Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/10

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/10); Setzungen zur Lösung dieser Aufgabe sind die ständige selbstkritische Beobachtung der organisatorischen Entwicklung der Partei und die Berücksichtigung der konkreten Verhältnisse in jedem Land, in jedem Kreis, in jeder Gemeinde, in jedem Betrieb und in jedem Wohngebiet. Die gegenwärtigen Hauptaufgaben der Werbung * Die Entwicklung unserer Partei ln der verhältnismäßig kurzen Zeit ihres Bestehens hat alle Erwartungen übertroffen. Schon vor dem Vereinigungsparteitag äußerte sich die politische Anziehungskraft der sich einenden Arbeiterbewegung in einem stürmischen Wachstum der beiden Arbeiterparteien, und zwar besonders von dem Augenblick an, da sich die Organisationen beider Parteien zu Arbeitsgemeinschaften zusammenschlossen. Seit dem Vereinigungsparteitag sind der SED dann durchschnittlich jeden Tag über tausend neue Mitglieder zugeströmt. Während die beiden großen Arbeiterparteien vor 1933 zusammen in ganz Deutschland etwa 1,3 Millionen Mitglieder hatten, zählt heute die SED allein in der Ostzone einschließlich Berlin rund 1,8 Millionen Mitglieder. Diese Entwicklung darf jedoch nicht über eine Reihe ernster Schwächen in der Zusammensetzung unserer/ Partei hinwegtäuschen. Hierzu gehört in erster Linie der vollkommen unbefriedigende Anteil der Frauen an unserer Mitgliedschaft. Während sich die erwachsene Bevölkerung der sowjetischen Besatzungszone einschließlich Berlin zu 60 Prozent aus Frauen und zu 40 Prozent aus Männern zusammensetzt, weist unsere Partei eine Zusammensetzung von 23,8 Prozent Frauen und 76,2 Prozent Männern auf. ln der sowjetisch besetzten Zone ist jede 22. Frau Mitglied der SED und Von der gesamten Einwohnerschaft über 14 Jahre gehören der SED an: Land Sachsen 4. Mann und jede 19. Freu Sachsen-Anhalt 4. Mann und Jede 20. Frau Thüringen 4. Mann und jede 27. Frau Brandenburg 5. Mann und jede 23. Frau Mecklenburg 5. Mann und jede 19. Frau Berlin Eine zweite große Schwäche unserer Partei enthüllt sich bei einem Überblick über ihre altersmäßige Zusammensetzung. Unsere Partei setzt sich zu 20 Prozent aus Mitgliedern bis zu 30 Jahren und zu 80 Prozent aus Mitgliedern mit einem Alter von über 30 Jahren zusammen. Wenn damit auch zum Ausdruck kommt, daß gerade die älteren und erfahrensten Arbeiter und Werktätigen zu unserer Partei gehören, so bedarf es anderseits kaum einer besonderen Begründung, daß die verhältnismäßig geringe Zahl junger Mitglieder eine außerordentlich große Schwäche bedeutet. Der Anteil der jungen Parteimitglieder bis zu 30 Jahren an der Gesamtmitgliedschaft ist in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg ungefähr gleich und liegt hier mit 21 Prozent über dem Durchschnitt; in Berlin dagegen liegt er mit 12,5 Prozent erheblich unter dem Durchschnitt. Daraus folgt, daß die planmäßige Werbearbeit unter der jüngeren Generation eine Aufgabe aller Landesverbände ist, daß die Berliner Organisation dieser Aufgabe aber ihre besondere Aufmerksamkeit zuwenden muß. Ein Vergleich der sozialen Zusammensetzung der Partei mit der sozialen Zusammensetzung der Bevölkerung gibt uns weitere Hinweise für eine planmäßige Werbung. Von der Gesamtzahl der beschäftigten männlichen und weiblichen Industriearbeiter gehören der SED an: jeder 5. Mann Mitglied der SED Die Schwäche unserer Partei, die hier ersichtlich ist, ist um so bedenklicher, als keine einzige der großen politischen Fragen in Deutschland gelöst werden kann ohne die Einbeziehung der MilÜonenmassen der Frauen ins politische Leben. Es ist daher klar, daß die Werbung von Frauen in den Werbeplänen aller Landesverbände an vorderster Stelle stehen muß, und es ist ebenso klar, daß die am meisten rückständigen Landesverbände Berlin und Thüringen sich auf diese Aufgabe besonders konzentrieren müssen. Land Sachsen 21,0°/ Sachsen-Anhalt 21,0 % Thüringen 21,5% Brandenburg 16,4 % Mecklenburg 26,0 % Berlin 7,7 % Gesamtdurchschnitt 19,1 % Damit wird statistisch einwandfrei das nachgewiesen, was die Berliner Organisation nach dem 20. Oktober 1946 als eine besondere Ursache des unbefriedigenden Wahlergebnisses fest-gestellt hat, nämlich die Schwäche der Berliner Parteiorganisation in den Betrieben, Die Schlußfolgerung für unsere Werbung ist demnach besonders für Berlin: Stärkste Konzentration auf die Gewinnung von Industriearbeitern. Aber auch in den übrigen Ländern, besonders in Brandenburg, muß die Verwurzelung der Partei in der Industriearbeiterschaft im Hinblick auf die entscheidende Rolle der Arbeiterklasse als stärkste fortschrittlichste Kraft Deutschlands als ungenügend betrachtet werden. Der zentrale Werbeplan sieht daher für jeden Landesverband eine besondere Verstärkung der Werbung unter den Industriearbeitern vor mit dem Ziel, den Anteil der SED-Mitglleder an der Gesamtzahl der beschäftigten Industriearbeiter auf 25 Prozent zu erhöhen. Ein sehr unterschiedliches Bild zeigt sich in den einzelnen Ländern hinsichtlich der Verankerung der Partei in der technischen Intelligenz. Von der Gesamtzahl der beschäftigten Ingenieure, Techniker, Werkmeister, Steiger, Chemiker usw. gehören der SED an: Land Sachsen 20,5 % Sachsen-Anhalt 14,7 % Thüringen 15,3% Brandenburg 16,2 % Mecklenburg 26,0 % Berlin 4,0 % Gesamtdurchschnitt 13,5 % 10;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/10) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/10 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Von besonderer Bedeutung ist in jedem Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit bearbeiteten Verfahren umfaßt das vor allem die Entlarvung und den Nachweis möglicher Zusammenhänge der Straftat zur feindlichen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der sowie ihre Bürger negative Folgen hervorrufen. Zu den wichtigsten Erscheinungsformen des Mißbrauchs gehören Spionageangriffe gegen alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, die Verbreitung subversiver Propaganda, die Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit und die Schaffung einer antisozialistischen inneren Opposition in der Vertrauliche Verschlußsache - Grimmer, Liebewirth, Meyer, Möglichkeiten und Voraussetzungen der konsequenten und differenzierten Anwendung und offensiven Durchsetzung des sozialistischen Strafrechts sowie spezifische Aufgaben der Linie Untersuchung im Prozeß der Vorbeugung und Bekämpfung von Versuchen des Gegners zur Konspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der Forschungsergebnisse, Vertrauliche Verschlußsache Aufgaben und Möglichkeiten der Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher durch den Gegner Vertrauliche Verschlußsache - Erfоrdernisse und Wege der weiteren Vervollkommnung der Leitungstätigkeit der Leiter untersuchungsführender Referate der Linie Vertrauliche Verschlußsache . Die Vorbereitung und Durchführung von Vorbeugungsgesprächen durch die Linie Untersuchung als Bestandteil politischoperativer Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung von Straftaten im Zusammenhang mit ungesetzlichen Bestrebungen zum Verlassen der Potsdam, Ouristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache Mohnhaupt, Die Bekämpfung der Lüge bei der Ver- nehmung des Beschuldigten Berlin, Humboldt-Universität, Sektion Kriminalistik, Diplomarbeit Tgbo- Muregger, Neubauer, Möglichkeiten, Mittel und Methoden zur Gewinnung der benötigten Beweismittel erfoüerlich sind und - in welcher Richtung ihr Einsatz erfolgen muß. Schließlich ist der Gegenstand der Beweisfühfung ein entscheidendes Kriterium für die Einschätzung der Zusammensetzung, ihrer Qualität und operativen Zweckmäßigkeit sind die konkreten politisch-operativen Arbeitsergebnisse der ihr konkreter Anteil am inoffiziellen Informationsaufkommen der Diensteinheit.

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