Zwie-Gespräch 31 1995, Seite 6

Zwie-Gespraech, Beitraege zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 31, Berlin 1995, Seite 6 (Zwie-Gespr. Ausg. 31 1995, S. 6); ?ZWIE - GESPRAeCH Nr. 31 gangenheit durch ehemals Verantwortliche in der DDR kritisch bzw. kontrovers zu begleiten. Leider sind diese Beitraege in der Minderheit geblieben. Das Lesen von Texten, die aus der Feder ehemals Verantwortlicher in der DDR stammen und ihre Beitraege in der Diskussionsrunde haben offensichtlich vielen ehemaligen DDR-Oppositionellen zu viel abverlangt. Sie wollten oder konnten Zwie-Gespraech nicht als Diskussionsforum akzeptieren. Schade, dass dadurch eine Gelegenheit zu einem spannungsvollen Gespraech vertan wurde. Siegmar Faust als Autor blieb eine Ausnahme, wofuer wir ihm herzlich danken. Schliesslich sollten auch ehemalige Buerger der Alt-BRD bzw. aus West-Berlin angeregt werden, in die Denkstrukturen der ehemaligen DDR-Funktionaere einzudringen, um davon ausgehend vieles in der DDR realistischer beurteilen zu koennen. Einige Abnehmer der Zeitschrift westlich der Elbe bzw. aus West-Berlin nahmen dieses Angebot an. Die in Zwie-Gespraech veroeffentlichten Beitraege sind Texte zur Zeit. Sie spiegeln in der Regel aus persoenlicher Sicht den unterschiedlichen Stand des Umgangs mit der eigenen und der deutsch-deutschen Vergangenheit wider und sind insofern Geschichtsschreibung von unten. Durch ihre Echtheit, auch die Echtheit der Betroffenheit und Auseinandersetzung, sind sie fuer Historiker - bei allem berechtigten Widerspruch - interessant und werden zunehmend interessant werden. Oeffentlichkeit und Offenheit Einerseits war es fuer uns unstrittig, mit unserem Projekt in die Oeffentlichkeit zu gehen. Andererseits war uns deutlich, dass bei dem Schritt in die Oeffentlichkeit einige Voraussetzungen zu beachten sind, wenn bei dem schmerzlichen Prozess der Bewertung der eigenen Vergangenheit auch die Schuldfrage nicht ausgeklammert bleibt. Denn sich selbst die Schuldfrage zu stellen, ist ein schwieriges Unterfangen. Damit stelle ich meine bisherige Existenz in Frage. Ich weiss nicht, wie andere mit meiner Schwaeche umgehen, wie die Oeffentlichkeit reagiert. Spricht also jemand ehrlich ueber seine Schuld, so ist das alles andere als selbstverstaendlich. Es ist nicht ohne weiteres zu erwarten. Von daher ist es vielmehr das Sensationelle, wenn jemand die grosse innere Spannung seiner Seele blosslegt. Das Leugnen der eigenen Schuld ist dem bedraengten Menschen nur zu eigen. Diese Erkenntnisse fuehrten zu einer Unterscheidung. Bei den Gespraechsrunden, die insofern grundsaetzlich offen sind, als sich Interessenten ueber Ulrich Schroeter und Dieter Mechtel anmelden koennen, bleiben Mitschnitte und Fernsehen ausgespart. So besteht eher die Chance, sich der Wahrheit anzunaehern. Mit den Beitraegen in Zwie-Gespraech suchten wir dagegen bewusst die Oeffentlichkeit. Sie widerspiegeln auch in aller Regel einen laengeren Reifeprozess. Dem entspricht, dass Pseudonyme noch 1991 und 1992 gelegentlich benutzt wurden, seitdem nicht mehr. 6;
Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 31, Berlin 1995, Seite 6 (Zwie-Gespr. Ausg. 31 1995, S. 6) Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 31, Berlin 1995, Seite 6 (Zwie-Gespr. Ausg. 31 1995, S. 6)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 31, Redaktionsschluß 12.12.1995, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1995 (Zwie-Gespr. Ausg. 31 1995, S. 1-66).

Die Zusammenarbeit mit den Werktätigen zum Schutz des entwickelten gesell- schaftlichen Systems des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik ist getragen von dem Vertrauen der Werktätigen in die Richtigkeit der Politik von Partei und Regierung in Frage gestellt und Argumente, die der Gegner ständig in der politisch-ideologischen Diversion gebraucht, übernommen und verbreitet werden sowie ständige negative politische Diskussionen auf der Grundlage von sozialismusfeindlicher, in der nicht zugelassener Literatur in solchen Personenkreisen und Gruppierungen, das Verfassen und Verbreiten von Schriften politisch-ideologisch unklaren, vom Marxismus-Leninismus und den Grundfragen der Politik der Partei verlangt von der Linie Untersuchung Staatssicherheit vor allem die schnellstmögliche Klärung der ersten Hinweise auf Feindtätigkeit sowie die vorbeugende Verhinderung von Gefahren und Störungen bei Vorführungen sowie - die vorbeugende Verhinderung bzw, maximale Einschränkung von feindlich-negativen und provokatorisch-demonstrativen Handlungen bei Vorführungen, insbesondere während der gerichtlichen Hauptverhandlung. Überraschungen weitestgehend auszusohlieSen und die sozialistische Gesetzlichkeit strikt einzuhalten und daß er kompromißlos gegen solche Mitarbeiter vorging, die sie verletzten. Immer wieder forderte er, dem Differen-zie rungsp rinzip in der Arbeit der Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit die Bedeutung der Fest-nahmesituationen und die daraus res ultierenden Verdachtshinweise noch nicht genügend gewürdigt werden. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die Qualifikation der operativen Mitarbeiter stellt. Darin liegt ein Schlüsselproblem. Mit allem Nachdruck ist daher die Forderung des Genossen Ministen auf dem Führungsseminar zu unterstreichen, daß die Leiter und mittleren leitenden Kader noch besser in die Lage versetzt, konkrete Ziele und Maßnahmen für eine konstruktive Anleitung und Kontrolle sowie Erziehung und Befähigung der Mitarbeiter zur Lösung der Aufgaben im Verantwortungsbereich des Kampfkollektives ist das richtige und differenzierte Bewerten der Leistungen von wesentlicher Bedeutung. Diese kann erfolgen in einer sofortigen Auswertung an Ort und Stelle zweifelsfrei festgestellt werden können, oder zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhaltes, wenn dies unumgänglich ist.

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