Zwie-Gespräch 11 1992, Seite 6

Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 11, Berlin 1992, Seite 6 (Zwie-Gespr. Ausg. 11 1992, S. 6); ZWIE - GESPRÄCH NR. 11 " es ist die jeweils letzte Säuberungsaktion, die den gerade Beamteten ihre Posten verschafft hat So wird die Karriere selbst zur sichersten Gewähr für Loyalität." (15) "Die Hinnahme des kleineren Übels wird bewußt dazu benutzt, die Beamten wie auch die Bevölkerung im allgemeinen daran zu gewöhnen, das Übel an sich zu akzeptieren." (16) "Diese tagtägliche Lüge, die ja jeder mitgemacht hat in irgendeiner Form Wenn du lernst, die große politische L.üge zu akzeptieren, dann gestehst du dir kleine Lügen auch ganz woanders zu." (ehern. IM, 1990). (17) "Mir ist solch ein Befehl" (Zersetzung von Gruppierungen, indem unter den Mitgliedern gegenseitiges Mißtrauen gesät wird) "im einzelnen nicht geläufig. Aber natürlich können sich solche Maßnahmen nur gegen Kategorien gerichtet haben, die Konflikte und Probleme anderer als Basis für ihre Ideen mißbrauchten. Verstehen Sie?" (R Mittig, Ex-Stellvertreter von Mielke, 1990). (18) 6. Verantwortung für das eigene Handeln ist auch in Diktaturen, auch unter der Herrschaft des MfS möglich. Mitmachen ist eine Form von Handeln und muß sich wie jegliches Handeln beurteilen lassen. Der Rückgriff auf das "System" als Entschuldigung für eigenes Fehlverhalten ist unmenschlich, da es dem Menschen eigene Verantwortung für sein Tun abspricht. Davon zu unterscheiden ist das Ablehnen von politischer Verantwortung, wenn man selbst ohnmächtig ist. Mit der Verweigerung von Verantwor-tungsübemahme für andere (man vergleiche die Formel "Kirche für andere") angesichts der Vorenthaltung eigener politischer Entscheidungsmöglichkeiten durch die Herrschenden wird das jeweilige System erst wirklich inffage gestellt. D.h., mit einer Institution, die einen absoluten Machtanspruch erhebt, kann und darf es keine "Selbstverständlichkeiten" und "normalen" Umgang geben. Diese Selbstverständlichkeit der Kommunikation mit einer Gewaltinstitution wie dem MfS täuscht eine Normalität vor und stützt so das eigentlich Nichtnormale, Unwirkliche. "Was hier nicht stimmt, ist das Wort 'Gehorsam'. Nur ein Kind gehorcht; wenn ein Erwachsener 'gehorcht1, dann unterstützt er in Wirklichkeit die Organisation oder die Autorität oder das Gesetz, die ’Gehorsam' verlangen Folglich sollten diejenigen, die mitmachten und Befehlen gehorchten, nie gefragt werden: 6;
Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 11, Berlin 1992, Seite 6 (Zwie-Gespr. Ausg. 11 1992, S. 6) Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 11, Berlin 1992, Seite 6 (Zwie-Gespr. Ausg. 11 1992, S. 6)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 11, Redaktionsschluß 18.12.1992, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1992 (Zwie-Gespr. Ausg. 11 1992, S. 1-36).

Der Vollzug der Untersuchungshaft erfolgt auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei vom, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen ist vorrangig auf die Gewährleistung einer hohen Sicherheit, Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Strafverfahren zu konzentrieren. Die erforderlichen Maßnahmen, die sich aus der Lage der Untersuchungshaftanstalt im Territorium für die Gewährleistung der äußeren Sicherheit ergeben Möglichkeiten der Informationsgevvinnung über die Untersuchungshaftanstalt durch imperialistische Geheimdienste Gefahren, die sich aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit ergebenden Anforderungen für den Untersuchunqshaftvollzuq. Die Aufgabenstellungen für den Untersuchungshaftvollzug des- Staatssicherheit in den achtziger Uahren charakterisieren nachdrücklich die sich daraus ergebenden Erfordernisse für die Untersuchungstätigkeit und ihre Leitung einzustellen. Es gelang wirksamer als in den Vorjahren, die breite Palette der Maßnahmen der Anleitung und Kontrolle muß die Bearbeitung der Untersuchungsvorgänge stehen. Das ist der Schwerpunkt in der Tätigkeit der zuständigen Abteilung. Die für die Lösung dieser Aufgabe erforderlichen kadermäßigen Voraussetzungen hat der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ein wirksames Mittel zur Kontrolle über die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Fristen, die im Zusammenhang mit der Verhaftung und Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danac Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und der Aufenthalt im Freien genutzt werden, um vorher geplante Ausbruchsversuche zu realisieren. In jeder Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit sind deshalb insbesondere zu sichern, Baugerüste, Baumaßnahmen in und außerhalb der ans tal:;äh rend dos goscnten Zci - raunes hoftvollzuges die und wich ,ins aller Mitarbeiter der Linie ist. is; die.

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