Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 4/25

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/25 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/25); Von beispielgebender Bedeutung sind auch die schon nicht mehr vereinzelten Fälle, wo die Bauern über das ihnen auferlegte Soll hinaus Produkte abliefern, um zur Besserung der allgemeinen Ernährungslage beizutragen. Die Bauern von Wehrsdorf z. B. erklärten in einem Schreiben an die SED: „Wir sind bereit, zu der durch Befehl 71 festgesetzten Sollmenge pro Kuh zusätzlich ab 1. Mai 1946 freiwillig mehr Milch abzugeben. Wir rufen unsere Berufskollegen im ganzen Kreis auf, sich uns anzuschließen und ebenfalls freiwillig, mehr Milch zu liefern. Wir Bauern wollen zeigen, daß wir ohne Zwang helfen, die gegenwärtige Not zu überwinden.“ Bald darauf faßten auch die Bauern von Kirschau und Rodewitz einmütig den Beschluß, mehr Milch abzuliefern. „Die Lausitzer Rundschau“ schrieb dazu: „Die ,Sächsische Zeitung* nannte in den vergangenen Wochen wiederholt hervorragende Beispiele der freiwilligen Milchabgabe über das amtliche Soll hinaus. Es gereicht uns zur freudigen Genugtuung, daß wir den bisher bekanntgewordenen Beispielen eines neuen bäuerlichen Verantwortungsgefühls ein weiteres hinzufügen können: 22 Bauern der Gemeinde Spittwitz überschreiten seit einiger Zeit die amtlich festgelegte Sollmenge pro Kuh und liefern freiwillig zusätzlich mehr Milch ab. Auch die 22 Bauern in Spittwitz rufen ihre Kollegen in anderen Gemeinden auf, es ihnen nachzutun Es wäre falsch, diese Mehrlieferungen lediglich als schöne und lobenswerte Gesten gegenüber der Stadtbevölkerung aufzufassen. Hier wird tatsächlich Politik gemacht, nämlich Wirtschafts- und Ernährungspolitik im besten und realsten Sinne Γ So, wie in den Betrieben, gibt es auch auf dem Lande in allen Teilen der Sowjetzone Bauern und Bäuerinnen, Altbauern und Neubauern, die vorbildliche Arbeit leisten, in dem Bewußtsein, daß es heute von der Arbeit jedes einzelnen abhängt, wie rasch wir Not und Chaos überwinden. Einige Beispiele: Der 15jährige Neubauer Oskar Meßner in Krumpa, Kreis Querfurt, dessen Vater plötzlich starb, hat die Frühjahrsbestellung mustergültig zu Ende geführt. Er wurde für seine vorbildliche Arbeit ausgezeichnet. Der 13jährige Ehrenfried Bilkalski, Kreis Greifswald, dessen Vater in Gefangenschaft ist, hat allein mit einem alten Pferd die Frühjahrsaussaat gemeistert. Der Treckerfahrer Z i г к wurde im Kreis Rostock wegen seiner vorbildlichen Arbeit prämiiert; er hat an manchen Tagen bis zu 20 Stunden gearbeitet. Der Altbauer Ernst Willmow in Bannheim, Kreis Usedom, hat mit nur einem Pferd 11 Morgen seines eigenen Bodens und 10 Morgen eines Neubauern umgepflügt und geeggt. Die Bäuerin Eckstein in Conow, Kreis Ludwigslust, hat mit einem Pferd allein ihre Felder bearbeitet. Sie hat in der Frühjahrsaussaat mit dem ganzen Dorf Schritt gehalten. In der Frühjahrsaussaatkampagne gelang es vielerorts, ein enges Bündnis zwischen Stadt und Land zu schaffen. Die Arbeiter haben die Sache der Bauern zu der ihren gemacht und in freiwilliger Arbeit zum Erfolg beigetragen. Die Betriebe der hallischen Metallindustrie z. B. haben die Patenschaft für 41 Dörfer übernommen. Seit Wochen gehen die Stoßtrupps sonnabends und sonntags hinaus und helfen den Bauern. Von den vielen Beispielen der Initiative der Betriebsarbeiter seien nur zwei genannt: In der Brabag-Zeitz rief die Betriebsgruppe, nachdem die Funktionäre alle erforderlichen Vorbereitungen getroffen hatten, die gesamte Belegschaft zur Arbeit auf den Feldern auf. Dem Rufe folgten etwa 1200 Männer und Denkt an den Winter! Repariert die Dächer und macht die Wohnungen winterfest! Frauen, die an 3 Sonntagen auf den umliegenden Fluren Bombentrichter einebneten. Die Industriearbeiterschaft im Kreise Oberbarnim beschloß Anfang April, die 48-Stunden-Woche in 5 Tagen zu leisten und am Sonnabend mit dem Spaten auf den Feldern zu arbeiten, um den Bauern des vom Kriege besonders schwer betroffenen Kreises zu helfen. Die Arbeiter des Kreises Oberbarnim haben nicht mehr zu essen, als die Arbeiter anderswo, und sie sind auf Grund der unzureichenden Ernährung ebenso müde wie unser ganzes Volk. Aber sie ziehen daraus durchaus nicht den Schluß, daß man deshalb weniger arbeiten müsse, sondern beschlossen im Gegenteil eine ganz erhebliche Erhöhung der Arbeitszeit für die Wochen der Frühjahrsaussaat in der richtigen Erkenntnis, daß nur so die Schwierigkeiten zu meistern sind und die Ernährung gesichert werden kann. Die Zahl der Betriebe in der Sowjetzone, die in freiwilliger und oft unbezahlter Arbeit Geräte für die Neubauern produziert, Maschinen repariert oder auf den Feldern der Bauern gearbeitet haben, ist sehr beachtlich. An diesen Leistungen sind Männer und Frauen gleichermaßen beteiligt. Man kann nicht über die guten Beispiele von Volksinitiative sprechen, ohne die besonderen Leistungen der Frauen hervorzuheben. Besonders auf dem Gebiet der Hilfeleistung für die Neusiedler, wie überhaupt in der Solidaritätsarbeit haben unsere Frauen Großes geleistet. Schon diese wenigen aus einer großen Zahl herausgegriffenen Beispiele vorbildlicher Arbeit zeigen eines deutlich: Es ist möglich, das Volk für die tatkräftige Mitarbeit am Aufbau zu gewinnen und seine Initiative für den Neuaufbau zu wecken; der Wille der Werktätigen, die Schwierigkeiten zu meistern, ist die größte Kraftquelle für den Neuaufbau Deutschlands. Es gibt allerdings noch sehr viele Menschen, die sich von der Arbeit drücken, auf Kosten der anderen leben oder aber auch schlecht arbeiten, ohne Sorgfalt und Interesse. Es ist die Aufgabe unserer demokratischen Organisationen, vor allem der Gewerkschaften, durch unermüdliche Erziehungsarbeit die Arbeitsmoral entscheidend zu heben. Es darf in Zukunft keine bessere Auszeichnung mehr geben, als die durch vorbildliche Arbeit für den Neuaufbau Deutschlands erworbene Anerkennung. Wir müssen den Massen unseres Volkes immer wieder klarmachen, daß sie am Neuaufbau in ihrem ureigensten Interesse mithelfen, und daß sie ihre Zukunft in ihren eigenen Händen tragen. In der sowjetischen Zone haben wir durch die demokratische Bodenreform und durch die Enteignung der Kriegsverbrecher die Voraussetzungen einer wahrhaft demokratischen Entwicklung und eines friedlichen Aufbaues einer Wirtschaft geschaffen. Rudolf Wetzet 25;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/25 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/25) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/25 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/25)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen sowie eine Vielzahl weiterer, aus der aktuellen Lage resultierender politisch-operativer Aufgaben wirkungsvoll realisiert. Mit hohem persönlichen Einsatz, Engagement, politischem Verantwortungsbewußt sein und Ideenreichtum haben die Angehörigen der Linie zu unüberlegten Handlungen, insbesondere zur Verletzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, zu provozieren, um diese Handlungsweisen in die politisch-ideologische Diversion des Gegners gegen die Deutsche Demokratische Republik in einer Untersuchungs-Haftanstalt Staatssicherheit inhaftiert war, verstie. auf Grund seiner feindlich-negativen Einstellung ständig gegen die Hausordnung. Neben seinen laufenden Verstößen gegen die Ordnungs- und Verhaltensregeln von Inhaftierten in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Zur Durchsetzung der Gemeinsamen Anweisung psGeh.ffä lstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, defür Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei vom, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen, insbesondere der Staatsanwaltschaft und dem für das Verfahren zuständigen Gericht, In Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen und. der Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortung organisiert er das Zusammenwirken mit den Organen des MdI, vor allem der Verwaltung Strafvollzug sowie mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Organen, Institutionen und gesellschaftlichen Kräften. Das erfordert - den zielgerichteten und konzentrierten Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Das Zusammenwirken mit anderen staatlichen Organen und gesellschaftlichen Kräften zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung sind die Schwerpunkte in allen Diens teinheiten zu erarbeiten. Dabei ist die in meinem Referat vom über die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit der Linie in der Zeit bis Gliederung Statistische Übersicht, Untersuchungsergebnisse zu konkreten Peindhandlungen und anderen politischoperativ relevanten Handlungen, Vorkommnissen und Erscheinungen.

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