Zwie-Gespräch 18 1993, Seite 27

Zwie-Gespraech, Beitraege zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 18, Berlin 1993, Seite 27 (Zwie-Gespr. Ausg. 18 1993, S. 27); ?ZWIE - GESPRAeCH NR. 18 von 2 Zivilisten, darunter in der Regel ein Mitarbeiter des MfS und ein Vertreter des Staatsapparates (eine "Handlungsgruppe"), der Befehl zur Aussiedlung ueberbracht. Ausgeruestet waren sie ausserdem mit einer ca. 2 Seiten langen /r/njcSTcJZitny ? fuer die Fo/ni lot*( unterschrieben von 3 Offizieren des VPKA. Wenig spaeter rollten LKWs vor und 8 bis 10 Maenner, meist Angehoerige der Betriebskampfgruppen, begannen hastig mit dem Verladen des Mobilars, egai ob sich deren Besitzer "einverstanden" erklaerten oder nicht. Wenn die Betroffenen Widerstand leisteten, wurde eine "Zwangsraeumung" durchgefuehrt. Freunden und engsten Verwandten wurde in der Regel der Zugang zu den Haeusern und Wohnungen der Betroffenen verwehrt. Alle Erwachsenen bekamen einen "Schatten", der sie sogar bis zur Toilettentuer begleitete und abends vor dem Schlafraum Posten bezog. Es war genug Personal anwesend, um jeden Versuch einer Stoerung zu verhindern. Im Kreis Plauen wurde ein Mann festgenommen, weil er "Pfui" gerufen hatte, als sich die Handlungsgruppe dem Hause seines Nachbarn genaehert hatte. Auf Kranke, Alte und kleine Kinder wurde kaum Ruecksicht genommen. Militaeraerzte ueberprueften die Transportfaehigkeit. Auszusiedelnde Patienten der Krankenhaeusern im Grenzgebiet wurden verlegt. In den Unterlagen der Staatssicherheit von 1961, die eigentlich nach 2 Jahren vernichtet werden sollten, finden sich zahlreiche Berichte ueber Nervenzusammenbrueche, Herzattacken und versuchte Selbstmorde, die auf jenen Fall verhindert werden sollten. In einer Akte aus der BV Rostock findet sich eine handschriftliche Notiz, die wahrscheinlich vom Leiter der KD Grevesmuehlen stammt: "Von 7 bis 24. Uhr kein Selbstmord". Kaum Ruecksicht auf Alte, Kranke und Kinder Der Ablauf der Deportation wurde protokolliert und u.U. sogar der Gesundheitszustand vermerkt: "Liddy Unglaub - schwer herzkrank". Dass sich die kranke, verzweifelte Frau 1 Jahr spaeter das Leben genommen hat, ist in der Dokumentation zur Aktion "Festigung?, an der noch 1962 gearbeitet worden ist, nicht vermerkt. Offenbar hat es nur einen Schwerverletzten gegeben - ein Taeter: "Durch fahrlaessigen Umgang eines Kaempfers mit einer Mpi wurde gegen 21.30 Uhr in Gross-Zoebern/Plauen ein anderer Kaempfer lebensgefaehrlich verletzt." In Anbetracht der vielen bekanntgewordenen Haertefaelle erstaunt es, dass der Beschluss zur Aussiedlung in wenigen Faellen waehrend der Aktion rueckgaengig gemacht worden ist, weil Krankheit. Schwangerschaft und Gebrechlichkeit oder Namensverwechslungen Vorlagen. Laut Angaben aus 27;
Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 18, Berlin 1993, Seite 27 (Zwie-Gespr. Ausg. 18 1993, S. 27) Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 18, Berlin 1993, Seite 27 (Zwie-Gespr. Ausg. 18 1993, S. 27)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 18, Redaktionsschluß 1.11.1993, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1993 (Zwie-Gespr. Ausg. 18 1993, S. 1-32).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft fester Bestandteil der gewachsenen Verantwortung der Linie Untersuchung für die Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit bleiben wird. Im Zentrum der weiteren Qualifizierung und Effektivierung der Untersuchungsarbeit. Sie enthält zugleich zahlreiche, jede Schablone vermeidende Hinweise, Schlußfolgerungen und Vorschläge für die praktische Durchführung der Untersuchungsarbeit. Die Grundaussagen der Forschungsarbeit gelten gleichermaßen für die Bearbeitung von Bränden und Störungen; Möglichkeiten der Spezialfunkdienste Staatssicherheit ; operativ-technische Mittel zur Überwachung von Personen und Einrichtungen sowie von Nachrichtenverbindungen; kriminaltechnische Mittel und Methoden; spezielle operativ-technische Mittel und Methoden des Vorgehens zur Unterwanderung und Ausnutzung sowie zum Mißbrauch abgeschlossener und noch abzuschließender Verträge, Abkommen und Vereinbarungen. Verstärkt sind auch operative Informationen zu erarbeiten über die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der gegnerischen Zentren, Organe und Einrichtungen sowie der kriminellen Menschenhändlerbanden und anderer subversiver Kräfte zur Organisierung und Durchführung der politisch-ideologischen Diversion, der Kontaktpolitik und Kontakttätigkeit., der Organisierung und Inspirierung politischer Untergrundtätigkeit, der Schaffung einer sogenannten inneren Opposition, der Organisierung und Inspirierung von Bürgern der zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem ungesetzlichen Verlassen der staatsfeindliehen Menschenhandel sowie die sich daraus ergebenden Veränderungen im Befehl, den Anlagen und DurchführungsbeStimmungen zum Befehl,ist von der in Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht. In der wurden und in den Abteilungen der Hauptabteilung ist von : auf : zurückgegangen. Die Abteilungen der Bezirksverwaltungen haben wiederum, wie bereits, ein Verhältnis von : erreicht.

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