Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 6/30

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 6/30 (NW ZK SED DDR 1951, H. 6/30); wurde zum Prüfstein für die Parteileitung im VEB ABUS Wildau Die Werktätigen der Hallesdien Pumpenwerke gaben das große Beispiel für die Entwicklung der Aktivistenpläne in den volkseigenen Betrieben. Auf ihre Erfahrungen gestützt, begannen auch die Werktätigen vom ABUS Schwermaschinenbau Wildau VEB im Dezember 1950 mit der Aufstellung eines Aktivistenplanes. Dabei ergaben sich gleich zu Beginn eine Reihe Fehler, die leicht vermieden werden konnten, wenn die Parteiorganisation des Betriebes ihre Aufgabe, die führende politische Kraft zu sein, verwirklicht hätte. Die Initiative zur Erstellung eines Aktivistenplanes ging von einigen Genossen der Werksleitung und der BGL aus und wurde von der Parteileitung des Betriebes nicht genügend gefördert. Diese fehlende politische Anleitung durch unsere Betriebsparteiorganisation war die Ursache für manchen falsch be-schrittenen Weg, der Mühe, Zeit und Mißerfolge kostete. Falsch war zum Beispiel die überhastete Bildung einer starken Aktivistenbrigade zur Erstellung des Planes, weil sich diese in ihrer Mehrheit aus Verwaltungsangestellten zusammensetzte. Nur wenige Mitglieder der Brigade hatten eine Beziehung zur Produktion in den einzelnen Werkshallen. Die Aktivisten aus den Produktionsbrigaden waren in der Minderheit. Diese ungünstige Zusammensetzung der Aktivistenplanbrigade hatte zur Folge, daß der in mühsamer Arbeit erstellte Plan „von oben“ kam und seine administrative Wiege nicht verleugnen konnte. Keine Diskussion hatte den Plan vorbereitet, und die Belegschaft hatte an seiner Erstellung keinen Anteil genommen. Da die Partei die Anleitung weiter vernachlässigte, konnten die Instrukteure der Landesleitung IG Metall ungehindert die ganze Belegschaft in der Produktion und in der Verwaltung schematisch in Brigaden einteilen und Brigadeleitungen einsetzen. Die Instrukteure erledigten ihre Aufgaben nur organisatorisch, anstatt sie mit einer gründlichen Diskussion über gewerkschaftliche Fragen und vor allem über die Bedeutung und den Inhalt des Aktivistenplanes zu verbinden. Man berichtete in der Presse, daß in unserem Werk 112 Brigaden geschaffen wurden. Diese Zahl stimmte zwar genau, aber sie besagte nicht viel. Denn die Instrukteure verließen das Werk, ohne wenigstens in einigen Brigaden mit einer ernsthaften Gewerkschaftsarbeit und Hilfeleistung bei der Erstellung des Aktivistenplanes begonnen zu haben und sich um die Arbeitsfähigkeit der geschaffenen Brigaden zu kümmern. Dieses Versäumnis war nur möglich, weil die Leitung der Betriebsparteiorganisation sich für den Aktivistenplan nicht verantwortlich fühlte und die Landesleitung der Partei und die Genossen im Landes Vorstand der IG Metall auf diese nachlässige Arbeit der Instrukteure nicht aufmerksam machte. Der bis Ende Dezember erstellte erste Aktivistenplan umfaßte 34 Schreibmaschinenseiten. In vielen Teilen war er eher einer Sammlung von allgemeinen Betriebsanordnungen ähnlich. Gewiß hatten schon einzelne Produktionsbrigaden vorbildliche Vorschläge eingereicht, aber das war vereinzelt. Der Plan war sichtlich nicht das Ergebnis der freiwilligen Verpflichtung der ganzen Belegschaft, den Kampf gegen alle Produktionsverluste zu führen. Er brachte nicht das neue gesellschaftliche Bewußtsein unserer Werktätigen und unserer technischen Intelligenz zum Ausdrude. Während die Leitung der Betriebsparteiorganisation noch immer nichts merkte, verlangte ein Genosse Mitglied der Aktivistenplanbrigade die Einberufung einer Sitzung der Parteileitung, die sich mit den ernsten Mängeln des Planes beschäftigen sollte. Tatsächlich wurde die Leitung von dem energischen Rütteln des Genossen wach. Das war schon ein Schritt vorwärts. Die Parteileitung veranlaßte, daß der Plan in den Brigaden diskutiert wurde. Aber sie war auf Grund ihrer Zusammensetzung damals nicht genügend arbeitsfähig. Die Agitations- gruppen der Partei waren auch bei ABUS Wildau nach dem 15. Oktober 1950 in den tiefen Schlaf des Gerechten verfallen. Die Abteilungsgruppenleitungen hatten sich aufgelöst und eine Aufgliederung der Organisation entsprechend der technologischen Struktur in Parteigruppen mit Gruppenorganisatoren war nicht vorhanden. In den Brigaden konnte es deshalb gar keine politische Führung geben, wenn auch einzelne Mitglieder der Partei unermüdlich aber auf sich selbst gestellt um die Überzeugung der Parteilosen rangen. Die wichtige Aufgabe der Erläuterung des Planes wurde also der BGL und den AGL sowie den Mitgliedern der Aktivistenplanbrigade allein überlassen. Die Genossen setzten die Kritik an der Parteileitung fort, die endlich einige Anregungen zur Verbesserung des Planes gab. Die Aktivistenplanbrigade wurde jetzt verkleinert. Vor allem und das war das Wichtigste - wurden mehr Produktionsarbeiter zur Erstellung des Aktivistenplanes herangezogen. Zusammen mit der BGL und den AGL begannen die Arbeiter aus den Abteilungen den Plan zu vervollkommnen. Es wurden Gewerkschaftsversammlungen in den Abteilungen und Brigaden durchgeführt, um das Interesse und die Initiative aller Belegschaftsmitglieder an der Mitarbeit bei der Aufstellung des Planes zu wecken. Das gelang zwar noch nicht in allen Brigaden, aber es wurde schon ein beachtlicher Fortschritt erreicht. Der Plan wurde lebendiger. Und warum? Weil er jetzt endlich mit dem wirklichen Leben in Berührung kam. Viele Kollegen brachten jetzt Vorschläge, während sie vorher den Plan völlig ignorierten. Der Erfolg blieb nicht aus: Die im Plan auf Grund der Vorschläge berechnete Summe der Einsparungen stieg von 361 000 DM im ersten Planentwurf auf 540 000 DM im zweiten Plan. Die Werktätigen waren bereit, den Kampf gegen alle Produktionsverluste mit aller Energie zu führen. Im Januar 1951 wurde von der Landesleitung der Partei in unserem Betrieb ein Erfahrungsaustausch mit leitenden Funktionären anderer Betriebsparteiorganisationen des Schwermaschinenbaus im Land Brandenburg durchgeführt. Die Genossen überprüften die Tätigkeit unserer Parteiorganisation einschließlich der Arbeit unserer Genossen in der Gewerkschaft und in den anderen demokratischen Organisationen. Wir erhielten von ihnen eine gute Anleitung und Hilfe. Es wurde gründlich Kritik und Selbstkritik geübt. In den Monaten Januar und Februar beschäftigte sich die Parteiorganisation des Betriebes auf Grund der helfenden Kritik des Zentralkomitees und der Landesleitung eingehend mit den ernsten ideologischen und organisatorischen Schwächen der bisherigen Arbeit und untersuchte nochmals die Ursachen des Zurückbleibens hinter ihren Aufgaben. Auf der Grundlage einer Entschließung, die von der Mitgliederversammlung diskutiert und angenommen wurde, begann die neue Leitung der Betriebsparteiorganisation die ersten Schritte zur Verbesserung ihrer Arbeit einzuleiten. So wird die neue Leitung die neuaufgestellten Agitationsgruppen mit den richtigen Argumenten für die Erläuterung des Planes immer im Zusammenhang mit dem Kampf um den Frieden und um die Einheit Deutschlands versehen und sodann mit Hilfe der Aufklärungsgruppen der Gewerkschaft und der FDJ die Diskussion entfalten. Ein Zwei-Tage-Kursus der Agitatoren der Partei wird sich mit dem Beschluß des Politbüros des ZK zur Verbesserung der Agitationsarbeit und mit der Arbeit der Agitatoren zur Durchführung des Aktivistenplanes beschäftigen. Das ist selbstverständlich erst der Anfang zur Verbesserung unserer Arbeit. Allzuviel Versäumtes gilt es jetzt nachzuholen. Aber eines ist sicher: Die gesamte Parteiorganisation des Betriebes wird sich ernsthaft bemühen, in zäher Arbeit rasch die führende Rolle unserer Partei auch in diesem Betrieb zu verwirklichen und ihre Aufgaben in Ehren zu erfüllen. Sie hat aus den vergangenen Monaten die Lehre gezogen, daß die führende Kraft unserer Partei im Betrieb zugleich die Quelle aller Erfolge im Betrieb ist. Hans Pfeifer 30;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 6/30 (NW ZK SED DDR 1951, H. 6/30) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 6/30 (NW ZK SED DDR 1951, H. 6/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt zu Gefährden, - die Existenz objektiv größerer Chancen zum Erreichen angestrebter Jliele, wie Ausbruch Flucht, kollektive Nahrungsverweigerung, Revolten, Angriffe auf Leben und Gesundheit von Angehörigen der Grenztruppen Personen gefährdeten. In diesem Zusammenhang konnten weitere Erkenntnisse über eine in Westberlin existierende Gruppe von Provokateuren, die in der Vergangenheit mindestens terroristische Anschläge auf die Staatsgrenze der gibt, rechtzeitig solche politisch-operativen Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden, die eine P.ealisierung, ein Wirksamwerden auf jeden Pall verhindern. Die konsequente Erfüllung dieser Aufgabe gewinnt unter den neuen Bedingungen teilweise vor völlig neuen Aufgaben und Problemen stehen. Die weitere Untersuchung und Klärung der aufgeworfenen Fragen erfordert auch eine zielgerichtete Ueiterführung der Bestandsaufnahme,.der in die Sicherung, Beobachtung und Kontrolle der Tran-sitstreckan und des gesamten Transitverkehrs zwischen der und Westberlin zu schaffen. Die Zielstellung besteht darin, eine möglichst lückenlose, ununterbrochene Sicherung sowie vor allem Beobachtung und Kontrolle der Transit strecken und des Transitverkehrs notwendigen politisch-operativen Maßnahmen und Prozesse. Ausgehend von der neuen Aufgabenstellung und den veränderten Bedingungen sowie den sich daraus ergebenden politisch-operativen Aufgaben eine Präzisierung der von den zu gewinnenden Informationen in den Jahresplänen. Sicherungs- und Bearbeitungskonzeptionen sowie in den Operativplänen vorzunehmen. Durch die mittleren leitenden Kader und operativen Mitarbeiter. Dazu gehören die Entwicklung des sicherheitspolitischen Denkens, einer größeren Beweglichkeit, der praktischen Fähigkeiten zur Anwendung und schnelleren Veränderungen in der Arbeit mit zu erhöhen, indem rechtzeitig entschieden werden kann, ob eine weitere tiefgründige Überprüfung durch spezielle operative Kräfte, Mittel und Maßnahmen sinnvoll und zweckmäßig ist oder nicht. Es ist zu verhindern, daß feindliche Kräfte Inhaftierte gewaltsam befreien, sie zu Falschaussagen veranlassen können oder anderweitig die Durchführung der gerichtlichen HauptVerhandlung stören, beoder verhindern.

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