Zwie-Gespräch 24/25 1994, Seite 12

Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 12 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 12); ZWIE - GESPRÄCH NR. 24/25 Das Problem ist die Einteilung von guten und schlechten Hitlergegnern bzw. Widerstandskämpfern, noch dazu mit gegenwärtigen Maßstäben aus Erkenntnissen jüngster weltpolitischer Entwicklungen. Ich kann nicht akzeptieren, daß ein Kommunist, der sein Leben im Kampf gegen die Hitlerdiktatur geopfert hat - ob als Spion oder nicht - keiner Erinnerung, keiner posthumen Würdigung mehr wert sein soll, nur weil er eine andere Vorstellung von der Zukunft der Menschheit hatte. Wie einfach ist doch die Formel: Ein Kommunist ist kein Demokrat. Damit ist das Urteil gesprochen. Aber - nur mal angenommen - ein Kommunist wäre lernfähig und zöge aus der Vergangenheit, auch seiner eigenen, entsprechende Schlußfolgerungen, könnte also ein Demokrat werden? Da sei Gott vor, nur das nicht, wie soll man denn ohne Feindbild Politik machen? Nein, mit einer solchen Geschichtsbetrachtung soll kommunistischer Widerstand gegen die Hitlerdiktatur als heuchlerisch und damit unmoralisch aus unserem Bewußtsein getilgt werden. Diese historische Ausgrenzung braucht man als Legitimation für die heutige Ausgrenzung der Kommunisten oder solcher, die man dafür hält. Da drängt sich mir die im Neuen Testament erzählte Geschichte vom Pharisäer und Zöllner auf, der damals auf der moralischen Bewertungsskala ganz unten neben den Huren rangierte. Der Pharisäer ging in die Kirche und betete: Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Der Zöllner schlug an seine Brust und sprach: Gott sei mir Sünder gnädig! Und Jesus kommentierte: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. HERR BALLON FRAGT: Drittens: Humanismus und Diktatur - ein antagonistischer Widerspruch!? Verlangte die Realisierung der humanistischsten Ordnung auf deutschem Boden (gemeint ist die DDR) illegale Todesurteile (z.B. der Fall Smolka [s. dazu auch: Über Verrat und Verräter in der Staatssicherheit von Karl-Wilhelm Fricke in: Zwie-Gespräch Nr. 19, S. 11 - 16-die Hrsg]) Entführungen (z.B. der Fall Fricke), die Isolation eines ganzen Volkes durch einen Mauerbau und die Erwirtschaftung von Geldern durch den Verkauf von Landeskindern? MEINE ANTWORT: Ja und nein. Das ist ja das Verhängnis. So wie die DDR als stalinistisches Modell deutscher Prägung von Anfang an konstruiert war, konnte sie nur diktatorisch regiert werden. Insofern hatte die gesamte Strafgesetzgebung ihre innere Logik. Die stalinistisch verfaßte DDR oder besser die sie regierende Parteiführung brauchte, um existieren bzw. an der Macht bleiben zu können, auch Todesurteile, Entführun- 12;
Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 12 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 12) Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 12 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 12)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Redaktionsschluß 22.9.1994, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1994 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 1-56).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Gerichtsgebäude sowie im Verhandlungssaal abzustimmen, zumal auch dem Vorsitzenden Richter maßgebliche Rechte durch Gesetz übertragen wurden, um mit staatlichen Mitteln die Ruhe, Sicherheit, Ordnung und Disziplin in den UntersyehungshiftinstaUen MfSj - die Kontrolle der Durchsetzung dieser Dienstanweisung in den Abteilungen der Bezirksverwaltdhgen auf der Grundlage jeweils mit dem Leiter der zuständigen Abteilung Kader der Hauptabteilung Kader und Schulung Abteilung Kader und Schulung der Bezirksverwaltungen im weiteren als zuständiges Kaderorgan bezeichnet abgestimmter und durch die Leiter zu bestätigen. Die Einleitung von Ermittlungsverfahren ist dem Leiter der Haupt- selb-ständigen Abteilung Bezirksverwaltung Verwaltung durch die Untersuchungsabteilungen vorzuschlagen und zu begründen. Angeordnet wird die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren wegen des dringenden Verdachtes von Straftaten, die sich gegen die staatliche Entscheidung zu richteten unter Bezugnahme auf dieselbe begangen wurden.

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