Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 2/12

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/12); ; г - р , :: î : -и : ' - г: : ■ : ; Iг Es gilt, die Trcmsporinöie zu beheben 1 Daß die Transportnöte eine schtcerwiegende Ursache der unzureichenden Versorgung unserer Bevölkerung mit Nahrung, Kleidung und anderen Bedarfsgütern dar stellen, ist hinlänglich bekannt. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands kann sich aber nicht einfach mit dieser Erkenntnis ab finden, sondern hat als stärkste Antriebskraft für den Neuaufbau unserer Wirtschaft die Pflicht, Mittel und Wege aufzuspüren, die geeignet sind, den Transportnöten durch Taten zu Leibe zu gehen. Mit welchen Methoden und in welcher Form an diese Aufgabe herangegangen werden kann, zeigen die nachstehenden Ausführungen. Sie setzen sich aus einer Erläuterung des Leiters der Abteilung Wirtschaft im Provinzialvorstand der SED Sachsen-Anhalt, Genossen Wessel, und aus dem Inhalt des von unserer Partei Sachsen-Anhalt stammenden „Volksaufgebots 1947“ (betr. Lösung des Transportproblems) zusammen. Die Redaktion Die Hauptursachen der Transportschwierigkeiten sind in der Vernachlässigung und mangelnden Instandhaltung der technischen Anlagen, des Maschinen- und Wagenmaterials sowie der Schienenwege unter dem Hitlerregime, besonders während des Krieges, begründet Gleichzeitig wurde die Beanspruchung von Material, Anlagen und Wegen in das Stadium des Raubbaues gesteuert Hinzu traten die Schäden der Kriegseinwirkungen und unsere selbstverständliche Pflicht, Transportmaterial, das Hitler anderen Ländern gestohlen und nach Deutschland verbracht hatte, wieder herauszugeben. So ist es kein Wunder, wenn z. B. die Leistungen der Reichsbahn nach dem Zusammenbruch 1945 nicht unerheblich zurückgingen. In der sowjetischen Besatzungszone stellt die neue Belebung der Produktion gerade an den Transport von Monat zu Monat s teigende Ansprüche. Die Gütererzeugung hat sich in der Provinz Sachsen-Anhalt im Jahre 1946 verdoppelt Die Zahl der Beschäftigten ist um zwei Drittel gestiegen. Die Kohlenproduktion hat den Stand der Förderung von 1938 erreicht. Konnten die daraus erwachsenden Transportansprüche unter gröjßter Anstrengung im allgemeinen noch erfüllt werden, so waren die Schwierigkeiten mit Aufkommen des Frostes Ende 1946 nicht mehr zu überwinden. Der Güterverkehr wurde bevorzugt aufrechterhalten, aber die Personenzüge wurden bis aufs äußerste eingeschränkt. Davon wurde wiederum der Arbeiterberufsverkehr empfindlich getroffen. Viele Hunderttausende von Arbeitsstunden fielen aus. In dieser Situation entschloß sich die Partei, den immer weiter um sich greifenden Transportnöten in, der Form des „Volksaufgebots 1947" entgegenzutreten. Es ist getragen von den Massen für die Massen der Werktätigen. Auf dem Wege über den Landtag werden alle antifaschistisch-demokratischen Parteien, der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB), die Vereinigung der gegenseitigen Bauemhilfe (VdgB) sowie die mit den Verkehrsproblemen in Berührung kommenden Behörden zur Losung der gestellten Aufgabe mit herangezogen. Das Programm des „Volksaufgebots" sieht vor, zunächst eine möglichst zweckmäßige Verteilung der Transporte auf Eisenbahn, Schiffahrt und Kraftwagen zu erreichen. Die Beförderung der lebenswichtigen Güter, wie Kohle, Lebensmittel, Industriematerial und Kunstdünger, ist in erster Linie zu sichern. Der sogenannten Transportentflechtung wird größte Aufmerksamkeit gewidmet. Darunter versteht man die Beseitigung unnötiger, manchmal sinnwidriger Transporte, die von einem Punkte zum anderen rollen, während gleichzeitig Gegenzüge mit derselben Art von Gütern an den Transporten vorbei „spazierengefahren" werden. Häufig trifft dies z. B. auf Kohle zu. Bisher wurden durch die Transportentflechtung in Sachsen-Anhalt schon rund 235 000 to/km eingespart. Ferner wird verlangt, daß besonders bewegliche und stets arbeitsbereite Be- und Entladekolonnen aufgestellt werden müssen, um den Wagenumlauf zu beschleunigen. Verstärkte Bewachung der Transporte mit lebenswichtigen Gütern sowie strengste Strafmaßnahmen gegen Diebstahl und Raub werden angestrebt. Größtes Gewicht legt das Programm auf gesteigerte Instandsetzung von Lokomotiven, Wagenparks, Kähnen und Kraftfahrzeugen. Das soll erreicht werden durch die Verbesserung und Erweiterung der Reparaturwerkstätten bei der Reichsbahn und der Industrie. Vordringlich ist die Materialbeschaffung und gleichmäßige Verteilung auf sämtliche Reparaturwerkstätten. Fachpersonal muß in diese Stellen geleitet werden. In kurzer Zeit können in Sachsen-Anhalt nach Beschaffung von Nägeln, Schrauben, Karbid, Glas, Kiingerith-Dichtungen. Dachpappe und Glühlampen 20 Lokomotiven, 500 Personen- und 1000 Güterwagen betriebsfertig instandgesetzt sein. Verlagerung des Transports von geeigneten Massengütern (Kohle, Holz, Salz, Lebensmittel, Kunstdünger usw.) auf den Wasserweg! Für die Hebung des Arbeiterberufsverkehrs ist ein weiterer Ausbau der Kraftomnibuslinien durchzuführen. Kontrollen des Berufsverkehrs mit dem Ziel der Ausschaltung nicht beruflich reisender Passagiere müssen ständig erfolgen. Eine wichtige Voraussetzung zur Behebung der Verkehrsnöte besteht darin, die möglichst gute Versorgung der im Verkehrswesen und in den Reparaturwerkstätten beschäftigten Arbeiter und Angestellten mit Arbeitskleidung, Schuhwerk sowie zusätzlicher .Ernährung (Werkküchen!) zu sichern. Ausgehend von diesem Programm des „Volksaufgebots 1947” hat die Fraktion der SED im Landtag der Provinz Sachsen-Anhalt die Frage, wie die Transportnöte wirksam zu bekämpfen sind, aufgerollt Sie erzielte den einhelligen Beschluß des Landtages, sofort eine besondere Kommission für das Transportwesen einzusetzen, die mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet ist. Die Kommission besteht aus je einem Vertreter der SED, LDP und CDU und aus Vertretern des FDGB, der VdgB, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, den Vertretern der Abteilung Verkehrswesen bei der Provinzregierung, der Reichsbahndirektion, der Kraftverkehrsdirektion, Reichspost und des Binnenschiffahrtswesens, der Polizei sowie des Provinzministeriums des Innern. Nach acht Tagen hatte die Kommission dem Landtag eingehende Berichte über die Ursachen der Transportnöte und Vorschläge über ihre Beseitigung zu unterbreiten. Eine elf Stunden dauernde Sitzung hat sodann ein Programm des Handelns beschlossen: 1. Welche Sofortmaßnahmen sind zu treffen? 2. Welche Aufgaben sind in kürzester Zeit zu lösen? 3. Welche Aufgaben, die sich auf längere Zeit erstrecken, müssen planmäßig festgelegt werden? Zum ersten Punkt wurden sogleich Verhandlungen mit dem FDGB und den Betriebsräten der Reichsbahn in der Richtung aufgenommen, Stoßbrigaden für die außerplanmäßige Instandsetzung von Maschinen- und Wagenmaterial zu bilden. Mit der Reichsbahn ist vereinbart worden, aus abzuzweigenden Transportmitteln neue Züge für den Berufsverkehr zusammenzustellen. Reichspost und Kraftverkehrsdirektion werden dafür sorgen, daß im Zusammenwirken beider Verwaltungen Gütersammelstellen entstehen, bzw. vorteilhafter ausgenutzt werden. Die Reichspost wird sich in stärkerem Maße an der Beförderung von Gütern als „Spediteurin" beteiligen. Verhandlungen mit der Sowjetischen Militär-Administration und der Regierung sind im Gange, um zusätzliche Materialkontingente freizubekommen. Die Schiffahrt und das Kraftfahrwesen sind in die Sofortmaßnahmen ebenfalls mit einbezogen. Auch hier sind entsprechende Verhandlungen im Fluß. Zwar können unsere Transportnöte durch all diese Maßnahmen selbstverständlich nicht mit einem Schlage behoben werden; jedoch ein Anfang ist gemacht und die Besserung in der Transportlage wird sich bald erweisen. 12;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/12) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/12)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen schenhande angefallenen Bürger intensive Kon- takte und ein großer Teil Verbindungen zu Personen unterhielten, die ausgeschleust und ausgewiesen wurden legal in das nichtsozialistische Ausland bestünden. Diese Haltungen führten bei einer Reihe der untersuchten Bürger mit zur spätereri Herausbildung und Verfestigung einer feindlich-negativen Einstellung zu den verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der angegriffen werden bzw, gegen sie aufgewiegelt wird. Diese ind konkret, detailliert und unverwechselbar zu bezeichnen und zum Gegenstand dee Beweisführungsprozesses zu machen. Im Zusammenhang mit der Bestimmung der Zielstellung sind solche Fragen zu beantworten wie:. Welches Ziel wird mit der jeweiligen Vernehmung verfolgt?. Wie ordnet sich die Vernehmung in die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Planung bereits der Erstvernehmung und jeder weiteren Vernehmung bis zur Erzielung eines umfassenden Geständnisses sowie an die Plandisziplin des Untersuchungsführers bei der Durchführung der einzelnen Vernehmung.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X