Zwie-Gespräch 12 1993, Seite 14

Zwie-Gespraech, Beitraege zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 12, Berlin 1993, Seite 14 (Zwie-Gespr. Ausg. 12 1993, S. 14); ?ZWIE - GESPRAeCH NR. 12 sehen Grenze zur BRD durch die Schuesse auf Grenzverletzer einen heissen Krieg zuliess. Die eigene Bevoelkerung war eingesperrt - wiederum physisch und geistig. Was da durch die geistige Abschottung an Kreativitaet auf allen Gebieten zugunsten der DDR verloren ging, kann nicht einmal erahnt werden. Erst jetzt wird auch mir durch die Moeglichkeit, andere Laender und Kulturen kennenzulemen, deutlich, wie provinziell und geistig arm wir gewesen sind. Die Mehrheit nahm es hin, aber nicht alle. Sie versuchten nun, die Grenze zu durchbrechen, die mit Gewalt geschaffen worden war. Aber sie trafen auf die militaerische Gewalt des Staates und mussten daher unterliegen. Warum haben sie bewusst ihr Leben aufs Spiel gesetzt? Mit dieser Frage bzw. mit der Antwort darauf quaele ich mich bis heute. War es die Hoffnung, eventuell doch schadlos wie viele andere vorher in die BRD zu kommen, da es auf legalem Weg so gut wie unmoeglich war? Oder glaubten jene, dass die Grenzer keine Todesschuesse abfeuem wuerden? Die Geschichte kennt viele Beispiele, dass sich Menschen ganz bewusst Todesgefahren aussetzten, wenn sie zutiefst davon ueberzeugt waren, so und nicht anders handeln zu muessen. Ihre Motivation war staerker als die Angst, das eigene Leben zu verlieren. War also die Verzweiflung, legal nicht aus der Mauer-Enge der DDR heraus zu koennen, war der Drang nach Freiheit -was sie darunter auch immer verstanden haben moegen - so gross, dass sie den eventuellen Tod mit einkalkulierten? Wenn die Antwort darauf ja lautet - ich finde keine andere -, dann ist sie zugleich ein Urteil ueber das sozialistische System in der DDR, wie ich es mir schlimmer nur noch mit dem Blick auf den Faschismus vorstellen kann. Die etablierten Medien in der BRD taten das ihre. Sie feierten gelungene Grenzdurchbrueche als kleine Siege, als Heldentaten. Sie machten publik, dass man es doch schaffen koenne, die Grenze schadlos zu ueberwinden. Sie ermunterten so vor allem junge DDR-Buerger, es selbst zu versuchen. Haetten sie nicht warnen sollen, ja muessen? Geht diesen Weg nicht, das ist ein Weg des Todes. Das wollen wir nicht. Wir werden alles tun, die DDR-Fueh-rung zu zwingen, die Ausreisewilligen herauszulassen. Und wie haben sie die Moerder der Grenzsoldaten der DDR hofiert? Ja, die Moerder konnten sich sogar in der Presse bruesten, auf DDR-Grenzer geschossen zu haben. Um nur ein Beispiel zu nennen: Nach dem Mord an den DDR-Unteroffizier Egon Schulz am 5. Oktober 1964 erschien in der Illustrierten "Quick" am 25. Oktober 1964 ein Bericht mit der Ueberschrift "Ich habe den Vopo 14;
Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 12, Berlin 1993, Seite 14 (Zwie-Gespr. Ausg. 12 1993, S. 14) Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 12, Berlin 1993, Seite 14 (Zwie-Gespr. Ausg. 12 1993, S. 14)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 12, Redaktionsschluß 18.2.1993, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1993 (Zwie-Gespr. Ausg. 12 1993, S. 1-32).

Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die erhobene Beschuldigung mitgeteilt worden sein. Die Konsequenz dieser Neufestlegungen in der Beweisrichtlinie ist allerdings, daß für Erklärungen des Verdächtigen, die dieser nach der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens in dieser Alternative an den Staatsanwalt entspricht der Regelung der über die ausschließlich dem Staatsanwalt vorbehaltene Einstellung des Ermittlungsverfahrens, wenn nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuch von Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen wird. Solange diese von uns vorgeschlagene Neuregelung des noch nicht existiert, muß unseres Erachtens für gegenwärtig von nicht getragene Entscheidungen des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, daß sich im Ergebnis der durchgefDhrten Prüfung entweder der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt hat oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung fehlt, ist von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, Der Staatsanwalt kann von der Einleitung eines Ermit tlungsverfahrens absehen, wenn nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches von Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen wird. Solange diese von uns vorgeschlagene Neuregelung des noch nicht existiert, muß unseres Erachtens für gegenwärtig von nicht getragene Entscheidungen des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, daß sich im Ergebnis der durchgefDhrten Prüfung entweder der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt hat oder die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die unterschiedlichsten Straftaten, ihre Täter und die verschiedenartigsten Strafmaßnahmen zielgerichtet durchzusetzen. Aus diesem Grunde wurden die Straftatbestände der Spionage, des Terrors, der Diversion, der Sabotage und des staatsfeindlichen Menschenhandels in den vom Gegner besonders angegriffenen Zielgruppen aus den Bereichen. des Hoch- und Fachschulwesens,. der Volksbildung sowie. des Leistungssports und.

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