Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 24/22

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 24/22 (NW ZK SED DDR 1952, H. 24/22); schreiben, während er in Wirklichkeit gegen die Veröffentlichung gewesen war. , Da er den Abdruck der „Kritik des Gothaer Programms" nicht hatte verhindern können, hielt es der Parteivorstand für richtig, sich von ihr zu distanzieren. Am 13. Februar 1891 verurteilte er in einem redaktionellen Artikel im Zentralorgan der deutschen Sozialdemokratie „Vorwärts" aufs heftigste die Einschätzung, die Marx Lassalle in der „Kritik des Gothaer Programms" gegeben hatte, und rechnete es der Partei als Verdienst an, daß sie trotz der Ansicht von Marx den Entwurf des Gothaer Programms angenommen hatte. Der Artikel gipfelte in dem Satz: „Die deutschen Sozialdemokraten sind keine Marxianer, keine Lassalleaner sie sind Sozialdemokraten!" Es würde nicht schwerfallen, noch mehr Beweise für das Unverständnis und den Widerstand anzuführen, auf die Marx und Engels auch bei den fortschrittlichsten Vertretern der deutschen Arbeiterbewegung stießen. Nicht zu reden von den offenen Opportunisten wie Höchberg oder Vollmar. Bis zu ihrem Lebensende waren Marx und Engels gezwungen, gegen die Verflachung ihrer Lehre, gegen ungenügende Prinzipienfestigkeit, gegen den ganzen kleinbürgerlichen Mief zu kämpfen, der ihnen aus Deutschland entgegenschlug und der sich nach ihrem Tode in den programmatischen Revisionismus Kautskys und Bernsteins umsetzte, aber auch in die Fehler der Linken, vor allem in die jahrzehntelange Verkennung der welthistorischen Bedeutung der Herausbildung der bolschewistischen Partei. Natürlich dürfen die Schwächen der Linken in der deutschen Sozialdemokratie nicht dazu führen, daß ihre revolutionären Taten übersehen werden. Sehr genau wägt Stalin ihre Verdienste und ihre Schwächen mit den Worten ab: „Gewißf die Linken in Deutschland hatten nicht nur ernste Fehler. Sie haben auch große und ernste revolutionäre Taten aufzuweisen. Ich denke dabei an eine ganze Reihe ihrer Verdienste und an ihr revolutionäres Auftreten in Fragen der inneren Politik und im besonderen des Wahlkampfes, in Fragen des parlamentarischen und außerparlamentarischen Kampfes, des Generalstreiks, des Krieges, der Revolution von 1905 in Rußland usw. Eben deswegen rechneten die Bolsche-wiki mit ihnen als mit Linken und unterstützten sie, drängten sie vorwärts. Dies schafft jedoch nicht die Tatsache aus der Welt, und kann sie nicht aus der Welt schaffen, daß die linken Sozialdemokraten in Deutschland zugleich eine ganze Reihe ernstester politischer und theoretischer Fehler aufzuweisen hatten, daß sie sich noch nicht von dem menschewistischen Ballast befreit hatten und daher der ernstesten Kritik von seiten der Bolschewiki bedurften."1) Seit Stalin im Jahre 1931 diese Einschätzung gab, sind über 20 Jahre vergangen. Neue Entwicklungen haben sich vollzogen und ermöglichen heute ein zusammenfassendes Bild. Wir sehen das gewaltige Wellental in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, das mit dem Uberhandnehmen der revisionistischen Elemente in den 90er Jahren begann, zur Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung führte und erst im Jahre 1946 mit der Überwindung der Spaltung, mit der Schaffung der SED, zu enden beginnt. *) *) J. W. Stalin, „Fragen des Leninismus", Dietz Verlag, Berlin 1950, Seite 431/432 Wir sehen am Anfang des Wellentals die mächtigen Gestalten von Marx und Engels, welche die deutsche Arbeiterbewegung vor dem Abgleiten zurückzureißen versuchen, und am Ende des Wellentals die mächtigen Gestalten von Lenin und Stalin, die sie aus der Katastrophe herausführen. Wir sehen: Die deutsche Arbeiterklasse war nicht imstande, das Werk von Marx und Engels im eigenen Land zur rechten Zeit aus eigener Kraft zu verwirklichen. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg konnten die Ehre der deutschen Arbeiterbewegung retten, aber auch sie konnten den Gang der Ereignisse nicht wenden, da auch sie nicht frei waren vom Gift des Sozialdemokratismus. Erst mit Ernst Thälmann tritt der neue, an Lenin und Stalin geschulte, den Sozialdemokratismus aus tiefer Seele hassende, deutsche Arbeiter auf den Plan, von allen Seiten angefeindet und behindert, auch aus den Reihen der eigenen Partei. Das Neue in der heutigen Lage der deutschen Arbeiterbewegung ist, daß wir mit Hilfe der Sowjetunion die Vorbedingungen für die Verwirklichung der Marxschen Lehre geschaffen haben und nun darangehen, im Geburtsland des Marxismus die Grundlagen für den Aufbau des Sozialismus zu legen. Unter solchen Umständen, angesichts einer solchen Geschichte, besitzen wir heute die Voraussetzungen, um das Wirken des Sozialdemokratismus in vollem Ausmaß zu übersehen. Er ist eben nicht, wie häufig dargestellt, eine bedauerliche Häufung von Fehlern einzelner, sondern eine in der deutschen Geschichte und der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung besonders tief verwurzelte moralisch-politische Krankheit. Daher haben wir heute ein brennendes Interesse daran, die Wurzeln dieser Krankheit und ihre Erscheinungsformen aufzudecken, um wenigstens unseren weiteren Weg nicht mit ihr zu belasten. Untersuchen wir nun, ob das geschieht. Nehmen wir als Untersuchungsgegenstand den gleichen, oben angeführten Einzelfall, die niederträchtigen Unterdrückungsversuche gegenüber der „Kritik des Gothaer Programms". Werden sie von unseren Propagandisten dazu benutzt, um das Wesen des Sozialdemokratismus darzulegen und unsere Werktätigen gegen ihn zu mobilisieren wozu alle Voraussetzungen vorhanden sind, denn es gibt keinen gesunden Menschen, den solche Tatsachen nicht empören müssen? Werden sie benutzt, um in der Gegenüberstellung die volle Größe von Marx und Engels zu zeigen, den qualitativen Unterschied zwischen dem Geist und der Haltung des weltweiten deutschen Revolutionärs und dem Geist und der Haltung des ewigen deutschen Kleinbürgers? Spielen sie im Bewußtsein unserer Massen die Rolle, die sie spielen müßten, nämlich Abscheu zu erregen gegen alles Schwammige, Breiige, Philiströse, Verlogene, das dem Vernehmen nach auch heute nicht ausgestorben ist? Sind sie in den Händen unserer Propagandisten ein operatives Werkzeug für die Formung des neuen Menschen, den wir brauchen? Nein, das ist nicht der Fall. Die breiten Massen kennen die Tatsachen nicht, und für die immerhin Zehntausende von Parteischülern, die sie wissen, sind sie eine passive Kenntnis. Sie verwenden sie vielleicht gelegentlich in Vorträgen oder Seminaren, aber die mobilisierende Wirkung bleibt aus. Diese Zehntausende haben selbst auch nicht den Eindruck, daß ihnen die Tatsachen vermittelt wurden, damit sie sich erregen. Mehr noch, sie wundern sich oft, wenn ein anderer sich erregt. So ist es eine Tatsache, daß Genossen auf unseren Parteischulen, wenn sie 22;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 24/22 (NW ZK SED DDR 1952, H. 24/22) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 24/22 (NW ZK SED DDR 1952, H. 24/22)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Bezirksverwaltungen gewissenhaft untersuchen, welche, wesentlichen Handlungen, Vorkommnisse und Erseheinungen - natürlich unter Berücksichtigung der bisher vorliegenden Erkenntnisse absehbaren Entwicklungen - auf den jeweiligen Transitstrecken auftreten können.

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