Zwie-Gespräch 24/25 1994, Seite 6

Zwie-Gespraech, Beitraege zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 6 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 6); ?ZWIE - GESPRAeCH NR. 24/25 lassen solle, meditiert er: Ehrlichkeit und Berechenbarkeit haben sich noch immer als beste Berater im Leben erwiesen . Dann antwortet er: ?Ich kann Ihnen Ihre Gewissensentscheidung natuerlich nicht abnehmen?, begann ich, ?Aber fuer mich koennte die Entscheidung nur lauten: Nein, ich mache da nicht mit. Wehret den Anfaengen. Wer den Stasileuten erst einmal den kleinen Finger reicht, kommt von ihnen nicht mehr los. Sie lassen Sie fallen wie eine heisse Kartoffel, wenn sie Sie nicht mehr brauchen ? (S. 64f.). Spaeter gibt er einer Frau, der eine vorzeitige Entlassung angeboten wird, wenn sie sich waehrend der Leipziger Messe im Auftrag des MfS der Prostitution hingibt, folgenden Rat: ?Sie sollen also Hurerei mit Spionage verbinden?, sagte ich schroff. ?Da ich ihr Problem so hart umreisse, werden Sie bereits ahnen, wie ich ueber das Anerbieten dieses Stasioffiziers denke. Die Verlockung fuer Sie ist sicher gross, auf den Vorschlag einzugehen. Ich wuerde jedoch an Ihrer Stelle lieber sauber bleiben. Mit Unlauterkeit und Schmutz sollte man sich die Freiheit nicht erkaufen. Das bringt keinen Segen!? (S. 161). BEISPIELHAFTES KIRCHLICHES VERHALTEN GEGENUeBER DEM MFS Eckart Giebeler weiss davon, dass Pfarrer haeufig vom MfS aufgesucht wurden. So auch er. Als sein Gegenueber, ein gewisser Herr Fischer, bei einem solchen Besuch seinen Ausweis zeigt mit den Worten: Ich komme vom Ministerium fuer Staatssicherheit meditiert er: Mich erschreckte das Wort Staatssicherheit nicht, es begegnete mir jeden Tag vor allem aus dem Mund von Gefangenen. Wer mit politischen Gefangenen zu tun hatte, musste sich an den Begriff Staatssicherheit gewoehnen, wie ein Friedhofsgaertner an den BegriffTod. Ich glaube, die meisten Pfarrer in der DDR hatten in ihren Amtszimmern bisweilen ungebetene Gaeste des Ministeriums fuer Staatssicherheit zu Besuch - viele mehr als genug. (S. 106). Dem Ansinnen der Staatssicherheit, spezielle Mitteilungen zu machen, widersteht Eckart Giebeler. Als ihn der MfS-Mitarbeiter Fischer (siehe insgesamt S. 105 - 111) auffordert, sich zu einem Gefangenen zu aeussern, erklaert er: Wissen Sie, fuer mich ist ein Gefangener wie der andere. Meine Aufgabe besteht nicht darin, die Gefangenen zu beurteilen (S. 107). Ueberschaut man diese Aeusserungen Eckart Giebelers, so kommt in ihnen die offizielle Haltung der Evangelischen Kirche zur Zeit der DDR zur vollen Entfaltung. Besser haette nicht ueber die mit der Ordination verbundene absolute Verpflichtung zur Verschwiegenheit gesprochen werden koennen. Ueberzeugend ist auch, dass die Schweigepflicht alles das umfasst, was ein anstaendiger Mensch nicht weitersagt, es sei denn, der Gefangene hat ihn ausdruecklich von der Schweigepflicht entbunden. 6;
Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 6 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 6) Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 6 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 6)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Redaktionsschluß 22.9.1994, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1994 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 1-56).

Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der Zollverwaltung bestehen. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels ist ein hohes Niveau kameradschaftlicher Zusammenarbeit der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Das Zusammenwirken mit anderen staatlichen Organen und gesschaftlichen Kräften. zur Erhöhung der Wirksamkeit der gesamtgesells chaftlichen Vorbeugung.

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