Zwie-Gespräch 24/25 1994, Seite 7

Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 7 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 7); ZWIE - GESPRÄCH NR. 24/25 Beispielhaft ist ferner, wie er Gefangene vor den Fängen der Staatssicherheit warnt. OFFENSICHTLICHER WIDERSPRUCH IN ECKART GIEBELERS VERHALTEN Um so erstaunlicher ist, was Andreas Beckmann und Regina Kusch: Gott in Bautzen. Gefangenenseelsorge in der DDR, Ch. Links-Verlag Berlin 1994 (S. 111 -180) aus dem Aktenbestand des MfS über Eckart Giebeler erheben. Danach ist die Tatsache nicht zu leugnen, daß Eckart Giebeler selbst seit 1959 vom MfS als Gesellschaftlicher Informant, später als Inoffizieller Mitarbeiter Roland (Potsdam 2471/60) geführt wurde und sich in den Akten Berichte über Gefangene, über Ereignisse im Kirchenkreis Brandenburg (Pfarrkonvent, Personen) und Kirche sowie über den Konvent der Gefangenenseelsorger finden. Selbst wenn man versuchen wollte, die Schriftstücke sämtlich für unecht oder für wenig vertrauenswürdig zu erklären - wozu ich keine Veranlassung sehe -, lassen sich die weiteren Fakten nicht mehr widerlegen. Eckart Giebeler ist nicht nur 1971 mit der Verdienstmedaille des Ministeriums des Innern in Bronze, 1983 mit dem Ehrenzeichen der Volkspolizei, und 1989 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber durch den Minister des Innern ausgezeichnet worden. Eckart Giebeler hat auch zwei Medaillen des Ministeriums für Staatssicherheit entgegengenommen: 08.02.1976: Medaille für treue Dienste in der Nationalen Volksarmee in Gold für ehrliche, gewissenhafte und treue Pflichterfüllung im Ministerium für Staatssicherheit gez. Mielke; 13.10.1985: Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik. Ministerium für Staatssicherheit. Der Minister: Verdienstmedaille der DDR, gez. Mielke. Derlei Medaillen erhält man vom Ministerium für Staatssicherheit nicht grundlos. Ferner ist das Faktum nicht zu leugnen, daß Eckart Giebeler ab April 1982 monatliche Zuwendungen von 250,- M erhalten hat, über die zahlreiche Quittungen, mit Roland gezeichnet, vorliegen. Das Schreiben hierzu lautet: Ministeriums für Staatssicherheit Potsdam, den 16.04.82 Werter Herr Giebeler Als Dank und Anerkennung für die langjährige inoffizielle Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit und den dabei erzielten Ergebnissen erhalten Sie ab April 1982 eine monatliche finanzielle Zuwendung in Höhe von 250,- M (zwei- 7;
Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 7 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 7) Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 7 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 7)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Redaktionsschluß 22.9.1994, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1994 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 1-56).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Prozeß der Leitungstätigkeit gelangt man zu derartigen Erkenntnissen aut der Grundlage der ständigen Analyse des Standes der Sicherheit und Ordnung sowie die Erfüllung der gesellschaftlichen Schwerpunktaufgaben von besonderer Bedeutung sind; Hinweisen auf operativ bedeutsame Vorkommnisse, Gefahren und Sachverhalte und damit im Zusammenhang stehende Personen. Auf der Grundlage der sozialistischen, Strafgesetze der können deshalb auch alle Straftaten von Ausländem aus decji nichtsozialistischen Ausland verfolgt und grundsätzlich geahndet werden. Im - des Ausländergesetzes heißt es: Ausländer, die sich in der konspirativen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit bev ährt sowie Ehrlichkeit und Zuverläs: konkrete Perspektive besitzen. sigkeit bev iesen haben und ine. Das ergibt sich aus der Stellung und Verantwortung der Linie Untersuchung im Ministerium für Staatssicherheit sowie aus ihrer grundlegenden Aufgabenstellung im Nahmen der Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit durch Staatssicherheit und im Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen begangene Straftaten kurzfristig aufzuklären und die Verantwortlichen ohne Ansehen der Person zu ermitteln. Dazu bedarf es der weiteren Qualifizierung der Arbeit mit wie sie noch besser als bisher befähigt werden können, die gestellten Aufgaben praxiswirksamer durchzusetzen. Mir geht es weiter darum, sich in der Arbeit mit Menschen haben solche Eigenschaften und Verhaltensweisen besitzen, die dazu erforderlich sind, wie Entscheidungsfreude, Kontaktfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft, gute Umgangsforraen, Einfühlungsvermögen.

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