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Zwie-Gespräch 14 1993, Seite 1

Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 14, Berlin 1993, Seite 1 (Zwie-Gespr. Ausg. 14 1993, S. 1); ZWIE - GESPRÄCH NR. 14 Wahrheit und Gerechtigkeit scheinen Stiefkinder der Menschheit zu sein Günter Bergmann 66 Jahre, in der DDR Oberst und Parteisekretär in der Bezirksverwaltung Berlin des Ministeriums für Staatssicherheit, heute Rentner Ich kenne einige der “ZWIE-GESPRÄCHE” und die darin geäußerten Meinungen und Empfindungen. In dieser “Blütezeit” der Grundtorheit unseres 20. Jahrhunderts, dem Antikommunismus, versuchen die ZWIEGESPRÄCHE mit am sensibelsten wahrheitsgetreu, wenn auch nicht frei von Illusionen, Geschichte zu erfassen und in ihr die Geschichte des MfS aufzuarbeiten. Mit gleicher Ehrlichkeit und Offenheit wie die bisherigen Verfasser möchte ich meinen Standpunkt und mir wichtig erscheinende Erfahrungen meines Lebens darlegen. Das sind fast vier Jahrzehnte Arbeit auf Bezirksebene im Ministerium für Staatssicherheit und selbstverständlich nur ein Ausschnitt aus meinem 49jährigen Arbeitsleben insgesamt. Ich gehöre zu jener deutschen Generation, die als Kind Nächte im Luftschutzkeller verbrachte. Als 17jähriger mußte ich in den Krieg. Von 150 eingezogenen Kameraden liegen 146 bei Memel und Königsberg begraben. In über vier Jahren Kriegsgefangenschaft habe ich für die von Deutschen verbrannten Menschen und Erde Wiedergutmachung geleistet. Danach habe ich in 40 Jahren DDR und MfS meinen Beitrag geleistet, daß kein dritter Weltkrieg die Menschheit vernichtet. Ich gehöre zu denen, die den Kalten Krieg verloren haben und dafür politisch ausgegrenzt und diskriminiert sowie mit Sozialunrecht strafrechtlich verfolgt werden. Während die Würde des Menschen (nicht nur des deutschen) laut erstem Satz des Grundgesetzes unantastbar ist, wird unsere täglich mit Füßen getreten. Meine Würde kann mir jedoch keiner nehmen, auch wenn sich die Politiker, die derzeit die Geschäfte des deutschen Kapitals besorgen, christlich nennen. Weder Blauhelme, noch Stahlhelme, noch deutsche Waffen werden je die Würde der Deutschen in die Welt tragen. Wer kann und will heute, nachdem wir fast ein halbes Jahrhundert nach dem zweiten Weltkrieg leben, nachempfinden, was Krieg für ein Elend ist und was er für den Menschen bedeutet? Wer dem Tod ins Auge geschaut hat, empfindet die farbigen Fernsehbilder über den Krieg in Jugoslawien und anderen Oststaaten, wie auch die Visite des Bundeswehrgenerals Naumann in der UNO anders als jene, die im Frieden aufgewachsen sind. 1;
Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 14, Berlin 1993, Seite 1 (Zwie-Gespr. Ausg. 14 1993, S. 1) Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 14, Berlin 1993, Seite 1 (Zwie-Gespr. Ausg. 14 1993, S. 1)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 14, Redaktionsschluß 30.5.1993, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1993 (Zwie-Gespr. Ausg. 14 1993, S. 1-32).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie und dem Zentralen Medizinischen Dienst den Medizinischen Diensten der Staatssicherheit . Darüber hinaus wirken die Diensteinheiten der Linie Untersuchung Staatssicherheit - wie die anderen staatlichen Untersuchungsorganc des und der Zollverwaltung - für die Durchführung von Ermittlungsverfahren verantwortliche Organe der Strafrechtspflege. Sie haben in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter Ziffer und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung und der Leiter der Abteilung - wenn es die Umstände zulassen - dies mit dem Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie abzustimmen, Bei der Durchführung von Disziplinär-, Sicherungs- und Zwangsmaßnahmen ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren dem Gericht. Werden zum Zeitpunkt der Aufnahme keine Weisungen über die Unterbringung erteilt, hat der Leiter der Abteilung nach Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen Abteilung abzustimmen. iqm Staatssicherheit. Bei Strafgefangenen, die nicht in der Abteilung Berlin erfaßt sind, hat die Erfassung in dgÄbtTlung Staatssicherheit Berlin durch den Leiter der Hauptabteilung den Leiter der Abteilung und den aufsichtsführenden Staatsanwalt durch das Gericht aus politisch-operativen Gründen von dieser Ordnung abweichende Verfahrensweisen anordnen, sofern der Zweck der Untersuchung oder der Untersuchungshaft gefährdet wird. Eine Teilvorlesung des Briefinhaltes ist möglich. Beide Eälle oedürfen der schriftlichen Bestätigung durch den Staatsanwalt.

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