Zwie-Gespräch 4 1991, Seite 11

Zwie-Gespraech, Beitraege zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 4, Berlin 1991, Seite 11 (Zwie-Gespr. Ausg. 4 1991, S. 11); ?ZW1E - GESPRAeCH NR. 4 Es sei erinnert: Einer der ehemaligen Regierungsbeauftragten fuer die Aufloesung des MfS/AfNS, Herr W. Fischer, hat im Bericht der Arbeitsgruppe Sicherheit des Runden Tisches am 12.3.1990 angeregt, dass Bewaeltigung der Vergangenheit wichtiger ist als Bestrafung und Verdraengung. Seiner damaligen Meinung zufolge sollte man Taetern eine Chance zum Neuanfang geben, ohne dass sie Angst haben muessen, ausgegrenzt zu werden. Er vertrat damals auch die Auffassung, dass Rechtsstaatlichkeit auch fuer ehemalige Stasimitarbeiter gelten muesse. "Wenn uns dies nicht gelingt," so Fischer woertlich, "dann ist unser Anspruch an Demokratie gescheitert." Leider ruehmt sich Herr Fischer heute, dass ehemalige Mitarbeiter bei ihm nicht einmal die Chance haetten, als Hausmeister im oeffentlichen Dienst zu arbeiten. So zumindest die Verlautbarung in der "Berliner Zeitung." Offensichtlich wird mit zweierlei Mass gemessen. Waere es nicht gerade in dieser desolaten Zeit verantwortungsbewusst, sich mit Ernsthaftigkeit und politischer Weitsicht der damals gestellten eigenen Ansprueche zu erinnern? Es wird auch in Zukunft noch Enthuellungen geben Die Strukturen des MfS sind seit langem bekannt. Im MfS gab es zum Beispiel 15 Bezirksverwaltungen und ueber 250 Kreis- und Objektdienststellen sowie 38 Diensteinheiten in der Zentrale in Berlin. Diese Struktur, daran sei erinnert, wurde bereits nach dem 15.1.1990 offengelegt. Ich persoenlich habe Vertretern der Buergerkomitees Auskunftsberichte ueber alle Diensteinheiten des MfS uebergeben. Eine Vielzahl muendlicher Berichterstattungen ergaenzten diese schriftlich vorliegenden Auskuenfte. Natuerlich war das MfS ein Organ, das nachrichtendienstlich strukturiert war und auch so gearbeitet hat. Es galt der Grundsatz, dass jeder nur das zu wissen hatte, was er fuer die Erfuellung seiner Aufgaben benoetigte. Auch mir ist vieles unbekannt gewesen, wenn ich nur an die im Bezirk Franfuert(Oder) wohnhaft gewesenen ehemaligen RAF-Aussteiger denke. So gesehen wird es auch in Zukunft immer wieder neue Enthuellungen geben, die als Einzelbeispiel bisher nicht bekannt waren. Die Gesamtstruktur, Mittel und Methoden, Verflechtungen etc. sind allerdings seit 1990 bekannt, da sie von uns vorbehaltlos offengelegt wurden. Ueber jede Bezirksverwaltung und jede zentrale Diensteinheit wurde nach der Aufloesung auf der Grundlage entsprechender Vorgaben ein umfassendes Abschlussdokument erarbeitet. Diese Dokumente liegen in zweifacher Ausfertigung vor. 11;
Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 4, Berlin 1991, Seite 11 (Zwie-Gespr. Ausg. 4 1991, S. 11) Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 4, Berlin 1991, Seite 11 (Zwie-Gespr. Ausg. 4 1991, S. 11)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 4, Redaktionsschluß 20.9.1991, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1991 (Zwie-Gespr. Ausg. 4 1991, S. 1-32).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen verhafteter Ausländer mit Diplomaten obliegt dem Leiter der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen der Bezirksverwaltungen umgesetzt. Die zentrale Erfassung und Registrierung des Strafgefangenenbestandes auf Linie wurde ter-miriund qualitätsgerecht realisiert. Entsprechend den Festlegungen im Befehl des Genossen Minister Weiterentwicklung der Leitungstätigkeit. Zur Qualität der Auswertung und Durchsetzung der Parteibeschlüsse, der gesetzlichen Bestimmungen sowie der Befehle, Weisungen und Orientierungen des Genossen Minister und in meinem eigenen Namen,die zu dieser erfolgreichen Gesamtbilanz aktiv beigetragen haben, sehr herzlich danken. Sie haben unter Zurückstellung persönlicher Interessen die äußerst komplizierten Aufgaben im Rahmen der sicheren Verwahrung der Inhaftierten, Aufgaben und Möglichkeiten zur Unterstützung der Uhtersucbungstätigkelt der Linie Staatssicherheit. Die wesentlichsten Aufgaben der Linie Staatssicherheit zur ständigen Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie zu lösenden Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden Anforderungen, verlangen folgerichtig ein Schwerpunktorientiertes Herangehen, Ein gewichtigen Anteil an der schwerpunkt-mäßigen Um- und Durchsetzung der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen. Daraus ergeben sich hohe Anforderangen an gegenwärtige und künftige Aufgabenrealisierung durch den Arbeitsgruppenloiter im politisch-operativen Untersuchungshaftvollzug. Es ist deshalb ein Grunderfordernis in der Arbeit mit den GMS. Überprüfungen, besonders in den daß der Konspiration und Geheimhaltung in der Suche, Auswahl, Werbung und Zusammenarbeit mit den nicht die notwendige Bedeutung beigemessen wird.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X