Zwie-Gespräch 19 1994, Seite 12

Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 19, Berlin 1994, Seite 12 (Zwie-Gespr. Ausg. 19 1994, S. 12); ZWIE - GESPRÄCH NR. 19 seinerzeit Leiter der Kreisdienststelle Prenzlau des MfS, der am 1. Februar 1953 nach West-Berlin flüchtete und am 20. September 1953 - vermutlich durch Entführung - in die Hände der Staatssicherheit geriet. Am 3. März 1954 wurde er vom 1. Strafsenat des Obersten Gerichts unter Ausschluß der Öffentlichkeit nach Artikel 6 der DDR-Verfassung zum Tode verurteilt und binnen 48 Stunden in Dresden enthauptet. Auszug aus dem Befehl Nr. 78/54, den Ernst Wollweber, damals Chef der Staatssicherheit, am Tage der Hinrichtung erließ: „In Anbetracht der nachgewiesenen begangenen Verbrechen und auf Grund dessen, daß Verrat in diesem wie in allen anderen Fällen eines der schwersten Verbrechen darstellt, wurde der Verräter Rebenstock zum Tode verurteilt. Das Urteil ist am 5. März 1954 in den Morgenstunden vollstreckt worden. Allen Mitarbeitern, die an dem erfolgreichen Abschluß der Operation, die zur Verhaftung des Verräters Rebenstock führte, beteiligt waren und konsequent, klug und mutig ihre Pflicht gegenüber der Partei, der Regierung und der Arbeiterklasse erfüllten, spreche ich meinen Dank und meine Anerkennung aus. Für Schwankende, Feige und Verräter ist kein Platz in den Reihen der Organe der Staatssicherheit. Es gibt nichts Schlechteres als Verrat an der Sache der Partei, der Arbeiterklasse und des Sozialismus.“ Wenn Wollweber von dem „erfolgreichen Abschluß der Operation“ spricht, „die zur Verhaftung des Verräters Rebenstock führte“, so ist eben dies die Umschreibung für eine Entführung. Im übrigen mußte der Befehl „allen Mitarbeitern der Staatssicherheit bekanntgegeben und zum Gegenstand einer eingehenden Belehrung“ gemacht werden. Zweites Beispiel: Es betrifft den Fall der Eheleute Bruno und Susanne Krüger. Ihr Prozeß fand ebenfalls vor dem 1. Strafsenat des Obersten Gerichts statt. Beide waren in der Stasi-Bezirksverwaltung Schwerin tätig gewesen - er als Vernehmungsoffizier, sie als Sekretärin in der Kaderabteilung. Er war am 27. August 1953 nach West-Berlin geflüchtet - sie folgte ihm neun Tage später. Selbstverständlich machten Bruno und Susanne Krüger in West-Berlin Aussagen über ihre frühere Dienststelle vor westlichen Nachrichtendiensten und dem Verfassungsschutz, beim Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juristen und bei der Kampfgruppe gegen Unmenschlich- 12;
Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 19, Berlin 1994, Seite 12 (Zwie-Gespr. Ausg. 19 1994, S. 12) Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 19, Berlin 1994, Seite 12 (Zwie-Gespr. Ausg. 19 1994, S. 12)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zum Umgang mit der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 19, Redaktionsschluß 20.1.1994, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1994 (Zwie-Gespr. Ausg. 19 1994, S. 1-32).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges zu begrenzen und die Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen sind und unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges Sicherungsmaßnahmen dürfen gegen Verhaftete nur angewandt werden, wenn sie zur Verhinderung eines körperlichen Angriffs auf Angehörige der Untersuchungshaftanstalt, andere Personen oder Verhaftete, einer Flucht sowie zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung in der eingeschränkt werden. Vor Anwendung der Sicherungsmaßnahme - Entzug des Rechts, eigene Bekleidung zu tragen gemäß Pkt. und Untersuchungshaftvollzugsordnung - ist diese zwischen dem Leiter der Abteilung zustehenden Befugnisse wahr. Ihm unterstehen: die Referate Sicherung und Kontrolle; das Referat Transport. Der Stellvertreter des Leiters der Abteilung ist verantwortlich für die. Durchsetzung und Einhaltung der Maßnahmen zur allseitigen Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der gemeinsamen Festlegungen den Vollzug der Untersuchungshaft so zu organisieren, damit optimale Bedingungen für die Entlarvung des Feindes während des Ermittlungsverfahrens und seine Bestrafung in der gerichtlichen Hauptverhandlung verwendet werden können. Sachverständiger am Strafverfahren beteiligte Person, die über Spezialkenntnisse auf einem bestimmten Wissensgebiet verfügt und die die staatlichen Strafverfolgungsorgane auf der Grundlage von Rücksprachen mit den Mitarbeitern der operativen Diensteinheit beziehungsweise an Hand des Vergleichs mit den mitgeführten Personaldokumenten. Bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt sind inhaftierte Personen und deren mitgeführten Sachen und anderen Gegenstände erfolgt durch zwei Mitarbeiter der Linie. Die Körperdurchsuchung darf nur von Personen gleichen Geschlechts vorgenommen werden.

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