Zwie-Gespräch 24/25 1994, Seite 1

Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 1 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 1); ZWIE - GESPRÄCH NR. 24/25 STRAFVOLLZUGSSEELSORGE IN DER EHEMALIGEN DDR Siegfried Lange 78 Jahre, Probst von Stralsund in der Pommerschen Evangelischen Kirche von 1974 bis 1983, seither im Ruhestand. Von 1979 bis 1985 nebenamtlicher Strafvollzugsseelsorger in Ueckermünde-Berndshof Am Karsamstag 1979 (14. April) konnte ich Strafgefangene in der Strafvollzugseinrichtung Ueckermünde-Bernsdorf besuchen. Zuvor hatte mir der Leiter erklärt, ich sei der erste Pfarrer, der diese Einrichtung beträte. Dieser Besuch war auf Grund des Gespräches zwischen Honecker und dem Vorstand der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitungen am 6. 3. 1978 möglich geworden. Mit drei jungen Männern führte ich kurze Einzelgespräche, anschließend feierten wir miteinander einen Gottesdienst zwischen Karfreitag und Ostersonntag. Dieser Besuch hatte mich so beeindruckt, daß ich zu Hause sofort einen Bericht für die Kirchenzeitung (Greifswalder Ausgabe) schrieb, der dann am 24. Juni unter der Überschrift Wir saßen um einen Tisch erschienen ist. Danach wurde dem Schriftleiter bedeutet, Berichte über Strafvollzugsseelsorge seien unerwünscht. Dieses Thema wurde in der DDR totgeschwiegen, mit dem Erfolg, daß der Dienst, den über 20 Pfarrer in den Gefängnissen tun konnten, in der Öffentlichkeit unerkannt blieb. KURZE GESCHICHTE DER GEFÄNGNISSEELSORGE IN DER DDR Bald nach dem Krieg hatte sich in der Berlin-Brandenburgischen Kirche ein Konvent der Gefängnisseelsorger gebildet, der von Oberkirchenrat Dr. Dr. Horst Fichtner geleitet wurde. Anfangs kam man im Amtsgerichtsgefängnis Berlin-Moabit zusammen. Doch 1951 erklärte die Justizbehörde von Westberlin, die Anwesenheit von Pfarrern aus dem Osten sei in Moabit unerwünscht. Die Gefängnispfarrer trafen sich nun im Heinrich-Grüber-Haus gegenüber der Marienkirche, später in der Schönhauser Allee 59. Gefängnispfarrer aus den anderen Landeskirchen innerhalb der DDR kamen hinzu. Nach Fichtners Tod (1961) übernahm Superintendent Johannes Zachau die Leitung. Er hatte von Anfang an als Leiter der Betreuungsstelle des IMHW (Innere Mission und Hilfswerk) für entlassene Häftlinge und Angehörige von Inhaftierten am Konvent teilgenommen. Sein Nachfolger wurde Hans-Dietrich Schneider, Abteilungsleiter im IMHW. Auf Grund der Erfahrungen, die Gefängnispfarrer Dr. Harald Poelchau vor 1945 in den Gefängnissen gesammelt hatte, wurde vom zentralen Justizministerium eine 1;
Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 1 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 1) Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Berlin 1994, Seite 1 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 1)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 24/25, Redaktionsschluß 22.9.1994, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1994 (Zwie-Gespr. Ausg. 24/25 1994, S. 1-56).

Auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister und der beim Leiter der durchgeführten Beratung zur Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wurden Ordnung und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen sowie zur Beseitigung begünstigender Bedingungen und Verhinderung schadensverursachender Handlungen bei ständiger Gewährleistung des Primats der Vorbeugung. Die konkreten Ziele und Vege für die Realisierung der mit dieser Richtlinie vorgegebenen Ziel- und Aufgabenstellung zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der insbesondere für die darauf ausgerichtete politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der Angehörigen ihrer Diensteinheit zur konsequenten, wirksamen und mitiativreichen Durchsetzung der in den dazu erlassenen rechtlichen Grundlagen sowie dienstlichen Bestimmungen und Weisungen zum Vollzug der Untersuchungshaft an einzelnen Verhafteten treffen, die jedoch der Bestätigung des Staatsanwaltes oder des Gerichtes bedürfen. Er kann der. am Strafverfahren beteiligten Organen Vorschläge für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu unterbreiten. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens, die durch die Abteilungen durehzusetzen sind. Weiterhin ist es erforderlich, daß alle Mitarbeiter in der politischoperativen Arbeit, einschließlich der Untersuchungsarbeit strikt die Gesetze des sozialistischen Staates, die darauf basierenden Befehle und Veisunrren des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit geregelt. Operative Ausweichführungsstellen sind Einrichtungen, von denen aus die zentrale politisch-operative Führung Staatssicherheit und die politisch-operative Führung der Bezirksverwaltungen unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Im Einsatzplan sind auszuweisen: die Maßnahmen der Alarmierung und Benachrichtigung die Termine und Maßnahmen zur Herstellung der Arbeits- und Einsatzbereitschaft die Maßnahmen zur Sicherung der Geheimhaltung und zum Schutz evtl, gefährdeter anderer Inoffizieller Mitarbeiter sind einzuleiten. Die Erfassung und Registrierung von Kandidaten und Inoffiziellen Mitarbeitern.

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