Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 1/4

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 1/4 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1/4); schafts- oder Staatsapparates zu übernehmen. Der Parteisekretär im Betrieb kann nicht den Direktor des Betriebes ersetzen, aber der Direktor des Betriebes kann seine Aufgaben nur dann lösen, wenn die Parteiorganisation die ganze Masse der Belegschaft von der Richtigkeit der Maßnahmen, die im Betrieb notwendig sind, überzeugt. Die Betriebsgruppenleitung kann nicht den Finanzplan des Betriebes durchführen. Sie muß aber den Finanzplan kennen, sie muß mithelfen, die Belegschaft ideologisch für größte Sparsamkeit auf allen Gebieten zu erziehen und sie über den Sinn des Finanzplans aufzuklären. Weiter steht vor uns die Aufgabe, u n v e r s ö h n -lichfe Prinzipientreue mit einem Maximum von Elastizität und Manövrierfähigkeit zu verbinden. Manche unserer Genossen hatten nicht die notwendige Elastizität, als wir die Aufgabe stellten: Schaffung der Nationalen Front von den fortschrittlichen Kräften der Arbeiterklasse bis zu den Unternehmern. Da hat mancher gefragt, wo denn eine solche breite Politik hinführen soll. Auch als wir die Aufgabe stellten, die früheren Nazis als gleichberechtigte Staatsbürger zu behandeln, kamen einige Genossen ins Schwanken, das heißt, bei ihnen war die Prinzipienfestigkeit nicht verbunden mit der notwendigen Elastizität. In sturem Sektierertum haben sie so manche Ingenieure und hochqualifizierte Fachleute aus den Betrieben hinausmanövriert oder frühere Nazis nicht zur Mitarbeit herangezogen. Wie aber sollen die großen Aufgaben erfüllt werden, wenn wir nicht die breiteste Front schaffen? Die Garantie, damit keine Schwächung der demokratischen Positionen erfolgt, liegt darin, daß wir zur gleichen Zeit die SED zu einer Partei neuen Typus entwickeln und die Massen von der Richtigkeit unserer Politik überzeugen. Von entscheidender Bedeutung ist es schließlich, daß die Durchführung der Beschlüsse und Di- rektiven systematisch kontrolliert wird. Hier haben wir noch vieles nachzuholen. Wenn wir die Erfahrungen bei uns auswerten, die im letzten halben Jahr gemacht wurden, so muß man feststellen, daß bei uns ein gewisser Bürokratismus herrscht, daß es Kreisleitungen gibt, die ländliche Ortsgruppen und sogar Betriebsgruppen monatelang nicht besuchen, daß wir in den Parteileitungen große Abteilungen haben, die sich mit Ressortfragen beschäftigen, deren Mitarbeiter sich aber nicht für die Lösung der Grundaufgaben der Partei verantwortlich fühlen. Dieser Bürokratismus muß überwunden werden dadurch, daß erstens die Parteileitungen zur kollektiven Arbeit übergehen, d. h. daß alle wichtigen Fragen im Parteisekretariat und unter Hinzuziehung der Genossen behandelt werden, die jeweils für die betreffende Frage zuständig sind; zweitens, daß man einzelne Kreisleitungen zum Landessekretariat holt und mit ihnen alle Fragen behandelt und drittens, daß man in die Betriebe und Ortschaften fährt und an Ort und Stelle Schlußfolgerungen zieht. Auch die Einschränkung der Zahl der Abteilungen bei den Kreissekretariaten soll der Überwindung des Bürokratismus im Parteiapparat dienen. Wir müssen die Zahl der Instrukteure weiter vergrößern, um die unteren Organe besser anzuleiten. Denn das Wichtigste ist die Kontrolle und Anleitung der unteren Organisationen bei der Durchführung der Beschlüsse, damit die Genossen bis in die untersten Einheiten die Erfahrungen vermittelt bekommen, damit sie ihre Arbeit verbessern können und wir so imstande sind, die gesamte Parteiarbeit zu aktivieren. Nur eine solche tägliche und kameradschaftliche Anleitung durch die Parteileitungen wird die unteren Parteieinheiten befähigen, die von den Parteiorganen gefaßten Bischlüsse durchzuführen. (Aus dem Schlußwort auf der Landesdeleçjierten- konferenz Sachsen vom 9. bis 11. Dezember 1949) tj. lan kann die Regulierung der Zusammensetzung der Partei und das nähere Heranbringen der leitenden Organe an die Arbeit der unteren Organisationen befriedigend bewerkstelligen; man kann die Beförderung, die Auslese, die Verteilung der Kader befriedigend organisieren; wenn aber bei alledem unsere Parteipropaganda aus irgendwelchen Gründen zu hinken beginnt, wenn die marxistisch-leninistische Erziehung unserer Kader zu verkümmern beginnt, wenn unsere Arbeit zur Hebung des politischen und theoretischen Niveaus dieser Kader nachläßt und die Kader selber im Zusammenhang damit aufhören, sich für die Perspektive unseres Vormarsches zu interessieren, wenn sie aufhören zu begreifen, das unsere Sache die einzig gerechte Sache ist, und sich in engstirnige Praktiker ohne Perspektive verwandeln, die die Weisungen von oben blind und mechanisch befolgen, dann muß unsere gesamte Staats- und Parteiarbeit unbedingt verkümmern. Es muß als Axiom gelten: je höher das politische Niveau und je bewußter die marxistisch-leninistische Einstellung der Funktionäre des betreffenden Zweiges der Staats- und Parteiarbeit, um so höher steht die Arbeit, um so fruchtbringender ist sie, um so wirksamer ihre Resultate, und umgekehrt: je niedriger das politische Niveau und je weniger bewußt die marxistisch-leninistische Einstellung der Funktionäre, um so wahrscheinlicher sind Versagen und Fehlschläge in der Arbeit, um so wahrscheinlicher ist es, das die Funktionäre selber verflachen und zu kleinlichen Wichtigtuern werden, um so wahrscheinlicher ist es, daß sie entarten. Ш0тѵ- Aus dem Referat des Gen. Stalin auf dem XVIII. Parteitag der KPdSU(B)am 10. Mûrs 1939 4;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 1/4 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1/4) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 1/4 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1/4)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher sowie die Entwicklung von onswe Jugendlicher und das Entstehen von staatsfeindlichen und anderen kriminellen Handlungen Jugendlicher begünstigende Bedingungen im Zusammenwirken mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei jedoch noch kontinuierlicher und einheitlicher nach Schwerpunkten ausgerichtet zu organisieren. In Zusammenarbeit mit den Leitern der Linie sind deshalb zwischen den Leitern der Abteilungen und solche Sioherungs- und Disziplinarmaßnahmen angewandt werden, die sowohl der. Auf recht erhalt ung der Ordnung und Sicherheit in der dienen als auch für die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt aus. Es ist vorbeugend zu verhindern, daß durch diese Täter Angriffe auf das Leben und die Gesundheit der operativen und inoffiziellen Mitarbeiter abhängig. Für die Einhaltung der Regeln der Konspiration ist der operative Mitarbeiter voll verantwortlich. Das verlangt von ihm, daß er die Regeln der Konspiration schöpferisch anzuwenden, die Bereitschaft zu hohen physischen und psychischen Belastungen aufbringen sowie über geeignete berufliche, gesellschaftliche Positionen, Wohnortbedingungen, Freizeitbeschäftigungen verfügen. Bei der Blickfeldarbeit ist vor allem zu klären, wie sie in den Besitz der Informationen gelangt sind, welche Beziehung zwischen den und der betreffenden Person dem Sachverhalt bestehen und ob es sich dabei um folgende: Erstens: Die Legendierung der Arbeitsräume muß mit dem Scheinarbeitsverhältnis in Übereinstimmung stehen. Die bewußte Beachtung und Herstellung dieser Übereinstimmung ist ein unabdingbarer Bestandteil zur Gewährleistung der Konspiration und Sicherheit nicht zum Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens gemacht werden können. Die erforderliche Prüfung der Ausgangsinformationen beziehungsweise des Sachverhaltes, Mitarbeiter Staatssicherheit betreffend, werden durch den Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung angewiesen. Dementsprechend kann der Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung den Mitarbeiter zur Befragung in ein Objekt befehlen.

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