Zwie-Gespräch 2 1991, Seite 3

Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 2, Berlin 1991, Seite 3 (Zwie-Gespr. Ausg. 2 1991, S. 3); 3 anderen zu yehen? Der beste Weg wäre ehrliche Arbeit. Aber dieser Weg wird durch die Welle der Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern immer mehr unpassierbar. Hinzu kommt die pauschale Ausgrenzung besonders ehemaliger SED-Funktioäre und Mf S-Mitarbeiter, die nach dem gleichen Grundmuster funktioniert wie in der DDR die Verteufelung Andersdenkender. Wohin das geführt hat, wissen wir. F.s ist deshalb nicht zu rechtfertigen, wenn gleiche Fehler wiederholt werden. Und wenn vom alten Denken gesprochen wird, dann haben sich diejenigen in Ost und West nicht davon befreit, die solche Verteufeluny betreiben, unterstützen oder hinnehmen. Wie kann man das im Namen der Vergangenheitsbewältigung rechtfertigen, wenn man ihre schlimmsten Erscheinungen kultiviert? Ich stimme der Berliner FDP-Vorsitzenden, Carola Braun, voll zu, wenn sie schreibt: " weitaus schwieriger ist dennoch die Frage zu lösen, wie wir mit dem Zusammenprallen unterschiedlicher gesellschaftlicher Erfahrungen, Normen, Bewertungen in unserem Bewußtsein fertig werden sollen. Und wie die auftretenden explosiven Emotionen zu verkraften sind - z. B. das Bedürfnis nach Sühne derjenigen, die an ihren Familien, Nachbarn, Kollegen, Untergebenen gefehlt haben - als Spitzel, als drangsalierende Chefs In einem freiheitlichen Rechtsstaat darf nur der Staat Sühne verlangen und auferlegen. Und weil nur ihm gestattet ist zu verfolyen, muß er um so konsequenter die Rechte jedes einzelnen, auch des Beschuldigten, wahren Wer zu einer intoleranten Atmosphäre in seiner Umgebung beiträgt oder sie auch nur duldet, bedroht die Freiheit seines Nachbarn." ("Berliner Zeitung" vom 13/14.Oktober 1990). Die erste Frage bei der kritischen Vergangenheitsbewältigung kann doch nur lauten: Wie funktionierte das System? Und genau dazu brauchen wir neben der generellen die individuelle Sicht ohne Ausnahme - die des überzeugten SED-Mitg1iedes, des eifrigen Mitarbeiters des Staatsapparates ebenso wie die des;
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Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 2, Redaktionsschluß 29.4.1991, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1991 (Zwie-Gespr. Ausg. 2 1991, S. 1-32).

Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Zur Notwendigkeit der Persönlichkeitsanalyse bei feindlich negativen Einstellungen und Handlungen Grundfragen der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens unter dem Aspekt der Herausbildung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen sowie zur Zurückdrängung, Neutralisierung oder Beseitigung der ihnen zugrunde liegenden Ursachen und Bedingungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit im gesamtgesellschaftlichen und gesamtstaatlichen. Prozeß der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgenählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit -auf der allgemein sozialen Ebene der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Ausgewählte spezifische Aufgaben Staatssicherheit auf der speziell kriminologischen Ebene der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Kriterien der Bewertung der Wirksamkeit der Vorbeugung sind die Schwerpunkte in allen Diensteinheiten zu erarbeiten. Dabei ist die in meinem Referat vom über die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienst-steilen gegebene Orientierung unter Berücksichtigung der jeweiligen Spezifik in allen Diens teinheiten zu -ve rwirlcl ichen. Die Diensteinheiten haben die Schwerpunktbereiche des ungesetzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels angefallenen Bürger intensive Kontakte und ein großer Teil Verbindungen zu Personen unterhielten, die ausgeschleust und ausgewiesen wurden legal in das nichtsozialistische Ausland bestünden. Diese Haltungen führten bei einer Reihe der untersuchten Bürger mit zur spätereri Herausbildung und Verfestigung einer feindlich-negativen Einstellung zu den verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der anzugreifen oder gegen sie aufzuwiegeln. Die staatsfeindliche hetzerische Äußerung kann durch Schrift Zeichen, bildliche oder symbolische Darstellung erfolgen.

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