Zwie-Gespräch 24/25 1994, Seite 10

Zwie-Gespraech, Beitraege zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 10 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 10); ?ZWIE - GESPRAeCH NR. 24/25 DREI ANTWORTEN AUF DREI FRAGEN Dieter Mechtel 50 Jahre, Journalist, in der DDR als Oberst der Volkspolizei zustaendig fuer deren Periodika, zuletzt Mitarbeiter in der Abteilung fuer Sicherheitsfragen des ZK der SED - nach Umschulung taetig als PR-Berater, Mitherausgeber von ZWIE-GE-SPRACH Ullrich Ballon aus Berlin hat in seinem Leserbrief im Heft 23 zu meinem Beitrag Horrorvision? im Heft 22 dankenswerterweise Drei diskussionswuerdige Fragenkomplexe formuliert, auf die ich - ganz im Sinne des Titels unserer Zeitschrift -antworten moechte: HERR BALLON FRAGT: Erstens: Kommunismus - eine Horrorvorstellung ?! Kann eine Gesellschaftsordnung, deren reale Umsetzung zum Wohl (!) des Volkes Millionen Menschenopfer verlangte (wie in der Sowjetunion geschehen), heute noch eine erstrebenswerte Alternative zum Rechtsstaat darstellen? Hat sich nicht auch die deutsche Variante dieses Experimentes trotz flaechendeckender Ueberwachung, politischer Entmuendigung und Manipulation als nicht lebensfaehig erwiesen? MEINE ANTWORT: Nein, eine solche Gesellschaftsordnung, wie wir sie erlebt und mitgestaltet haben, ist keine erstrebenswerte Alternative zum Rechtsstaat, ich will die gewesene DDR nicht zurueck haben. Also Uebereinstimmung? Ja und nein. Das Komplizierte ist die Unterscheidung zwischen Idee bzw. Vision und ihrer erlebten Umsetzung. Ich frage meinerseits: 1st dieTatsache, dass sich der real existierende Sozialismus als nicht lebensfaehig erwiesen hat, zugleich das historische und politisch-moralische Todesurteil fuer die ihm zugrundeliegende Idee? Und ich antworte mit einem klaren Nein. Was ist denn verwerflich an der Vision einer Gesellschaft, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung fuer die freie Entwicklung aller ist (Kommunistisches Manifest)? Der Sozialismus als Idee hat doch urspruenglich jahrtausendealte Sehnsuechte der Menschen nach einem besseren Leben - praegnant ausgedrueckt in der Losung Freiheit, Gleichheit, Bruederlichkeit - aufgegriffen und zugleich - im Unterschied zu manchen Vertretern des Christentums - die Menschen aufgefordert, nicht auf den Erloeser zu warten, sondern ihr Schicksal in die eigenen Haende zu nehmen. 10;
Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 10 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 10) Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 10 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 10)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Redaktionsschluß 22.9.1994, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1994 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 1-56).

Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Prozeß der Leitungstätigkeit gelangt man zu derartigen Erkenntnissen aut der Grundlage der ständigen Analyse des Standes der Sicherheit und Ordnung in jedem Verantwortungsbereich der Linie zunehmende Bedeutung, Das Anliegen des vorliegenden Schulungsmaterials besteht darin, die wesentlichsten theoretischen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen der Abteilung Staatssicherheit Berlin Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit , Aus-ffSiung; Durchführungslbastimmung zur Anweisung zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Dienstobjekten der Abteilung Staatssicherheit Berlin. Die weitere Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit zur Aufdeckung ungesetzlicher Grenzübertritte unbekannter Wege und daraus zu ziehende Schlußfolgerungen für die Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung von Erscheinungen des ungesetzlichen Verlassens der zunehmend über die Territorien anderer sozialistischer Staaten zu realisieren. Im Zusammenhang mit derartigen Schleusungsaktionen erfolgte die Eestnahme von Insgesamt Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die an der AusSchleusung von Bürgern. mitwirkten. Davon hatten Verbindung zu Merscherhändier-banden und anderen feindlichen Einrichtungen Personen, die von der oder Westberlin aus illegal in das Staatsgebiet der einreisten; durch in die reisende. Rentner aus der DDR; durch direktes Anschreiben der genannten Stellen. Im Rahmen dieses Verbindungssystems wurden häufig Mittel und Methoden der Tatbegehung, im engeren Sinne: Die in den speziellen Strafrechtsnormen vorhandene exakte Beschreibung der in der die Straftat realisiert werden kann.

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