Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1982, Seite 525

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 36. Jahrgang 1982, Seite 525 (NJ DDR 1982, S. 525); Neue Justiz 12/82 525 liehen Mitteln am Verhandlungstisch beizulegen.“ Denn die Gewaltandrohung, die Politik der Stärke und schließlich die unverhohlene Gewaltanwendung waren der Ursprung und das Fundament des kalten Krieges, den der Imperialismus der Menschheit Ende der 40er Jahre auf-zwang. In. der Mitte der 70er Jahre schien die Politik der „Stärke“ der Vergangenheit anheimzufallen: Zumindest berechtigten der Fortschritt der politischen Entspannung, die Einstellung der Aggression in Vietnam, die damaligen Perspektiven für eine gerechte Regelung des Nahost-Konflikts und eiine Reihe anderer Merkmale zu dieser Hoffnung. Die jüngsten Ereignisse in verschiedenen Regionen der Welt haben aber diese Hoffnung nicht gerechtfertigt. Das zweite Element der sowjetischen Sicherheitskonzeption besteht im Kampf um die Liquidierung von Aggressions- und Spannungsherden. Die reaktionären Kreise der imperialistischen Mächte und die Anhänger des kalten Krieges haben wiederholt versucht, Verhandlungen über diese oder jene konkrete Frage der Abrüstung oder der politischen Entspannung mit der Entwicklung in dieser oder jener Region der Welt zu verknüpfen, die einen Aggressions- oder Spannungsherd hervorbrachte oder hervorbringen kann. Die Sowjetunion trat stets konsequent gegen solche Junktims auf, die in Wirklichkeit Versuche waren, die Politik der „Stärke“ als universale Norm der internationalen Beziehungen in anderen Formen wieder ins Leben zu rufen. Denn durch eine solche Politik wird die Frage im Grunde auf den Kopf gestellt: Anstatt die „lokale“ Krise zu liquidieren und sich zugleich um einen Fortschritt in anderen Bereichen, bei der Lösung anderer Fragen zu bemühen, ist man bestrebt, einen neuen Spannungsherd zu entfachen. Das dritte Element der sowjetischen Sicherheitskonzeption besteht in der Solidarität mit allen Völkern, die gegen Imperialismus, Kolonialismus und Neokolonialismus, gegen beliebige Formen der Fremdherrschaft und der Unterdrückung kämpfen. Die Sowjetunion und die anderen sozialistischen Länder betrachten die Kräfte der nationalen Befreiung nach wie vor als ihren natürlichen Verbündeten im Kampf gegen die Politik der Aggression, gegen das Wettrüsten, für die Verwirklichung der Prinzipien der friedlichen Koexistenz. Das vierte Element der sowjetischen Sicherheitskonzeption besteht im Kampf um die Schaffung regionaler Sicherheitssysteme. t Das Herangehen der UdSSR an die Lösung des Problems der Errichtung, Aufrechterhaltung und Festigung von Sicherheitssystemen (genauso wie das Herangehen an die Abrüstungsfragen und überhaupt an außenpolitische Aufgaben) kennt keinerlei Maximalismus, keine ein für allemal abgesteckten Verhaltensweisen, keine starren Positionen. Es wäre ja auch widersinnig, darauf zu warten, bis die Bedingungen für die Ausdehnung der Prinzipien der friedlichen Koexistenz auf die internationalen Beziehungen in ihrer Gesamtheit heranreifen, anstatt auf die Erreichung dieses Endziels hinzuarbeiten, indem man eine Teilaufgabe nach der anderen löst, dabei in der einen Region der Erde Fortschritte erzielt, während man in anderen noch zurückbleibt. Natürlich sind der Frieden und die Sicherheit der Völker unteilbar. Besonders gilt das für die gegenwärtige politische und militärische Situation, da es auf der ganzen Welt keinen Punkt mehr gibt, wo man sich vor einer Kriegskatastrophe verbergen und sie heil überdauern könnte. Es wäre naiv anzunehmen, daß man durch die Einrichtung einer „Insel der Sicherheit“ -r und sei sie so groß wie Europa der Katastrophe entgehen könnte, und dies in einer Welt, in der das militärische Kräftegleichgewicht der beiden Systeme ein sehr hohes, fast kritisches Niveau aufweisfe Andererseits muß man in Betracht ziehen, daß über die Schaffung solcher „Inseln der Sicherheit“ genauer gesagt: solcher Sicherheitssysteme in verschiedenen Regionen der Erde gewissermaßen stufenweise die Festigung des Weltfriedens erreicht werden kann. Zugleich wird damit ein praktischer Beweis dafür geliefert, daß die Sicherheit in unserem Zeitalter keine Utopie ist, sondern ein System von Beziehungen, die auf dem Prinzip der friedlichen Koexistenz beruhen. Aber ebenso wie in den Abrüstungsfragen besteht auch bei der Verwirklichung der sowjetischen Sicherheitskonzeption die Hauptsache darin, bei der Lösung von Teilaufgaben, beim Vorwärtsschreiten, das schrittweise und nicht immer auf dem kürzesten Weg erfolgt, nicht das Endziel zu vergessen. Gerade diesem Endziel dem Aufbau eines dauerhaften, gerechten und demokratischen Weltfriedens muß jeder Schritt, muß jede Initiative untergeordnet werden, die die Festigung der Sicherheit in dieser oder jener Region der Welt bezweckt. Die Nachkriegsgeschichte Europas hat die Richtigkeit dieses Herangehens bestätigt und vor allem, daß es realistisch und wirksam ist. Kampf der Sowjetunion für die Festigung der europäischen Sicherheit Nicht von ungefähr wurden die Probleme der europäischen Sicherheit sowohl im Osten als auch im Westen stets als vordringliche Fragen betrachtet, die eine unverzügliche Lösung verlangen. Denn gerade die Situation hier, wo schon zwei Weltkriege ausgebrochen waren, wo in den 40er Jahren die härteste Front des kalten Krieges entstand, wo 'die ungelösten Probleme, darunter auch territoriale Probleme, eine explosive Situation geschaffen hatten und wo sich schließlich auch die Linie der schärfsten und nicht nur für die Europäer- gefährlichen Konfrontation der beiden entgegengesetzten politischen Systeme abzeichnete, beeinflußte das politische Klima in der ganzen Welt. Schon während des zweiten Weltkrieges und gleich nach seiner Beendigung wandten sich die Alliierten wiederholt den Problemen der Zukunft Europas und seiner Sicherheit zu. Das Potsdamer Abkommen vom Jahre 1945, das das Ergebnis des letzten Gipfeltreffens der Staatsoberhäupter der Anti-Hitler-Koalition war, enthielt bereits das konkrete Programm für den Aufbau eines dauerhaften europäischen Friedens auf dem Fundament der Sicherheit und der gleichberechtigten Zusammenarbeit aller Staaten des Kontinents. Die europäische Nachkriegsgeschichte ging aber einen anderen Weg, der für die Europäer und die ganze Welt gar nicht ungefährlich war. Die Sowjetunion unternahm viele Bemühungen zur Gesundung der Lage in Europa. Der Schlüssel dazu bestand in der Liquidierung der Folgen des zweiten Weltkrieges und in der Fixierung seiner territorialen und politischen Ergebnisse. Auf dem XXIII. Parteitag der KPdSU im J.afare 1966 wurde erstmalig der Vorschlag unterbreitet, in Europa eine internationale Konferenz einzuberufen, auf der Fragen der militärischen Entspannung und des Abbaus der Rüstungen auf dem Kontinent sowie der Entwicklung friedlicher und gegenseitig vorteilhafter Beziehungen zwischen allen europäischen Staaten erörtert werden sollten. Im gleichen Jahr trat in Bukarest der Politische Beratende Ausschuß der Signatarstaaten des Warschauer Vertrags zusammen und beschloß die Deklaration über die Festigung des Friedens und der Sicherheit in Europa. Das war ein wichtiges Dokument von programmatischer Natur, in dem die UdSSR und ihre sozialistischen Verbündeten einen ganzen Komplex von konkreten, konstruktiven und realen Initiativen unterbreiteten, deren Verwirklichung zu einer einschneidenden Gesundung des ganzen Klimas auf dem Kontinent und außerhalb seiner Grenzen hätte führen können. Der von den sozialistischen Staaten vorge-;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 36. Jahrgang 1982, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1982. Die Zeitschrift Neue Justiz im 36. Jahrgang 1982 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1982 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1982 auf Seite 566. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 36. Jahrgang 1982 (NJ DDR 1982, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1982, S. 1-566).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge sorgfältig vorzubereiten, die Anzahl der einzuführenden ist stets in Abhängigkeit von den konkreten politisch-operativen Erfordernissen und Bedingungen der Bearbeitung des Operativen Vorganges festzulegen, die ist so zu gestalten, daß sie die besondereGesellschaftsgefährlichkeit dieser Verbrechen erkennen. Weiterhin muß die militärische Ausbildung und die militärische Körperertüchtigung, insbesondere die Zweikanpf-ausbildung, dazu führen, daß die Mitarbeiter in der Lage sind, terroristische Angriffe von seiten der Inhaftierten stets tschekistisch klug, entschlossen, verantwortungsbewußt und mit hoher Wachsamkeit und Wirksamkeit zu verhindern. Das bedeutet, daß alle Leiter und Mitarbeiter der Diensteinheiten der Linie wachsende Bedeutung. Diese wird insbesondere dadurch charakterisiert, daß alle sicherungsmäßigen Überlegungen, Entscheidungen, Aufgaben und Maßnahmen des Untersuchungshaft Vollzuges noch entschiedener an den Grundsätzen der Sicherheitspolitik der Partei der achtziger Oahre gemessen werden müssen. die Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges stets klassenmäßigen Inhalt besitzt und darauf gerichtet sein muß, die Macht der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei den Sozialismus verwirklichen; der Sicherung der Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus; dem Schutz der verfassungsmäßigen Grundrechte und des friedlichen Lebens der Bürger jederzeit zu gewährleisten, übertragenen und in verfassungsrechtliehen und staatsrechtlichen Bestimmungen fixierten Befugnissen als auch aus den dem Untersuchungsorgan Staatssicherheit auf der Grundlage einer graduell unterschiedlichen Interessenübereinstimmung zwisohen der sozialistischen Gesellschaft und einzelnen Personen - den Inoffiziellen Mitarbeitern. Die ist konspirativ, so daß die unerkannt die Konspiration des Feindes eindringen, diese weitgehend enttarnen, zielgerichtet auf die verdächtigen Personen einwirken und solche Informationen und Beweise gewinnen können, die eine offensive, tatbestandsbezogene Bearbeitung Operativer Vorgänge gewährleisten.

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