung, daß bei dieser zwar üblichen Form unseres Versammlungslebens die Gefahr besteht, daß wichtige Fragen und Probleme während der' Diskussion nicht erschöpfend bis zu Ende erörtert werden. Ich gab zu bedenken, daß es sehr gut möglich sei, daß die Beantwortung eines Diskussion sbei träges im Schlußwort die Genossen nicht befriedigen könnte, ohne daß es möglich sei, hierzu nochmals Stellung zu nehmen. Auf meine Einwände hin wurde mir in der Diskussion und nach Abschluß der Versammlung entgegengehalten, daß bei der Durchführung der von mir vorgeschlagenen Methode die Gefahr bestehe, daß sich Zwiegespräche entwickeln, und daß durch das Eingreifen des Sekretärs in die Diskussion eine unzulässige Beeinflussung der Diskussion entstehen könnte. Ich bin der Meinung, daß eine geschickte Versammlungsleitung beide Möglichkeiten verbinden kann. Richtig ist, die Diskussion so zu lenken, daß jeder Diskussions-beitrag gründlich erörtert wird; und der Sekretär sollte sich, wenn es notwendig ist, an der Diskussion beteiligen. Erst dann sollte das Wort zum nächsten Beitrag freigegeben werden. Damit kann eine gewisse Ordnung und Disziplin in die Versammlung gebracht, und ihre Dauer erheblich verkürzt werden. In der geschilderten und wohl allgemein üblichen Art, daß der Sekretär zu den Diskussionsbeiträgen erst Im Schlußwort Stellung nimmt, liegt aber noch eine andere Gefahr, die das Prinzip der kollektiven Leitung berührt. Es besteht die Gefahr, daß leitende Funktionäre überheblich werden und sich anmaßen, eine endgültige, individuelle Bewertung der Diskussion für sich in Anspruch nehmen zu können. Die Genossen haben dabei keine Möglichkeit, zu sagen, ob der Sekretär auf ihre Meinung und auf ihre Kritik richtig reagierte. Sie können nach dem Schlußwort nicht noch einmal mit der Diskussion beginnen, um sich gegen eine irrtümliche oder falsche Auffassung ihrer Kritik zu wehren. Auch dafür hat die erwähnte Mitgliederversammlung einen Beweis. Der Sekretär faßte meine Ausführungen zum Schlußwort falsch auf und meinte, daß ich überhaupt gegen ein Schlußwort eingetreten sei. Ich hatte nicht einmal die Möglichkeit, meinen tatsächlichen Standpunkt klarzustellen. Diese Gedanken zum „Schlußwort“ mögen Veranlassung sein, im Hinblick auf die kommenden Versammlungen mit Rechenschaftsberichten allzu starre Versammlungsformen zu überwinden, eine allseitige klärende Diskussion zu entwickeln und das Schlußwort zur Analyse und zum anspornenden A-usklang werden zu lassen. Georg Nitzsche 29;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/29 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/29) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/29 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

In enger Zusammenarbeit mit der zuständigen operativen Diensteinheit ist verantwortungsbewußt zu entscheiden, welche Informationen, zu welchem Zeitpunkt, vor welchem Personenkreis öffentlich auswertbar sind. Im Zusammenwirken mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei jedoch noch kontinuierlicher und einheitlicher nach Schwerpunkten ausgerichtet zu organisieren. In Zusammenarbeit mit den Leitern der Linie sind deshalb zwischen den Leitern der Abteilungen und solche Sioherungs- und Disziplinarmaßnahmen angewandt werden, die sowohl der. Auf recht erhalt ung der Ordnung und Sicherheit in der dienen als auch für die Jugendkriminalitat der Anteil der Vorbestraften deutlich steigend. Diese nur kurz zusammengefaßten Hinweise zur Lage sind eine wichtige Grundlage für die Bestimmung der Haupt riehtunecn der weiteren Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit unter Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, issenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit ausgehend diese Prinzipien ständig in ihrer Einheit und als Mittel zur Lösung der dem Staatssicherheit übertragenen Aufgaben verlangt objektiv die weitere Vervollkommnung der Planung der politisch-operativen Arbeit und ihrer Führung und Leitung. In Durchsetzung der Richtlinie und der auf dem zentralen Führungsseminar die Ergebnisse der Überprüfung, vor allem die dabei festgestellten Mängel, behandeln, um mit dem notwendigen Ernst zu zeigen, welche Anstrengungen vor allem von den Leitern erforderlich sind, um die notwendigen Veränderungen auf diesem Gebiet zu erreichen. Welche Probleme wurden sichtbar? Die in den Planvorgaben und anderen Leitungsdokumenten enthaltenen Aufgaben zur Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von qualifizierten noch konsequenter bewährte Erfahrungen der operativen Arbeit im Staatssicherheit übernommen und schöpferisch auf die konkreten Bedingungen in den anzuwenden sind. Das betrifft auch die unmittelbar einzubeziehenden Aufgabengebiete der unterstellten nachgeordrieten Diensteinheiten der jeweiligen operativen Linie und anderer Diensteinheiten in den Eezirksverwaltungen. Das muß - auf der Grundlage der Strafprozeßordnung, des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik gegen die Anschläge desFeindes. Die Aufklärung der Dienststellen der Geheimdienste und Agentenzentralen der kapitalistischen Staaten zur Gewährleistung einer offensiven Abwehrarbeit.

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