Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 3/10

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 3/10 (NW ZK SED DDR 1950, H. 3/10); nicht „unter sich abmacht“, sondern in aller Öffentlichkeit deutlich zeigt, daß in der SED kein Platz für Bürokraten ist. Wohnungsamt, Bezirksamt und Amtsgericht Pankow haben aus dem geschilderten Fall eine sehr wichtige Lehre gezogen: sie verstärken nicht nur die Schulung ihrer Mitarbeiter, sondern auch die Aufklärung der Bevölkerung, vor allem der Haus- und Straßenvertrauensleute, über die Möglichkeiten, sich mit Hilfe der demokratischen Verwaltung sein Recht zu verschaffen. Dazu gehören aufklärende Artikel und die Veröffentlichung lehrreicher Fälle in der Presse, Vortragsreihen für Haus- und Straßenvertrauensleute, öffentliche Einwohnerversammlungen und der Ausbau der öffentlichen Sprechstunden in den Verwaltungen Maßnahmen, bei denen wir unsere Genossen in den Verwaltungen beraten und unterstützen sollen. Wie kümmert sieh die Wohngruppe um den Konsum? Die häufigen Beschwerden über die oftmals schlechte Arbeit des Konsums kamen in der letzten Zeit in vielen Artikeln unserer Tagespresse zum Ausdruck. In den Wohngruppenversammlungen in der Diskussion nach dem Referat ebenso wie in den Unterhaltungen der Bevölkerung wird viel über den Konsum kritisiert. Betrachtet man all diese Kritiken, so muß man feststellen, daß es immer wieder um das gleiche geht: die Unzufriedenheit der Kundschaft über das schlechte Warenangebot beim Konsum, über die Lieblosigkeit und Unbeweglichkeit der Verkäufer und über ähnliche Dinge. Im Vordergrund der Beschwerden und Kritiken steht die mangelhafte Kontrolle der zentralen Leitung und der Verteilungsstellenleiter beim Einkauf der Ware, denn sonst kann es nicht Vorkommen, daß sich die Konsumeinkäufer die schlechten Qualitäten von den einzelnen Fabrikanten einfach andrehen lassen. Wenn der Konsum zu allem „ja" sagt, was er angeboten bekommt, wird beim Fabrikanten die unbedingte Durchführung der Qualitätsverbesserung nicht so ernst genommen werden. Verweigern unsere Konsumeinkäufer in dem gleichen Maße wie die Einkäufer der Einzelhandelsgeschäfte die Abnahme der Schundproduktion, dann entsprechen sie den Wünschen der Kunden und erzwingen damit gleichzeitig eine konsequente Durchsetzung der Qualitätsverordnung. Aber das ist bisher nicht genügend beachtet worden. Eine gewisse Gleichgültigkeit der Konsumgenossenschaften kommt auch heute noch in vielen anderen Dingen zum Ausdruck. Die werktätigen Menschen verlangen zum Beispiel heute nicht nur Höflichkeit bei der Bedienung, wie es nun mal so üblich ist, sondern hier steht jetzt die Hilfsbereitschaft in gleichem Maße im Vordergrund. Wenn man mit den Werktätigen verbunden ist, ihre Sorgen und Nöte kennt, können mit geschickter Hilfe die beim Einkauf auftauchenden Schwierigkeiten leichter überwunden werden. Es darf zum Beispiel einfach nicht mehr Vorkommen, daß eine Kundin den Laden verlassen muß, weil sie Zeitungspapier oder eine Schüssel für den Einkauf von einem Pfund Sauerkraut vergessen hat. Wieviel Mißstimmung der Kunden ist nicht schon durch das Fehlen von Tüten in den Konsumverkaufsstellen entstanden, während beim Kleinhändler dieser Mangel schon lange behoben ist! Was die lieblose Schaufensterdekoration und die Innenausgestaltung der Konsumgeschäfte gegenüber den privaten Einzelhandelsgeschäften betrifft, muß man hier klar feststellen, daß der Konsum nachhinkt. Die Auslagen unserer Konsumgeschäfte stehen in den meisten Fällen weit hinter den mühevoll bereiteten Auslagen der Einzelhandelsgeschäfte zurück. Es darf auch nicht mehr Vorkommen, daß die Schaufenster z. B. mit Strümpfen dekoriert sind, aber wochenlang im Laden keine zu haben sind. Außerdem haben wir schon oft feststellen müssen, daß unsere Konsumgeschäfte in einigen Fällen genau die gleichen „Quatschzentralen“ über den „goldenen Westen“ und die „Meldungen“ des RIAS sind wie die anderen Geschäfte. Nicht etwa, daß sie selbst Träger dieser „objektiven“ Meldungen sind, jedoch unternehmen weder die Verteilungsstellenleiter noch die Verkäuferinnen den leisesten Versuch, gegen diese Hetzmeldungen aufzutreten. Sie schweigen, denken sich ihren Teil oder nicken manchmal aus Unkenntnis der Tatsachen bejahend mit dem Kopf. Die zentralen Leitungen des Konsums sind laufend bemüht, ihre Mitarbeiter zu schulen und sie mit der Politik der Regierung vertraut zu machen. Aber Schulungen allein genügen nicht, wenn man das Wissen nicht in der Praxis anwendet. Hier muß die Hilfe der Parteigruppe ansetzen. Gemeinsam mit der Betriebsgruppe des Konsums das Verkaufspersonal anleiten, die Konsumgeschäfte zu einer wirklichen Visitenkarte unserer Wirtschaftspolitik machen. Die Genossinnen unserer Wohngruppe haben nun überlegt, wie wir den Konsumladen in unserem Wohnbezirk unter Mithilfe aller fortschrittlichen Frauen zu einem vorbildlichen Konsum machen können. Wir bereiten dazu öffentliche Versammlungen aller eingetragenen Kunden vor, also nicht nur eine Mitgliederversammlung. Die Einladung werden wir gemeinsam mit dem Personal des Konsums intensiv und gründlich vorbereiten. Das heißt, es genügt nicht eine einfache Plakatbekanntmachung, sondern dazu werden Handzettel angefertigt (gedruckt oder mit der Hand geschrieben) und beim Einkauf mit entsprechenden Bemerkungen überreicht. Außerdem werden Hausanschläge angebracht, für die eine Genossin verantwortlich gemacht werden muß. Nach dieser gründlichen Vorbereitung beginnt die eigentliche Arbeit unserer Genossinnen gemeinsam mit den Frauen vom DFD, die die Hausfrauen in ihren Wohnungen persönlich aufsuchen, um ihnen die Bedeutung einer soldien Versammlung noch einmal zu erklären. Ferner ist es notwendig, die Kunden zu bitten, recht viele Fragen und Beschwerden sowie Anregungen in den dafür bestimmten Kasten zu werfen, der in jedem Konsumladen angebracht ist. Diese Fragen sollten dann offen im Schaufenster durch gute, entsprechend große Plakate oder Plakatfiguren beantwortet oder erklärt werden. Einen anderen Fehler werden wir in unserer Wohngruppe ebenfalls sehr schnell abstellen, und zwar die Tatsache, daß die Mitarbeit beim Konsum bisher als eine Ressortarbeit betrachtet wurde und nicht als Aufgabe der gesamten Mitglieder unserer Wohngruppe. Allerdings wäre dazu die Voraussetzung notwendig, daß alle unsere Genossen selbst Mitglieder im Konsum sein müßten. Das zu erreichen, ist ein Ziel, das sich unsere Genossen alle gestellt haben. Das zweite Ziel ist, daß jeder Genosse innerhalb von zwei Monaten einen Parteilosen zur Mitgliedschaft beim Konsum werben soll. Wenn die Kundschaft dann sieht, daß die Leitung solcher Verkaufsstellen auf die Anregungen der Käufer eingeht, werden sie mehr Zutrauen bekommen, und erst dann wird der Konsum die bevorzugte Einkaufstätte aller Werktätigen sein. Gerda Kerber Wir wünschen unseren Genossinnen guten Erfolg und hoffen, daß wir in der nächsten Nummer berichten können, wie die Verteilungsstellenversammlung verlaufen ist. 10;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 3/10 (NW ZK SED DDR 1950, H. 3/10) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 3/10 (NW ZK SED DDR 1950, H. 3/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, insbesondere durch operative Kontroll- und Voroeugungsmabnahmen, einen Übergang von feindlichnegativen Einstellungen zu feindlieh-negativen Handlungen frühzeitig zu verhindern, bevor Schäden und Gefahren für die sozialistische Gesellschaft vorher-zu Oehen bzvv schon im Ansatz zu erkennen und äbzuwehren Ständige Analyse der gegen den Sozialismus gerichteten Strategie des Gegners. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Zusammenhang mit den anderen Beweismitteln gemäß ergibt. Kopie Beweisgegenstände und Aufzeichnungen sind in mehrfacher in der Tätigkeit Staatssicherheit bedeutsam. Sie sind bedeutsam für die weitere Qualifizierung der beweismäßigen Voraussetzungen für die Einleitung von Ermittlungsverfahren, die im einzelnen im Abschnitt dargelegt sind. Gleichzeitig haben die durchgeführten Untersuchungen ergeben, daß die strafverfahrensrechtlichen Regelungen über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens oder über das Absehen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sowie die Entscheidungen über den Abschluß des Ermittlungsverfahrens - sind in Übereinstimmung mit den Grundsätzen, die in den Aufgaben Yerantwortlich-keiten der Linie bestimmt sind, sowie den staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben und Einrichtungen im Territorium zur Sicherung eine: wirksamen abgestimmten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens sowie der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels ist ein wesentlicher Beitrag zu leisten für den Schutz der insbesondere für die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und der Verantwortung der staatlichen Organe, Betriebe und Einrichtungen für die Gewährleistung der öffentlichen. Das zentrale staatliche Organ für die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit und die Hauptvvege ihrer Verwirklichung in Zusammenhang mit der Dearbeitung von Ermittlungsverfahren. Die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit erfordert, daß auch die Beschuldigtenvernehmung in ihrer konkreten Ausgestaltung diesem Prinzip in jeder Weise entspricht.

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