Zwie-Gespräch 17 1993, Seite 27

Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 17, Berlin 1993, Seite 27 (Zwie-Gespr. Ausg. 17 1993, S. 27); ZWIE- GESPRÄCH NR. 17 Angetan waren wir Verfolgten des Nazi-Regimes natürlich auch von den humanistischen Aussagen in Literatur, Kunst, in Theater und Film. Wir waren tief berührt von solchen Filmen wie "Ehe im Schatten", "Die Mörder sind unter uns", von solchen Inszenierungen wie "Professor Mamlock", "Nathan der Weise", von Büchern wie "Die Bilder des Zeugen Schattmann" und "Nackt unter Wölfen". Es gäbe noch vieles aufzuzählen, was mir als Verfolgten des Nazi-Regimes die DDR so sympathisch machte. Nicht zuletzt, weil ich davon überzeugt war, daß die junge Generation zu Werten erzogen worden ist, die sich z.B. in ihren Solidaritätsaktionen für Kinder und Jugendliche in aller Welt ausdrückten. Trotz Zweifels schien mir die DDR der bessere Teil Deutschlands Ich kann aber nicht bestreiten, daß auch bei mir in den letzten Jahren vor der Wende wegen so manchem, was in der DDR geschah, Zweifel kamen. Aber ich bin nicht in Opposition geraten. Angesichts bestimmter Entwicklungen in der Bundesrepublik Deutschland - dazu gehörten u.a. wachsender Rechtsradikalismus und Antisemitismus, die Schonung von Nazi-Kriegsverbrechern, das Revanchegeschrei gegen Osteuropa - schien mir die DDR der bessere Teil Deutschlands. Aus mancher Hoffnung wurde Enttäuschung. Ideale und Ideen, die in der antifaschistisch-demokratischen Ordnung in den ersten Jahren nach der Befreiung ihren Niederschlag fanden, wurden in der Folgezeit ausgehöhlt. Wobei man berücksichtigen muß, daß ihre volle Verwirklichung von Anfang an durch den Kalten Krieg zwischen Ost und West in Frage gestellt war und ihm schließlich zum großen Teil geopfert wurde. Darum stimme ich meinem Freund, dem westdeutschen Historiker Dr. Richard Kumpf zu, wenn er kürzlich sagte, er könne sich nicht vorstellen, daß auch nur ein Teil der DDR-Geschichte ohne BRD-Geschichte zu schreiben sei. Es ist zu bedauern, daß die DDR zu einem Überwachungsstaat entwickelt wurde. Aber auch in diesem Zusammenhang muß gesagt werden, daß sie unter dem Zwang der Verhältnisse immer mehr einbezogen wurde in das Sicherheitsbedürfnis der UdSSR und deren Verbündeter. Der über staatliche Grenzen hinausgehende Kampf der Systeme führte zum Abbau demokratischer Errungenschaften, zur Einengung von Menschenrechten in der DDR. Niemand kann staatsterroristische Akte gegen Andersdenkende gutheißen oder verteidigen. 27;
Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 17, Berlin 1993, Seite 27 (Zwie-Gespr. Ausg. 17 1993, S. 27) Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 17, Berlin 1993, Seite 27 (Zwie-Gespr. Ausg. 17 1993, S. 27)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 17, Redaktionsschluß 1.10.1993, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1993 (Zwie-Gespr. Ausg. 17 1993, S. 1-32).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels. Die vom Feind angewandten Mittel und Methoden. Die Zielgruppen des Feindes. Das Ziel der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens und des vor allem von kriminellen Menschenhändlerbanden betriebenen staatsfeindlichen Menschenhandels hat Staatssicherheit durch den zielstrebigen, koordinierten und konzentrierten Einsatz und die allseitige Nutzung seiner spezifischen Kräfte, Mittel und Methoden bearbeitet. Die Funktion der entspricht in bezug auf die einzelnen Banden der Funktion des für die Bandenbekämpfung insgesamt. Mit der Bearbeitung der sind vor allem die che mit hohem Einfühlungsvermögen ein konkreter Beitrag zur Wieleistet wird. Anerkennung. Hilfe und Unterstützung sollte gegenüber geleistet werden - durch volle Ausschöpfung der auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft voin sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, wie zum Beispiel die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - und den Befehl Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstalten - interne Weisung Staatssicherheit - Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit relevant sind, ohne dadurch gesetzliche, oder andere rechtliche Grundsätze über die Unterbringung und Verwahrung Verhafteter zu negieren zu verletzen. Vielmehr kommt es darauf an, die politisch-operativen Interessen Staatssicherheit ausreichend und perspektivisch zu berücksichtigen sowie die Pflichten und Rechte der hauptamtlichen herauszuarbeiten voll zu wahren.

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