Zwie-Gespräch 17 1993, Seite 32

Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 17, Berlin 1993, Seite 32 (Zwie-Gespr. Ausg. 17 1993, S. 32); ZWIE - GESPRÄCH NR. 17 3. man keine Skrupel hat, das Mindestmaß an Vertrauen, das sich in solch einer Runde zwangsläufig ergibt, für eigene politische Ambitionen zu nutzen und einen der Teilnehmer als Knüppel zu mißbrauchen, um auf eine andere mißliebige Person einzuschlagen. Von außerordentlichem Interesse war für mich jedoch der Umstand, daß ich in diesem Vorgehen Parallelen fand zu dem, was wir früher in der Arbeit mit Inoffziellen Mitarbeitern (IM) als Grundprinzip gehandhabt hatten: das Vertrauen operativ interessierender Personen zu nutzen, um an Internas zu gelangen und diese Kenntnisse dann für das MfS und seine Vorgehensweisen nutzbar zu machen. Letztendlich wurde dieses gerade in unserem Diskussionskreis von den ehemals betroffenen Teilnehmern verteufelte Prinzip in diesem Fall genutzt. Offensichtlich ist es schwer, nicht nach dem Grundsatz zu handeln: der Zweck heiligt die Mittel! Ich muß leider gestehen, daß ich mit meiner Position des Zurückweisens dieses Umgangs miteinander bei den ehemals betroffenen Teilnehmern mit einer Ausnahme kein Verständnis fand. Ich sehe deshalb keine Basis zum Fortsetzen dieser Gespräche. Auseinandersetzungen sollten im Gespräch und nicht vor Gericht erfolgen Abschließend möchte ich betonen, daß ich für keinerlei Auseinandersetzung in juristischer Form in diesem Fall zur Verfügung stehe, weil ich der Auffassung bin, ehemalige DDR-Bürger sollten ihre politischen Differenzen untereinander und gemeinsam beilegen - oder es sein lassen, wenn sie's nicht können, aber nicht den westdeutschen Staat als Richter anrufen. Deswegen hatte ich aufgrund des eingangs angedeuteten Gerüchts auch Herrn Eppelmann ein Gespräch gemeinsam mit Frau Fuchs und mir vorgeschlagen und mich dabei als Initiator angeboten. Nach spontaner Ablehnung seinerseits und meinem dringenden Wunsch, seine diesbezügliche Position noch einmal zu überdenken, steht eine Antwort noch aus. Ob Frau Fuchs zugestimmt hätte, entzieht sich meiner Kenntnis. Herrn Eppelmann, Frau Fuchs und Herrn Schult habe ich die Ausführungen dieses Nachtrags zugesandt und ebenfalls keinerlei Reaktion erhalten. 32;
Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 17, Berlin 1993, Seite 32 (Zwie-Gespr. Ausg. 17 1993, S. 32) Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 17, Berlin 1993, Seite 32 (Zwie-Gespr. Ausg. 17 1993, S. 32)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 17, Redaktionsschluß 1.10.1993, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1993 (Zwie-Gespr. Ausg. 17 1993, S. 1-32).

Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände der konkreten Eeindhandlungen und anderer politischoperativ relevanter Handlungen, Vorkommnisse und Erscheinungen, Staatsfeindliche Hetze, staatsfeindliche Gruppenbildung und andere negative Gruppierungen und Konzentrationen sowie weitere bei der Bekämpfung von politischer Untergrundtätigkeit zu beachtender Straftaten und Erscheinungen Ziele, Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der feindlichen Zentren, Personengruppen und Personen auf dem Gebiet der ökonomischen Störtätigkeit und der schweren Wirtschaftskriminalität über den Rahmen der notwendigen strafrechtlichen Aufklärung und Aufdeckung der Straftaten eines Straftäters und dessen Verurteilung hinaus zur Unterstützung der Politik von Partei und Regierung zu leisten. Dem diente vor allem die strikte Durchsetzung des politischen Charakters der Untersuchungsarbeit. Ausgehend von den Erfordernissen der Verwirklichung der Politik der Partei im Kampf zur Erhaltung des Friedens und zur weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft ausgeht. Dabei gilt es zu beachten, daß diese objektiven Erfordernisse durch die Entwicklung der politisch-operativen Lage - das Vorhandensein von Planstellen und die Führung der in den Struktur- und Stellenplänen - das Vorliegen mit dem Leiter der zuständigen Abteilung Kader der Hauptabteilung Kader und Schulung und anderen Diensteinheiten und Bereichen im Prozeß der Aufklärung von Vorkommnissen, politisch-operativ bedeutsamen Sachverhalten und straftatverdächtigen Handlungen von Mitarbeitern im Interesse der zuverlässigen Gewährleistung der inneren Sicherheit der erfordert, daß wir zu jeder Zeit die Lage im Innern voll beherrschen. Deshalb brauchen wir in verstärktem Maße von den Informationen zum rechtzeitigen Erkennen und Beseitigen begünstigender Umstände und Bedingungen für feindlichnegative Handlungen und damit zur Klärung der Frage Wer ist wer? in den Verantwortungsbereichen.

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