Zwie-Gespräch 11 1992, Seite 25

Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 11, Berlin 1992, Seite 25 (Zwie-Gespr. Ausg. 11 1992, S. 25); ZWIE - GESPRÄCH NR. 11 zu bearbeiten, was zu Exzessen und zur Verletzung von Menschenrechten führte. Andererseits kann es auch nicht für alle menschlichen Konflikte der bearbeiteten und kontrollierten Personen verantwortlich gemacht werden. Für die "Betroffenen" ist aber ihr subjektives Erleben für den Umgang mit der Vergangenheit ausschlaggebend, wobei beidseitig akzeptiert werden muß (und wird), daß jeder ehemalige DDR-Bürger die Gesellschaft anders erfahren hat und deshalb verbreitete Klischees zunehmend auf Distanz stoßen. Unsere Erfahrungen besagen, daß die Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit vor allem menschliche, ethisch-moralische Konflikte beinhaltet und der juristische Weg der Aufarbeitung mittels Strafprozesses diese Konflikte eher verschärft und nicht zur inneren Einheit Deutschlands beiträgt; wobei tatsächlich begangene Gewaltverbrechen nach den Gesetzen der DDR verfolgt werden müssen. Es ist für uns nicht primär, ob jemand Kontakte zum MfS hatte, sondern wir bestehen auf einer Beurteilung der Handlungen und Motivationen eines jeden hauptamtlichen/inoffiziellen Mitarbeiters unter Beachtung der konkreten politischen und sozialen Umweltfaktoren. Eine analoge Beurteilung ist für alle ehemaligen anderen parteilichen und staatlichen Funktionsträger anzuwenden. Aus diesem Grund lehnen wir auch jede parteipolitische Instrumentalisierung der "Stasi"-Debatte ab. Das Entscheidende ist, daß wir uns als Menschen mit Stärken, Schwächen und Gefühlen verstehen und auch so bewegen. Jeder muß seine eigenen ethischen Wertmaßstäbe im Umgang mit seiner Biografie finden, welche nicht vorgegeben werden können. Innere Konflikte von PDS-Mitgliedem können auch nicht mittels Parteibeschlüsse transparent gemacht werden. Hier werden u.E. die Grenzen einschlägiger Beschlüsse deutlich, es sei denn, man dringt in die Persönlichkeitssphäre von PDS-Mitgliedem ein. Wir gehen davon aus, daß auch die PDS-Mitglieder nicht frei sind von Verdrängungsmechanismen. Der enorme politische und psychologische Druck bewirkt solche, wobei ihre Erzeugung ein politisches Kalkül der heute Herrschenden ist. Wer nicht bereit ist, sich diesem politischen Druck zu beugen und sich den neuen Verhältnissen anzupassen, wird selber zur Zielscheibe politischer Angriffe, wobei geheimdienstliche Handschriften durchaus erkennbar sind. Wir haben gelernt, die Probleme tatsächlicher Opfer anzuerkennen Für uns als Arbeitsgruppe spielen deshalb die menschlichen Probleme in den politischen Auseinandersetzungen die vordergründige Rolle. Ein solches Herangehen bewirkte Akzeptanz im ökumenischen Arbeitskreis. Prinzipiell haben wir gute Erfahrungen mit der Beteiligung an diesen Gesprä- 25;
Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 11, Berlin 1992, Seite 25 (Zwie-Gespr. Ausg. 11 1992, S. 25) Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 11, Berlin 1992, Seite 25 (Zwie-Gespr. Ausg. 11 1992, S. 25)

Dokumentation: Zwie-Gespräch, Beiträge zur Aufarbeitung der Staatssicherheits-Vergangenheit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], Ausgabe Nr. 11, Redaktionsschluß 18.12.1992, herausgegeben von Dieter Mechtel und Ulrich Schröter, Berlin 1992 (Zwie-Gespr. Ausg. 11 1992, S. 1-36).

In Abhängigkeit von der Bedeutung der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung der sind Festlegungen über die Form der Auftragserteilung und Instruierung zu treffen. Schriftlich erteilte Aufträge sind von den zu unterzeichnen. Es ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren dem Gericht. Werden zum Zeitpunkt der Aufnahme keine Weisungen über die Unterbringung erteilt, hat der Leiter der Abteilung nach Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen aufgenommener Ausländer durch Diplomaten obliegt dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung abzustimmen. Die weiteren Termine für Besuche von Familienangehörigen, nahestehenden Personen und gesellschaftlichen Kräften sind grundsätzlich von den zuständigen Untersuchungsführern, nach vorheriger Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie die zulässigen und unumgänglichen Beschränkungen ihrer Rechte aufzuerlegen, um die ordnungsgemäße Durchführung des Strafverfahrens sowie die Sicherheit, Ordnung und militärische Disziplin in ihren Dienstbereichen umfassend gewährleistet werden. Sie haben Disziplinverstöße auszuwerten und in ihrer Führungs- und Leitungsarbeit zu berücksichtigen. Diese Aufgabe beinhaltet die in der Ordnung über die Organisierung der Arbeit im Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit , der Ordnung über die Ausgabe, Aufbewahrung, Nachweisführung, Wartung und Sicherung von Waffen und Munition im Staatssicherheit ., Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit , Verpflegung. Der Inhaftierte erhält Gemeinschaftsverpflegung nach den geltenden Normen. Der Wirtschaftsleiter hat einen wöchentlichen Speiseplan zu erstellen. Der Speiseplan ist durch den Leiter zu hestätigen.

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