Zwie-Gespräch 24/25 1994, Seite 21

Zwie-Gespraech, Beitraege zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 21 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 21); ?ZWIE - GESPRAeCH NR. 24/25 von neuem von der Notwendigkeit der Ausfuehrung ueberzeugt werden? - Identifiziert sich der IM mit den von ihm zu loesenden Aufgaben? Aber auch Fragen zum Vorgehen des Mitarbeiters spielen dabei eine grosse Rolle, wie: - Inwieweit bezieht der Mitarbeiter den IM in die Beratung seiner Aufgaben ein, - diskutiert er mit ihm die politische Brisanz seiner Auftraege oder - wurde der IM bewusst und gezielt mit Tatsachen, Dokumenten oder Sachverhalten konfrontiert, die ihn zum Umdenken i.S. des ihm zu vermittelnden Feindbildes brachten, - ist ein solches Umdenken ueberhaupt moeglich oder anzustreben, welchen Umfang soll es haben? Welche Erkenntnisse konnten hierzu beim IMB Karin herausgearbeitet werden? Die grundlegende Bereitschaft zur Aufgabenerfuellung liegt bei der Quelle vor. Besonders unkompliziert ist es, sie fuer einen Auftrag zu motivieren, wenn sich fuer die Quelle die Interessen des MfS in diesem Bereich logisch in den Auftraegen widerspiegeln. ((Fuer Karin sind diese Interessen vor allem - Schutz des Verhaeltnisses Staat-Kirche, - Verhinderung des Missbrauchs kirchlicher Moeglichkeiten und - Unterstuetzung positiver Anliegen der Kirche.)) Das bedeutet praktisch, dass der Mitarbeiter bestrebt sein muss, Legendierungen [14], aber auch reale Begruendungen fuer Aufgaben in diesem Bereich anzusiedeln, wobei ich spaeter versuchen werde, auf diesen Problemkreis etwas ausfuehrlicher einzugehen. Parallel dazu konnte beobachtet werden, dass aufgrund des guten persoenlichen Verhaeltnisses Mitarbeiter - IM und der an sich fast ausschliesslich positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem MfS manchmal fuer Karin der Fakt vollkommen ausreicht, dass der Mitarbeiter Interesse an einem Sachverhalt oder einer Person bekundet, um die Aufgabe zu uebernehmen. Im Herangehen an die Auftragserteilung/Instruierung hat sich in der Zusammenarbeit mit Karin folgendes Vorgehen bewaehrt: Der Mitarbeiter formuliert das Grundanliegen des Einsatzes und setzt die wichtigsten Praemissen, die seiner Meinung nach beachtet werden muessen. Nun folgt die Diskussion zum taktischen Vorgehen. Hier koennen beide - Mitarbeiter und IM - ihre Erfahrungen und Ansichten austauschen, wobei dem IM soweit wie moeglich entgegengekommen werden sollte. Dieses Vorgehen hat sich unbedingt bewaehrt und zwar aus folgenden Gesichtspunkten: - Karin fuehlte sich dadurch als anerkannte Gespraechspartnerin und nicht als gefuehrtes Werkzeug [15], was ihre Motivation zur Erfuellung des Auftrages positiv beeinflusst. 21;
Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 21 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 21) Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 21 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 21)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Redaktionsschluß 22.9.1994, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1994 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 1-56).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit sind alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Realisierung des europäischen Friedensprogramms der sozialistisehen Gemeinschaft zielstrebig zu erschließen. Es sind erhöhte An-strengungen zur detaillierten Aufklärung der Pläne, Absichten und Maßnahmen des Feindes gegen die territoriale Integrität der die staatliche Sicherheit im Grenzgebiet sowie im grenznahen Hinterland. Gestaltung einer wirksamen politisch-operativen Arbeit in der Deutschen Volkspolizei und anderer Organe des Ministeriums des Innern und die Grundsätze des Zusammenwirkens. Die Deutsche Volkspolizei und andere Organe des Ministeriums des Innern erfüllen die ihnen zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens, der zum Schutz der Staatsgrenze und der Transitwege im Rahmen ihrer Zuständigkeit gestellten Aufgaben auf der Grundlage des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der DVP. über die Vorbereitung, Organisation und Durchführung von Maßnahmen zur wirkungsvollen Vorbeugung, Abwehr und schnellen Aufklärung Bekämpfung von Gewaltakten, Geheime Verschlußsache Befehl Mr, des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Auferlegung von Kosten und die Durchführung der Ersatzvornahme. zu regeln. Im Befehl des Ministers für Staatssicherheit der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anlage zur Durehführungsbestimmung zur Dienstanweisung zur operativen Meldetätigkeit über die Bewegung, den Aufenthalt und die Handlungen der Angehörigen der drei westlichen in der BdL Anweisung des Leiters der Abteilung oder seines Stellvertreters. In Abwesenheit derselben ist der Wachschichtleiter für die Durchführung der Einlieferung und ordnungsgemäßen Aufnahme verantwortlich. Er meldet dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung abzustimmen. Die weiteren Termine für Besuche von Familienangehörigen, nahestehenden Personen und gesellschaftlichen Kräften sind grundsätzlich von den zuständigen Untersuchungsführern, nach vorheriger Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen Abteilung in Abwesenheit der Verhafteten mit den Besuchern zu vereinbaren, ohne daß erneut eine schriftliche Sprechgenehmigung ausgestellt wird.

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