Lehrbuch des Strafrechts der Deutschen Demokratischen Republik, Allgemeiner Teil 1957, Seite 353

Lehrbuch des Strafrechts der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Allgemeiner Teil 1957, Seite 353 (Lb. Strafr. DDR AT 1957, S. 353); schaftsgefährlichen Folgen der Handlung entweder zufällig oder notwendig, und sie will daraus die Schlußfolgerung herleiten, daß in dem einen Fall strafrechtliche Verantwortlichkeit für diese Folgen besteht und in dem anderen Fall nicht. Damit aber stellt sich diese Theorie, die sich auf den dialektischen Materialismus beruft, in Wirklichkeit zu der dialektisch-materialistischen Auffassung von Zufall und Notwendigkeit in direkten Widerspruch und vertritt sie die gleiche metaphysische Auffassung von Zufall und Notwendigkeit, wie sie auch der reaktionären „Adäquanztheorie“ zugrunde liegt. Indem die Theorie von den zufälligen und notwendigen Folgen des Verbrechens diese für strafrechtlich interessant, jene aber für uninteressant erklärt, verfährt sie genau wie die von Engels in seinem Werk „Dialektik der Natur“12 kritisierten Naturwissenschaftler, welche Zufall und Notwendigkeit als einander ein für allemal ausschließende gegensätzliche Bestimmungen ansehen und meinen, daß die Notwendigkeit das die Wissenschaft allein Interessierende und das Zufällige das für die Wissenschaft Gleichgültige sei. Nach der Erkenntnis des dialektischen Materialismus ist jede Erscheinung der materiellen Welt (also auch die Folge einer Handlung) zufällig und notwendig zugleich: zufällig in ihrer äußeren konkreten Erscheinungsform, in ihren individuellen Einzelheiten, notwendig aber in dem Sinne, daß in ihr gleichzeitig bestimmte Notwendigkeiten, Gesetzmäßigkeiten, das Allgemeine in Natur und Gesellschaft sich durchsetzen und in Erscheinung treten. Die dialektisch-materialistische Erkenntnis von Zufall und Notwendigkeit besagt, daß die Notwendigkeit nicht neben und außerhalb des Zufälligen existiert und gewissermaßen ein vom Zufall unabhängiges Eigenleben führt, sondern sich im Zufall durchsetzt, vermittels des Zufalls und in ihm existiert. Sie besagt also, daß der Zufall die Form, die konkrete Art und Weise ist, in der sich die Notwendigkeit d. h. die Gesetzmäßigkeiten von Natur und Gesellschaft unter den gegebenen Bedingungen von Raum und Zeit durchsetzt. Wie bei der Untersuchung eines konkreten Verbrechens im allgemeinen fassen wir also auch bei der Untersuchung des Kausalzusammenhangs zwischen der verbrecherischen Handlung und deren Folgen immer Zufälliges und Notwendiges zugleich ins Auge. Zufällig ist z. B. bei der Tötung eines Menschen, daß gerade A. den B. tötet, daß er dazu ein Messer und keine Pistole verwendet, daß durch den Messerstich eine Schlagader und nicht das Herz zerrissen wird usw. usf. Notwendig, gesetzmäßig ist jedoch, daß ein Stoß mit dem Messer in den Organismus eindringt und diesen zerstört, daß durch die Zerstörung des Organismus biologische Prozesse ausgelöst werden, die unter bestimmten Bedingungen zum Tode führen usw. Nicht anders verhält es sich mit den oben gegebenen Beispielen. Überall ist das konkrete äußere Erscheinungsbild des Verlaufs der Ereignisse zufällig ; gesetzmäßig, also notwendig ist unter den dort gegebenen Bedingungen von Raum und Zeit der Zusammenhang zwischen dem Verhalten der handelnden Personen und den Folgen dieses Verhaltens. Bei der Untersuchung des Kausalzusammenhangs zwischen dem Verhalten und seinen gesellschaftsgefährlichen Folgen kommt es also nicht auf Spekulationen über Zufall und Notwendigkeit, sondern immer darauf an, in dem in 353 12 F. Engels, Dialektik der Natur, Berlin 1952, S. 231 f.;
Lehrbuch des Strafrechts der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Allgemeiner Teil 1957, Seite 353 (Lb. Strafr. DDR AT 1957, S. 353) Lehrbuch des Strafrechts der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Allgemeiner Teil 1957, Seite 353 (Lb. Strafr. DDR AT 1957, S. 353)

Dokumentation: Lehrbuch des Strafrechts der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Allgemeiner Teil 1957, Deutsches Institut für Rechtswissenschaft, Deutscher Zentralverlag, Berlin 1957 (Lb. Strafr. DDR AT 1957, S. 1-710). Eine Gemeinschaftsarbeit; Gesamtbearbeitung und Redaktion: Prof. Dr. Hans Gerats, Prof. Dr. John Lekschas, Prof. Dr. Joachim Renneberg; Verfasser: Dr. Erich Buchholz § 24; Udo Dressier §§ 12 und 13; Wilfried Friebel § 25; Hans Fritzsche §§ 10 und 11; Prof. Dr. Hans Gerats §§ 1 bis 8; Dr. Hans Hinderer § 20; Walter Krutzsch § 21; Dr. Gerhard Kühling §§ 15 bis 18; Prof. Dr. John Lekschas §§ 14 und 19; Prof. Gerhard Pchalek § 18 Abschn. II. 3, § 23 Abschn. II. 2e, § 25 Abschn. III und § 27; Prof. Dr. Joachim Renneberg § 17 Abschn. B II, §§ 22, 23 und 26.

Die Organisierung und Durchführung von Maßnahmen der operativen Diensteinheiten zur gesellschaftlichen Einwirkung auf Personen, die wegen Verdacht der mündlichen staatsfeindlichen Hetze in operativen Vorgängen bearbeitet werden Potsdam, Duristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache Anforderungen an die Auswahl,den Einsatz und die Zusammenarbeit Won und mit Sachverständigen zur von mit hohem Beweiswert bei defWcparbeitüng von Verbrechen gegen die Volkswirtschaft der und die auftretenden spezifischen Probleme ihrer strafrechtlichen Bekämpfung Diskussionsbeitrag der НА Zu den Angriffen auf die: sozialistische Volkswirtschaft und zur weiteren Qualifizierung der Beweisführung in Operativen Vorgängen durch die Zusammenarbeit zwischen operativen Diensteinheiten und Untersuchungsabteilungen als ein Hauptweg der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfahren Erfordernisse und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Ermittlungsverfahren Forschungsergebnisse, Vertrauliche Verschlußsache Wissenschaftskonzeption für die perspektivische Entwicklung profilbestimmender Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit an der Hochschule Staatssicherheit Referat auf der Kreisparteiaktivtagung zur Eröffnung des Parteilehrjah res und jah res, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung zur Unterbindung und Zurückdrängung von Versuchen von Bürgern der die Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin zu erreichen, Vertrauliche Verschlußsache - Die aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit resultierendan höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Unter-suchungshaf tvollzuges und deren Verwirklichung. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Autoren: Rataizick Heinz, Stein ,u. Conrad - Vertrauliche Verschlußsache Diplomarbeit. Die Aufgaben der Linie bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft fester Bestandteil der gewachsenen Verantwortung der Linie Untersuchung für die Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit bleiben wird. Im Zentrum der weiteren Qualifizierung und Effektivierung der Untersuchungsarbeit. Sie enthält zugleich zahlreiche, jede Schablone vermeidende Hinweise, Schlußfolgerungen und Vorschläge für die praktische Durchführung der Untersuchungsarbeit.

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