Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 11/44

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 11/44 (NW ZK SED DDR 1951, H. 11/44); „Wie verhielt sich Genosse Stalin zu den Versuchen der Reaktion, ihn zu verbannen?“, oder „Erkläre bitte den Begriff Renegatentum“. Durch eine solche Frage nach Fremdwörtern, die im Text Vorkommen, kann der Lehrer auch gleichzeitig feststellen, wie gründlich seine Schüler lesen. Die Kontrollfragen sollten auf keinen Fall mehr als 3 5 Minuten in Anspruch nehmen, müssen aber zu einer ständigen Gewohnheit werden. Die Einführung in das Thema Die Einführung in das Thema hat den Zweck, entscheidende Fragen des Themas zu umreißen und die Richtung anzugeben, in der die folgende seminaristische Durcharbeitung laufen muß. Gerade weil hier das gesamte Thema in konzentrierter Form gebracht werden muß, ist es sehr zu empfehlen, wenn der Lehrer seine Ausführungen auf der Grundlage des entsprechenden Teils der methodischen Anleitung wörtlich ausarbeitet; denn das ist gewissermaßen die „Lektion“ der Zirkel und da muß jeder Satz, jede Formulierung, einwandfrei sein. Die seminaristische Durcharbeitung der Hauptfragen Die seminaristische Durcharbeitung der Hauptfragen ist der Teil des Unterrichts, der bekanntlich unseren Lehrern die meisten Schwierigkeiten bereitet, besonders aber denen, die auf diesem Gebiet nur geringe Erfahrungen haben. Bevor aber auf einige methodische Fragen eingegangen wird, sei noch einmal mit allem Nachdruck festgestellt, daß die entscheidende Voraussetzung für eine gute Seminararbeit die gründliche Vorbereitung des Lehrers wie der Schüler ist. Die Hauptschwäche vieler Zirkelleiter in methodischer Hinsicht besteht darin, daß sie es noch nicht verstehen, eine lebendige Diskussion zur Entfaltung zu bringen und diese richtig zu leiten. Das Ergebnis ist deshalb meist, daß diese Genossen zu viel sprechen, daß sie mehr oder weniger ein durchgehendes Referat halten und das Thema nicht seminaristisch behandeln. Für dieses Ergebnis gibt es mindestens zwei wichtige Ursachen. Die eine liegt in der ungeschickten Art der Fragestellung, die zweite in der unzureichenden oder schlechten Aktualisierung. Die Fragestellung Wenden wir uns zunächst der ersten Ursache zu. Was soll durch die Fragestellung erreicht werden? Jede Frage muß zum Nachdenken anregen, muß den Angesprochenen zwingen, sich mit dem aufgeworfenen Problem auseinanderzusetzen. Dieser Zweck wird nicht erreicht, wenn die gestellte Frage unklar oder unscharf formuliert ist. Etwa so: „Ohne was kann man kein Marxist-Leninist sein?“ oder: „Als Lenin 1917 in Petrograd eingetroffen war, tat er was?“ Bei solchen Fragen müssen die Schüler raten was der Lehrer denn eigentlich von ihnen wissen will, anstatt nachzudenken. Fast ebenso schlecht sind Fragen, die nur eine Entscheidung, ein „Ja“ oder „Nein“ erfordern, die deshalb die Schüler nur sehr ungenügend zum Denken anregen, wie etwa: „Kann man Marxist-Leninist sein, ohnet die Diktatur des Proletariats anzuerkennen?“ oder „Zeigten die Aprilthesen Lenins den Weg des Übergangs von der bürgerlichen zur sozialistischen Revolution?“ Stellt ein Lehrer solche Fragen, dann wird er in kurzer Zeit ein Thema „erschöpft“ haben, wie ein Lehrer einer Politischen Grundschule in Weißensee, der deshalb seinen Schülern vorschlug, jeden Abend noch zusätzlich eine Zeitungsschau zu machen. Weiter ist die Verbindung von mehreren Fragen ungünstig, wie die folgenden Beispiele zeigen: „Was ist die Diktatur des Proletariats, welche Aufgaben hat sie, warum müssen wir sie als Marxisten-Leninisten anerkennen und wie ist die Stellungnahme unserer Partei zu dieser Frage festgelegt“, oder „Was waren die Hauptgedanken der Aprilthesen Lenins, welchem Zweck dienten sie und was können wir daraus lernen?“ Es ist klar, daß durch solche Fragen die Mehrzahl der Teilnehmer in Verwirrung geraten muß, oder aber gezwungen ist, zu ihrer Beantwortung ein Referat zu halten. Eine gute und auch die gebräuchlichste Art der Fragestellung sind solche Fragen, die mit einem Fragewort eingeleitet werden. Einige Beispiele dafür: „Warum müssen wir als Marxisten-Leninisten die Diktatur des Proletariats anerkennen?“ „Weshalb ist die Stellung zur Diktatur des Proletariats der Prüfstein für jede Arbeiterpartei?“ „Wieso ist die Anerkennung des Klassenkampfes allein ungenügend?“ „Welche Lehren müssen wir aus den Aprilthesen Lenins bei unserem Kampf um die Festigung der antifaschistisch demokratischen Ordnung ziehen?“ Noch besser aber ist eine direkte Aufgabenstellung für den Schüler in etwa folgender Form: „Zeige am Beispiel der Bolschewiki, wie .“, „Beweise, daß .“, „Bringe ein Beispiel für .“, usw. Beachtet der Lehrer diese Regeln, dann wird er sehr rasch in der Lage sein, seine Fragestellung zu verbessern. Die Verbindung der einzelnen Fragen Jedoch sind mit einer richtigen und genauen Fragestellung noch nicht alle Schwierigkeiten beseitigt. Wäre das so, dann brauchte sich jeder Lehrer nur vorbereitend eine lange Liste von Fragen aufzustellen, die er dann im Seminar abhaspelt. Selbst wenn er diese Fragen noch so scharfsinnig ausarbeitet, wird er damit allein keinen Erfolg haben, denn die lebendige Gestaltung des Seminars ergibt sich erst daraus, daß der Lehrer geschickt weitere Fragen an die gegebenen Antworten anknüpft. Das aber ist eine Kunst, die einiger Erfahrung bedarf und nicht ohne weiteres in konkreten Regeln festzuhalten ist, denn die Zahl der sich hier ergebenden Möglichkeiten ist so vielgestaltig wie das Leben selbst. Eine allgemeine Erfahrung gibt es jedoch auch hier. Selbstverständliche Voraussetzung dafür ist aber wieder die sichere Beherrschung des Themas, nur dann ist Aussicht auf Ausnutzung aller Möglichkeiten vorhanden, denn nur dann kann der Lehrer mit konzentrierter Aufmerksamkeit die Antworten der Schüler verfolgen. Dies ist ihm unmöglich, wenn er sich noch während des Seminars „innerlich vorbereitet“ und sich so von Frage zu Frage durchstümpert. Der Lehrer muß also eine klare Übersicht über die zu behandelnden Fragen haben. Nur das gestattet ihm, durch „nachstoßende Fragen“ beliebig tief in ein Problem einzudringen. Ebenfalls ist es sehr gut, wenn es der Lehrer versteht, seine Schüler dazu zu bringen, selbst die Fragen aufzuwerfen, das heißt natürlich nicht, daß hierbei die Teilnehmer irgendwelche Frage stellen, sondern daß sie gerade die Fragen bringen, die eigentlich der Lehrer stellen müßte. Das wiederum bedeutet, daß der Lehrer imstande sein muß, die Diskussion so geschickt zu lenken, daß sich den Teilnehmern gerade diese Frage förmlich aufdrängt. Es ist fast überflüssig, auch hier noch zu betonen, daß auch die Anwendung einer solchen Methode nur einem Lehrer möglich ist, der die Fragen des Themas mit völliger Sicherheit beherrscht. Alle drei Methoden: die direkte Fragestellung, das Anknüpfen an die Antworten der Schüler und die Fragestellung durch die Schüler selbst können niemals für sich angewendet werden. Es kommt vielmehr darauf an, sie in ständiger Verbindung miteinander zu gebrauchen. Doch selbst die sichere Beherrschung des Themas, selbst die sichere Beherrschung der Methoden der Fragestellung schützt den Lehrer noch nicht vor Mißerfolgen, wenn er es nicht versteht, die theoretischen Fragen in lebendige Beziehung zur Praxis, die Fragen der Geschichte in lebendige Beziehung zur Gegenwart zu bringen. Redaktionelle Zuschriften nur; Berlin N 54, Wilhelm-Pieck-Straße 1, Fernruf 42 56 81 Verlegerische Zuschriften nur; Dietz Verlag GmbH, Berlin C 2, Wallstrcße 76/79, Fernruf 67 63 61 Chefredakteur; Rudi Miessner Herausgeber: Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Druck: (13) Berliner Verlag GmbH, Berlin W 8, Jägerstraße 10/11;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 11/44 (NW ZK SED DDR 1951, H. 11/44) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 11/44 (NW ZK SED DDR 1951, H. 11/44)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Von besonderer Bedeutung ist in jedem Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit bearbeiteten Verfahren umfaßt das vor allem die Entlarvung und den Nachweis möglicher Zusammenhänge der Straftat zur feindlichen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der vor Angriffen zu gewährleisten. Deshalb ist in unverminderter Schärfe das subversive Wirken des Gegners sozialistischen Staat und seine Machtorgane, gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsortinunq in der sind. Diese Verhafteten entstammen diesem System subversiver Aktivitäten, dessen Details nur schwer durchschaubar sind, da der Gegner unter anderem auch die sich aus der Aufgabenstellung des Untersuchth ges im Staatssicherheit ergeben gS- grijjt !y Operative SofortSrnnaiimen im operativen Un-tersuchungstypjsfüg und die Notwendigkeit der Arbeit. tiVät ihnen. Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die Beantragung eines Haftbefehls gegeben sind. In diesem Abschnitt sollen deshalb einige grundsätzliche Fragen der eiteren Qualifizierung der Beweisführung in Operativen Vorgängen behandelt werden, die aus der Sicht der Linie Untersuchung für die weitere Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfahren von besonderer Bedeutung sind und die deshalb auch im Mittelpunkt deZusammenarbeit zwischen Diensteinheiten der Linie Untersuchung ergibt sich in Verlaufe und nach Abschluß der Bearbeitung von Erraitt-lungs- sowie Ordnungsstrafverfahren darüber hinaus die Aufgabe, alle getroffenen Feststellungen und die sich daraus für den Untersucht! rkung im Strafverfahren wird vollem Umfang gewährleistet sha tvcIzug ablei Aufgaben zur Gewährlei tung dieses Rechts werden voll sichergestellt. Das Recht auf Verteidigung - ein verfassungsmäßiges Grundrecht in: Neue Oustiz Buchholz, Wissenschaftliches Kolloquium zur gesellschaftlichen Wirksamkeit des Strafverfahrens und zur differenzier-ten Prozeßform in: Neue ustiz ranz.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X