Zwie-Gespräch 7 1992, Seite 27

Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 7, Berlin 1992, Seite 27 (Zwie-Gespr. Ausg. 7 1992, S. 27); ZWIE - GESPRÄCH NR 7 Ein Grandübel sehe ich in der wenig überzeugenden Öffentlichkeitsarbeit. Man hatte zwar in den sechziger und siebziger Jahren die ehemaligen Kundschafter Hesse und Guillaume heramgereicht, aber das wars dann auch. Die Namensträgertreffen, auf die Herr Engelhardt im "Zwiegespräch" Nr. 4 Bezug nimmt, tragen vielfach nur formale Züge. Man glaubte damit der obligaten Pflicht nach "Festigung des Vertrauensverhältnisses zur Bevölkerung" zu genügen. Vertrauen in die Arbeit der Staatssicherheit hätte man in der Bevölkerung wohl eher finden können, wenn die Mitarbeiter beispielsweise in die Betriebe gegangen wären und dort offen über Probleme gesprochen hätten. Das wäre trotz bestimmter Notwendigkeiten zur Geheimhaltung möglich gewesen. Aber viele Mitarbeiter hatten zu einer bürgemahen Arbeit ein distanziertes Verhältnis. Wir waren nicht so erzogen und auch nicht daran gewöhnt. Nicht wenige hatten vergessen, woher sie gekommen waren. Nun, und das Gehalt erinnerte jeden Monat daran, daß man einer Elite angehörte, sonst würde man ja nicht so gut bezahlt werden. Eine ehrenvolle Aufgabe des MfS wäre es gewesen, Fehlentwicklungen in der Gesellschaft konkret zu benennen und in Zusammenarbeit mit Praktikern anderer gesellschaftlicher Bereiche Lösungswege zur Beseitigung von Hemmnissen und Mißständen zu unterbreiten - und zwar ohne Ansehen der Person. Ich habe aber mehrfach die Erfahrung gemacht, daß viele Informationen über Korruption, Schlampereien und dergleichen auf einer bestimmten Leitungsebene des MfS im Panzerschrank verschwanden. Offensichtlich war man höheren Orts nicht an der Beseitigung von Mißständen interessiert, die wir mit Hilfe vieler inoffizieller Mitarbeiter erkannt hatten. Ab einer bestimmten Ebene deckte ohnehin einer den anderen. Denn dann hätten hohe Partei- und Staatsfunktionäre, Generale usw. unter Umständen ihren Hut nehmen müssen, die einst mehr wegen ihrer politischen Ergebenheit und nicht wegen der fachlichen Kompetenz in diese Posten gekommen waren. Schuld war und ist immer der Mitarbeiter Nicht nur ich bin über die Schweigsamkeit der ehemaligen hohen Parteifunktionäre der SED bzw. ehemaliger MfS-Generale verwundert oder besser enttäuscht. Wenn sie den Mut gehabt hätten, sich eindeutig zu ihrer Verantwortung zu bekennen, würde zumindest teilweise der gewaltige Druck von uns einfachen Mitarbeitern genommen werden, ohne daß ich damit auch unsere moralische Mitschuld an den Verhältnissen in der DDR leugnen will. Aber vor allem wir müssen heute ausbaden, was früher einige Etagen höher bzw. in den Führungsgremien der SED entschieden wurde. 27;
Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 7, Berlin 1992, Seite 27 (Zwie-Gespr. Ausg. 7 1992, S. 27) Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 7, Berlin 1992, Seite 27 (Zwie-Gespr. Ausg. 7 1992, S. 27)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 7, Redaktionsschluß 26.3.1992, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1992 (Zwie-Gespr. Ausg. 7 1992, S. 1-32).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben der Linie Untersuchung sind folgende rechtspolitische Erfordernisse der Anwendung des sozialistischen Rechts im System der politisch-operativen Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung politischer Untergrundtätigkeit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Anweisung zur Sicherung der Transporte Inhaftierter durch Angehörige der Abteilung - Transportsicherungsanweisung - Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anlage Erkennungsdienstliche Erfassung Alle Inhaftierten sind unverzüglich zu fotografieren und erkennungsdienstlich zu erfassen. Es sind jeweils Sätze des teiligen Täterlichtbildes anzufertigen. Das daktyloskopische Material ist der Abteilung Staatssicherheit Berlin er faßt ist. Ausgenommen sind hiervon Verlegungen in das jfaft-kankenhaus des Aii Staatssicherheit , Vorführungen zu Verhandlungen, Begutachtungen oder Besuchen der Strafgefangenen. Durch den Leiter der Hauptabteilung Kader undlj-S.chu lung und die Leiter der zuständigen Kaderorgane ist zu gewä rleisten daß die ihnen übertragenen Aufgaben und Befugnisse für die Arbeit mit im undÄacIrdem Operationsgebiet. Die Arbeit der operativer. Diensieinneitenvet bwehr mit im und nach dem Operationsgebiet ist nach folgenden Grünäsalen zu organisieren: Die Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet Verantwortlichkeiten und Aufgaben der selbst. Verantwortlichkeiten und Aufgaben der Grundsätzliche Aufgaben der Führungs- und Leimhgsiäiigkeit zur Erhöhung der Wirksamkeit der Arbeit mit den. Durch die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit mit den sind reale Grundlagen für zu treffende Entscheidungen zur weiteren Intensivierung der Arbeit mit den soltIiliseh-operativen Arbeitsergebnisse zu erreichen, die nachweisbar de: Schutz der gesellschaftlichen Entwicklung vor allen subversive. fussigen fen des und der und Feindes, der allseitigen Gewährleistung der inneren Sicherheit der Diensteinheit, zur Klärung der Frage Wer ist wer unter den Strafgefangenen, zur vorbeugenden Schadensverhütung sowie zur konsequenten Durchsetzung einer hohen Ordnung, Sicherheit und Disziplin.

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