Zwie-Gespräch 20 1994, Seite 19

Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 20, Berlin 1994, Seite 19 (Zwie-Gespr. Ausg. 20 1994, S. 19); ZWIE - GESPRÄCH NR. 20 4 Saß, Ulrich von; Suchodoletz, Harriet von (Hrsg.), „feindlich-negativ“. Zur politisch-operativen Arbeit einer Stasi-Zentrale. Aus einem Bericht der Arbeitsgruppe zur Untersuchung der nach innen gerichteten Tätigkeit des MfS in den achtziger Jahren im Bezirk Neubrandenburg, Berlin (Ost) 1990, S. 14. Dieses Zitat steht stellvertretend für zahlreiche ähnliche Äußerungen. Mit anderen Worten, die sich gegenseitig zu bekämpfen suchenden Geheimdienste sind sich wahrscheinlich ähnlicher als es die meisten vermuten. Insofern gleichen sie wohl sehr stark den Militärs. 5 Fricke, Karl Wilhelm, „Schild und Schwert der Partei“. Das Ministerium für Staatssicherheit -Herrschaftsinstrument der SED; in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 21/92, S. 3. 6 so Joachim Gauck in: Mielke. Film von Jochen von Lang und Bernd Liebner, N3 vom 9.11.1992. Was aber auch nicht heißen muß. daß man diese Machtkompensation bei westlichen Geheimdiensten immer leichter verstehen oder durchschauen könnte. 7 zitiert nach: ebenda (Hervorhebung durch den Verfasser). Die Tscheka war der 1917 gegründete (kommunistische) russische Geheimdienst und damit als Vorläufer des NKWD bzw. KGB das große Vorbild aller östlichen Geheimdienste. 8 Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), Das Wörterbuch der Staatssicherheit. Definitionen des MfS zur „politisch-operativen Arbeit“ (= Reihe A: Dokumente, Nr. 1/93), Berlin 1993, S. 24. 9 insofern wäre die Bezeichnung ‘Ministerium für Staatsunsicherheit’ eigentlich viel realistischer gewesen. 10 Wilkening, Christina, Staat im Staate. Auskünfte ehemaliger Stasi-Mitarbeiter, Berlin (Ost), Weimar 1990, S. 103. 11 Knightley, Phillip, Die Geschichte der Spionage im 20.Jahrhundert. Aufbau und Organisation, Erfolge und Niederlagen der großen Geheimdienste, Bern, München, Wien 1986, S. 10. Es ist recht aufschlußreich, daß sich das anfängliche Verhältnis der Arbeit des MfS nach außen im Gegensatz zur nach innen gerichteten Tätigkeit von 80% zu 20% bis Mitte der achtziger Jahre mehr als umgekehrt hatte: die wahre Bedrohung ihrer Macht sahen die SED-Allmächtigen entgegen der offiziellen ideologischen Diktion in der Tat immer mehr im eigenen Volk! (Zahlen nach: Richter, Hans-Jürgen; Kunckel, Karl-Heinz, Schild und Schwert der Partei. Das Wirken des Ministeriums für Staatssicherheit - insbesondere im Bezirk Karl-Marx -Stadt, Chemnitz 1992, S. 14). Dabei konstruierte das MfS allerdings auch ständig ideologische Zusammenhänge, indem die innere Opposition als von außen gesteuert interpretiert wurde. Die sog. Spionageabwehr, also die Verhinderung von Tätigkeiten anderer Geheimdienste auf dem eigenen staatlichen Territorium, wird im übrigen fast ebenso häufig als Daseinsberechtigung für die Geheimdienste angeführt - also die bloße Existenz anderer Geheimdienste dient bereits zur Rechtfertigung der eigenen Arbeit. 12 vgl. Fischer, Dietrich, Die „Juristische Hochschule Potsdam“. „Kaderschmiede“ des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit; in: Deutschland-Archiv 12/90, S. 1891-1894. 13 unter den ca. 85000 hauptamtlichen Mitarbeitern befanden sich zum Schluß 12300 Hochschul-und 30000 Fachschulabsolventen sowie 42700 Meister bzw. Facharbeiter. Vgl. Dokumentation zur politisch-historischen Aufarbeitung der Tätigkeit des MfS, Berlin (Ost) 1990, S. 154. 19;
Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 20, Berlin 1994, Seite 19 (Zwie-Gespr. Ausg. 20 1994, S. 19) Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 20, Berlin 1994, Seite 19 (Zwie-Gespr. Ausg. 20 1994, S. 19)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 20, Redaktionsschluß 18.3.1994, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1994 (Zwie-Gespr. Ausg. 20 1994, S. 1-32).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge ist ein erfolgbestimmender Faktor der operativen Arbeit. Entsprechend den allgemeingültigen Vorgaben der Richtlinie, Abschnitt, hat die Bestimmung der konkreten Ziele und der darauf ausgerichteten Aufgaben auf der Grundlage des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Aufklärung von Brandstiftungen und fahrlässig verursachten Bränden sowie die Entstehungsursachen von Bränden vom Anweisung des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über die Auferlegung von Kosten und die Durchführung der Ersatzvornahme. zu regeln. Im Befehl des Ministers für Staatssicherheit - Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit über das politisch-operative Zusammenwirken der Diensteinheiten Staatssicherheit mit der und den die führenden Diensteinheiten. Gewährleistung der Sofortmeldepflicht an die sowie eines ständigen Informationsflusses zur Übermittlung neuer Erfahrungen und Erkenntnisse über Angriff srichtungen, Mittel und Methoden des Klassengegners Sicherheitserfordern isse, Gefahrenmomente und Schwerpunkte zu erkennen und zu eren; eine immer vollständige Kontrolle über Personen und Bereiche suszuübon, die im Zusammenhang mit den Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen geführt; werden. Die in der gesellschaftlichen Front Zusammenzuschließenden Kräf- müssen sicherheitspolitisch befähigt werden, aktiver das Entstehen solcher Faktoren zu bekämpfen, die zu Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X