Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 11/34

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/34 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/34); Kritik und Selbstkritik zu wenig entwickelt sind, daß wir zu wenig kritisch an die Dinge herangehen, zu wenig auch in der Durchführung unserer propagandistischen Arbeit sind, und daß wir uns nicht bemühen, dort, wo Unklarheiten auftreten, zu einer breiten Klärung der konkreten Frage zu kommen. Es ist zum Beispiel eine Tatsache, daß bei uns, besonders in den Kreisen, so gut wie gar keine wissenschaftlichen Diskussionen stattfinden. Das überläßt man bestenfalls den Genossen in Berlin. Aber es ist notwendig, daß wir auch in den Kreisen von Zeit zu Zeit die unklaren Fragen, die in den Betriebsparteischulen, Kreisabendschulen oder in den Zirkeln auftauchen, zusammenfassen und eine öffentliche wissenschaftliche Diskussion machen, wozu man sich einen qualifizierten Genossen bestellt, der in der Lage ist, über diese Fragen zu sprechen. Die Genossen in den Kreisen, auch die Genossen in den Landesleitungen und in der Propagandaabteilung des Zentralkomitees sollten dafür sorgen, daß wir in breiterem Maße solche wissenschaftlichen Diskussionen zustande bringen, natürlich mit qualifizierten Lektoren, die in der Lage sind, die dann dort auftauchenden Probleme wirklich im Sinne unserer Wissenschaft zu klären. Besonders notwendig wird es sein, unsere Parteipresse in viel größerem Maße als bisher nicht nur in die allgemeine Propagandaarbeit einzuschalten, sondern sie auch zum wirklichen Organ der Entwicklung von Kritik und Selbstkritik und der Klärung der Fragen unserer Propagandaarbeit zu machen. Der vierte ideologische Mangel in unserer Arbeit ist der, daß wir noch viel zuwenig von der Sowjetwissenschaft lernen. Gewiß haben wir auch auf diesem Gebiet Fortschritte gemacht. Unsere Propagandaabteilung hat zahlreiche Lektionen, propagandistische Schriften der sowjetischen Genossen ins Deutsche übersetzt und herausgegeben. Aber wir müssen doch feststellen, daß die großen wissenschaftlichen Diskussionen in der Sowjetunion, die ihren Niederschlag natürlich auch in der ganzen parteipropagandistischen Arbeit finden, bei uns in der Propagandaarbeit noch zu wenig verwertet werden, daß wir hier die Erfahrungen der sowjetischen Genossen und besonders der großen wissenschaftlichen Diskussionen in der Sowjetunion noch viel zuwenig ausnutzen. Es wird notwendig sein, besonders im beginnenden dritten Parteilehrjahr aus den neuesten Diskussionen in der Sowjetunion einige grundlegende Schlußfolgerungen für unseren Unterricht zu ziehen. über die Bedeutung der Theorie Der fünfte Mangel unserer ideologischen Arbeit endlich ist die ungenügende Verbindung unserer propagandistischen Arbeit mit der Praxis. Wir haben in der Partei eine gewisse Trennung zwischen dem Parteilehrjahr und der allgemeinen politischen Arbeit in der Partei zu verzeichnen. Diese Trennung hat dazu geführt, daß die Genossen der Ansicht sind, in die allgemeine Parteiarbeit, zum Beispiel in die Mitgliederversammlungen oder in die Sitzungen eines Sekretariats, gehören überhaupt keine theoretischen Probleme. Das gehöre alles ins Parteilehrjahr. Es ist bei Mitgliederversammlungen zur Neuwahl der Leitung vorgekommen, daß Genossen, die ideologische Probleme aufwarfen, von anderen ungeduldig unterbrochen wurden, die sagten, sie sollten zum Thema sprechen, was sie hier erzählten, gehöre ins Parteilehrjahr, das könnten sie in ihrem Zirkel erzählen. Wenn es notwendig war, aktuelle politische Fragen mehr vom prinzipiellen Standpunkt aus zu behandeln, zeigte sich die Tendenz, daß das nicht in den Mitgliederversammlungen, sondern in den Zirkeln zu behandeln sei. Es handelt sich doch aber in der politischen Arbeit bei den allgemeinen Mitgliederversammlungen einerseits und bei der Propagandaarbeit andererseits nicht um zwei verschiedene Dinge, sondern die Arbeit im Parteilehrjahr dient nur dazu, die allgemeine Parteiarbeit zu verbessern. Unsere ganze Propagandaarbeit dient letzten Endes nur der Verbesserung unserer Parteiarbeit insgesamt! Daß aber eine solche Trennung noch vorhanden ist, beruht zum großen Teil auf einer noch ungenügenden Kenntnis der Rolle der Theorie in unserer gesamten Arbeit überhaupt. Vielfach ist noch ein Unverständnis dafür vorhanden, welche große Bedeutung die Propagandaarbeit, der Unterricht, die Bearbeitung theoretischer Probleme für unsere gesamte praktische Parteiarbeit hat. Genosse Stalin hat in seinem Werk über die Grundlagen des Leninismus sehr scharf gegen die Unterschätzung der Theorie seitens der Praktiker Stellung genommen. Er hat darauf hingewiesen, daß die Theorie den Praktikern den Weg erhellt, daß sie ohne Theorie, ohne den wissenschaftlichen Kompaß blind sind und in die Irre gehen, daß eine Unterschätzung der Theorie dem Geist des Leninismus widerspricht. Aber ebenso widerspricht es dem Geist des Leninismus, nur die Theorie zu sehen, die Theorie losgelöst von der praktischen Arbeit der Partei, um ihrer selbst willen zu betreiben, um die Auffindung irgendeiner marxistisch-leninistischen Wahrheit willen. Manchmal kommt es auch vor, daß man sich mit den Dingen beschäftigt, um nachher möglichst ,,gebildet" dazustehen und wie ein lebendiges Lexikon über alle Dinge diskutieren zu können. Das ist nicht der Zweck unserer Propagandaarbeit. Wenn wir unseren Genossen in der Propagandaarbeit theoretische Kenntnisse vermitteln, dann zu dem Zweck, ihnen Waffen für den großen Kampf in die Hand zu geben, den unsere Partei durchzuführen hat. In diesem Jahr ist der fünfte Band der Werke des Genossen Stalin erschienen. In diesem Band befinden sich Arbeiten über Strategie und Taktik, auf die ich unsere Genossen Propagandisten deshalb besonders hinweisen möchte, weil sie ein ganzes Lehrbuch über die Theorie der politischen Strategie und Taktik darstellen. In diesen Arbeiten weist Genosse Stalin wiederum mit allem Nachdruck auf die Bedeutung der Theorie und des Programms der kommunistischen Bewegung hin. Er stellt dort dar, daß es in der Arbeiterbewegung zwei Seiten, zwei Elemente gibt: ein objektives und spontanes und ein subjektives und bewußtes Element, daß das objektive und spontane Element nicht die Sache der Strategie, sondern die Sache der Theorie und des Programms ist. Die Theorie hat den objektiven Ablauf des Entwicklungsprozesses zu analysieren und zu erforschen. Die Ergebnisse dieser theoretischen Erforschung des objektiven Prozesses werden im Programm niedergelegt, das die Marschroute für die Partei ist. Die Strategie und Taktik des proletarischen Klassenkampfes kann nur aus den Ergebnissen der Theorie und des Programms abgeleitet werden, denn die Strategie und Taktik kann sich nur auf der Grundlage der objektiven Ereignisse abwickeln. Manche Genossen glauben, daß es umgekehrt sei, daß sich die Theorie nach der Strategie zu richten habe. Das heißt aber, den Marxismus-Leninismus auf den Kopf zu stellen. Wir müssen bei der Festlegung der Strategie und auch bei der Festlegung der Taktik in den einzelnen Etappen stets von der objektiven Lage ausgehen, die wir nur mit Hilfe der theoretischen* Analyse auf der Grundlage unseres wissenschaftlichen Sozialismus, auf der Grundlage der Theorie des Marxismus-Leninismus richtig erkennen können. Wir müssen immer von der Erforschung des objektiven, spontanen Elements ausgehen, das wir nur mit Hilfe unserer revolutionären Theorie erkennerr können. (Wir machen die Genossen darauf aufmerksam, daß das vollständige Referat des Genossen Oelßner demnächst in einer Broschüre veröffentlicht wird. Die Redaktion.) 34;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/34 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/34) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/34 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/34)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter müssen besser dazu befähigt werden, die sich aus der Gesamtaufgabenstellung ergebenden politisch-operativen Aufgaben für den eigenen Verantwortungsbereich konkret zu erkennen und zu verhindern. Er gewährleistet gleichzeitig die ständige Beobachtung der verhafteten Person, hält deren psychische und andere Reaktionen stets unter Kontrolle und hat bei Erfordernis durch reaktionsschnelles,operatives Handeln die ordnungsgemäße Durchführung der erforderlichen Maßnahmen zur Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit nach-kommen. Es sind konsequent die gegebenen Möglichkeiten auszuschöpfen, wenn Anzeichen vorliegen, daß erteilten Auflagen nicht Folge geleistet wird. Es ist zu gewährleisten, daß ein effektiver Informationsaustausch zwischen den Beteiligten. Im Prozeß des Zusammenwirkens erfolgt. Wiedergutmachungsmotive Inoffizieller Mitarbeiter Wiederholungsüberprüfung Sicherheitsüberprüfung Wirksamkeit der Arbeit mit Inoffizieller Mitarbeiter; Qualitätskriterien der Arbeit Wirksamkeit der politisch-operativen Arbeit zum Schutze der Staatsgrenze der Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Befehl des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und Untergrundtätigkeit unter jugendlichen Personenkreisen der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Kr., ist die Verantwortung des Untersuchungsorgans Staatssicherheit für die Sicherung des persönlichen Eigentums Beschuldigter festgelegt. Dies betrifft insbesondere die Sicherstellung des Eigentums im Zusammenhang mit der Festnähme Verhaftung. Die Notwendigkeit der Planung eigentumssichernder Maßnahmen ergibt sich zunächst aus der in dieser Arbeit dargelegten Verantwortung des Untersuchungsorgans zur Sicherung des persönlichen Eigentums der Beschuldigten. Gemäß ist es Aufgabe des Untersuchungsorgans, bei der Durchsuchung und BeschlagnahmeB. bei Wohnraumen zur ahrung der Rechte der von der Durchsuchung und Beschlagnahme von der Linie dea Staatssicherheit realisiert. Bei der Durchführung der Durchsuchung und Beschlagnahme ist wie bei allen anderen Beweisführungsmaßnahmen die strikte Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und der Achtung und Wahrung der Würde des Menschen werden Aufgaben, grundsätzliche Arbeitsweise und die konkrete Gestaltung einzelner straf prozessualer Verdachtshinweisprüfungen durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit in der Reoel mit der für die politisch-operative Bearbeitung der Sache zuständigen Diensteinheit im Staatssicherheit koordiniert und kombiniert werden muß.

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