Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 13/39

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 13/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 13/39); anhall die landesleilung bei solcher arbeil stop + + + Von der Landesleitung der SED Sachsen-Anhalt erhielt ich Ende April den schriftlichen Bescheid, daß ich für die am 15. März 1951 beginnende Aspirantur an der Landesparteischule Ballenstedt vorgesehen sei und mich am 4. Mai 1951 deshalb bei der Auswahlkommission in Halle einfinden sollte. Dort wurde mir nach einer Diskussion mitgeteilt, daß ich nach Möglichkeit sofort in Urlaub gehen und am 20. Mai 1951 nach Ballenstedt reisen sollte. Meine damalige Arbeit als Schulungsfunktionärin beim Landesvorstand des FDGB in Halle übergab ich daraufhin meinem Nachfolger und fuhr am 20. Mai nach Ballenstedt. Dort wurde uns mitgeteilt, daß der Beginn der Aspirantur auf den 27. Mai verschoben sei. Wir fuhren also wieder heim, um am 27. Mai abermals hinzureisen. Am 27. erhielten wir auf der Schule Mitteilung, daß wir zwar dort bleiben sollten, der Beginn aber erneut verschoben sei, und zwar diesmal auf den 31. Mai 1951. Wir waren über das lange Warten, nicht gerade begeistert, freuten uns aber immerhin, daß wir nun bald mit unserem Studium beginnen sollten. Doch es kam anders. Am 28. Mai erhielten zwei Genossinnen, darunter auch ich, von der Schulleitung Bescheid, daß die Landesleitung uns nicht bestätigt hätte und wir wieder heimfahren könnten. Bei der Landesleitung in Halle versuchte ich, die Begründung für diese Maßnahme zu erfahren. Der Genosse Spanbauer eröffnete mir, daß ich auf Grund „eines schweren Augenleidens“ nicht bestätigt werden könnte. Dieses Augenleiden ist aber nun schon seit Anfang 1946 vollkommen ausgeheilt und ich frage midi, was die Genossen der Landesleitung für eine Vorstellung über meine bisherige Arbeit als Seminarlehrerin an der Bezirks- und Landesschule des FDGB und als Schulungsfunktionärin beim Landesvorstand des FDGB haben, wenn sie derartige Entscheidungen treffen? Auch die Genossin Lene Berg’von der Landesleitung sah wohl ein, daß die Begründung nicht stichhaltig ist und erklärte mir, daß zwar keine negativen Momente vorlägen, aber verschiedene Umstände für die Nichtbestätigung maßgebend seien: Ich wäre noch sehr jung (25 Jahre) und könnte doch immer noch lernen. Außerdem hätte ich erst vor kurzer Zeit (vor einem Jahr) meine letzte Schule beendet und sollte erst noch praktisch arbeiten. Nun, diese Argumente sind gut! Nur sollte man sie bei jedem Genossen stellen. Hinzu kam dann noch das Argument: der Bundesvorstand des FDGB sei mit der Aspirantur der drei Gewerkschaftsfunktionäre nicht einverstanden, da sie für andere Funktionen vorgesehen seien. Nach dieser Unter- redung begab ich mich also auf Zimmersuche, um wieder in Halle seßhaft zu werden und wurde erneut beim Landesvorstand des FDGB eingestellt, traurigen Herzens, denn ich hatte mich sehr auf das Studium gefreut. Viel trauriger ist es aber, daß dies gerade vor der Volksbefragung geschah. Während dreier Wochen werden die Genossen hin und her geschickt, ohne mit einer konkreten Aufgabe betraut zu werden und ohne zu wissen, wann für sie die Arbeit nun wirklich beginnt, während doch gerade in dieser Zeit jeder einzelne Funktionär gebraucht wurde. Das Ausrufungszeichen hinter diese ganze verfahrene Angelegenheit setzte der Bundesvorstand des FDGB, der jetzt, nachdem ich bereits wieder acht Tage in meiner Funktion bin, einen weiteren Genossen (bisher stellvertretender Schulleiter der Landesgewerkschaftsschule) von der Aspirantur in Ballenstedt zurückfordert und vorschlägt, als Ersatz dafür mich wieder hinzuschicken. Welche Erfolge versprechen sich die in Frage kommenden Genossen der Landesleitung der SED und des FDGB-Bundesvorstandes von einer derartigen Arbeitsweise und was gedenken sie zu tun, um diese offensichtliche Schwäche in der Organisationsarbeit abzustellen? Käte Heidenreich Anmerkung der Redaktion: Die Frage der Genossin Heidenreich ist sehr berechtigt. Die gleiche Landesleitung, die Ende April eine Genossin für die Aspirantur vorsieht, bestätigt einen Monat später die von ihr selbst vor geschlagene Aspirantin nicht gewiß ein seltsamer Weg, etwas umzudisponieren. Daß dieses ganze Manöver noch in die Vorbereitungszeit für die Volksbefragung fälltt macht die Angelegenheit noch schlimmer. Unverständlich bleibt auch das Herumreden um die wahren Gründe der Nichtbestätigung. Hier Ausreden zu stottern, macht die Situation nicht besser, sondern erweckt nur den Eindruck, daß man entweder nicht wußte, warum man die Genossin zur Schule schickte oder nicht wußte, warum man sie zurückholte. So schlimm vergeudete Zeit, nutzlose Reisen und organisatorisches Durcheinander auch sind, Rücksichtslosigkeit gegenüber einem Genossen ist noch viel schlimmer. Wir fragen deshalb die Landesleitung Sachsen-Anhalt in aller Öffentlichkeit: Ist euch klar, daß jeder Genosse eine solche Aspirantur als Auszeichnung betrachtet? Ist euch weiter klar, daß ein einfaches, kaltschnäuziges Abberufen auf einen Genossen wie ein Keulenhieb wirken muß? Wir schließen uns nicht nur der Fragestellung der Genossin Heidenreich an, sondern möchten von der Landesleitung Sachsen-Anhalt gern eine Erklärung haben, wie es überhaupt erst zu solch einem Durcheinander kommen konnte. Auf Grund meiner eigenen vieJjährigen Erfahrung möchte ich sagen, daß ein Parteileiter nicht aufgeblasen und überheblich sein darf. Wenn ihr im Gespräch mit den Arbeitern oder einfachen Parteimitgliedern auch nur durch die kleinste Geste, den geringsten Tonfall, durch einen an sich bedeutungslosen, scheinbar zufällig hingeworfenen Satz zu verstehen gebt, daß ihr euch für klüger haltet als sie, daß ihr mehr wißt, dann seid ihr unten durch. Der Arbeiter und überhaupt der einfache Mensch kann Leute nicht ausstehen, die sich etwas Besseres dünken, und wird nicht auf sie hören, ja, bei günstiger Gelegenheit wird er ihnen ihren Hochmut unter die Nase reiben. Deshalb dürfen die Kommunisten vor allem nicht hochnäsig und überheblich sein K ALI N I N : ,,Einige Fragen der Massenarbeit der Partei" Diet* Verlag Berlin, 1950, S. 152 39;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 13/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 13/39) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 13/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 13/39)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl rsonen rsonen Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesve rräterische. Nach richtenüber-mittlung, Landesve rräterische Agententätigkeit, Landesverräterische Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Landesverräterische Agententätigkeit er Staatsfeindlicher Menschenhandel Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die staatl und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, Jugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und dem Untersuchungsorgan wird beispielsweise realisiert durch - regelmäßige Absprachen und Zusammenkünfte zwischen den Leitern der Abteilung und dem Untersuchungsorgan zwecks Informationsaustausch zur vorbeugenden Verhinderung von Störungen sowie der Eingrenzung und Einschränkung der real wirkenden Gefahren erbringen. Es ist stets vom Prinzip der Vorbeugung auszuqehen. Auf Störungen von Sicherheit und Ordnung im Verantwortungsbereich. Welche Ergebnisse durch die bei der Deckung des Informationsbedarfs der Diensteinheit erzielt werden können, soll beispielhaft verdeutlicht werden.

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