Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus 1984, Seite 73

Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1984, Seite 73 (Wb. wiss. Komm. DDR 1984, S. 73); 73 Dözamy läßliche Bedingung, um die Einheit und Geschlossenheit der marxistisch-leninistischen Partei zu wahren; um die gesellschaftlichen Prozesse in der sozialistischen Gesellschaft politisch zu führen und ihre Vorzüge und Triebkräfte voll zu entfalten. Der d. Z. ergibt sich aus den tatsächlichen Daseinsbedingun-en und dem demokratischen und umanistischen Charakter der Arbeiterklasse sowie den wahrhaft menschlichen Zielen des Sozialismus. Er hat in der politischen Macht der Arbeiterklasse und im sozialistischen Eigentum an den Produktionsmitteln seine objektiven gesellschaftlichen Grundlagen. Der d. Z. ist Ausdruck der wissenschaftlichen Auffassung der Arbeiterklasse über Demokratie und Orga-nisiertheit, über Freiheit und Disziplin. Er entstand als Prinzip des Aufbaus und der Tätigkeit der revolutionären Arbeiterpartei, durch welches das einheitliche Handeln aller ihrer Mitglieder und die Verwirklichung der Beschlüsse der zentralen Leitung gewährleistet werden. Er wurde erstmalig 1847 im Statut des Bundes der Kommunisten verankert und wurde von Lenin mit der Partei neuen Typus weiterentwickelt. (Lenin, 27, S. 196/197) * Anarchismus, Dogmatismus D6zamy, Theodore (4. 3. 1808 bis 24. 7. 1850), von Beruf Lehrer, bedeutendster Theoretiker des französischen *■ utopischen Arbeiterkommunismus. D. war Mitglied der geheimen revolutionären Gesellschaft der Jahreszeiten, die unter Führung von ► Blanqui am 12. Mai 1839 in Paris einen erfolglosen Aufstand unternahm. 1840/41 war er Sekretär von * Cabet und Mitarbeiter an dessen Zeitschrift Le Populate; er gehörte mit Jean-Jaques Pillot zu den Organisatoren des ersten kommunistischen Banketts am 1. Juli 1840 in Bellville, einer proletarischen Kundgebung für Gleich- heit und Gütergemeinschaft. Außerdem gab er 1840 die kommunistische Monatsschrift L’Egalitaire heraus und arbeitete in den folgenden Jahren an weiteren kommunistischen Presseorganen mit. In seinem philosophisch-systematischen Hauptwerk Code de la Commu-naute (Gesetzbuch der Gütergemeinschaft, 1842) entwickelte er die Lehre des Materialismus als die Lehre des realen Humanismus und als die logische Basis des Kommunismus (MEW, 2, S. 129), entwarf er die wichtigsten Grundzüge der kommunistischen Gesellschaft und verteidigte sie gegen bürgerliche und kleinbürgerliche Kritik. Sein Kommunismusbild war durch Gütergemeinschaft, gemeinschaftliche Erziehung und Arbeit nach Neigung, Verteilung nach den Bedürfnissen, Leitung der Gesellschaft zum Zwecke der Gewährleistung des Fortschritts von Produktion, Wissenschaft und Technik geprägt. Den Weg zum Kommunismus wies er über den revolutionären Klassenkampf des organisierten Proletariats, einer Übergangsdiktatur, die eine sofortige ökonomische Entmachtung der Ausbeuter und die Herstellung der Gütergemeinschaft bei Entschädigung der Kleineigentümer vorsieht. Ein revolutionärer Krieg gegen die reaktionären europäischen Staaten sollte dem Kommunismus weltweit zum Durchbruch verhelfen. 1845/46 propagierte er als Übergangslösung, um die Lage des Proletariats zu verbessern, die Einrichtung kommunistischer Produktionskolonien und eine Kreditreform ein dem Wesen nach kleinbürgerliches Reformprogramm, das jedoch dei; Sammlung aller oppositionellen Kräfte gegen die herrschenden Klassen dienen sollte, ohne den Kommunismus als Ziel aufzugeben. In der französischen Revolution 1848 kämpfte D. an der Seite Blanquis für die Einheit aller demokratischen Kräfte gegen;
Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1984, Seite 73 (Wb. wiss. Komm. DDR 1984, S. 73) Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1984, Seite 73 (Wb. wiss. Komm. DDR 1984, S. 73)

Dokumentation: Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1984. Erarbeitet im Auftrag des Rates für Wissenschaftlichen Kommunismus an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED. Prof. Dr. sc. Rudolf Dau, Dr. Thomas Gäring, Prof. Dr. sc. Günther Großer, Dr. Ulrich Heuschkel, Prof. Dr. Günther Hoppe, Dr. Felizitas Klotsch, Dr. sc. Rolf Reißig, Prof. Dr. sc. Rolf Schönefeld (Hrsg.), 2. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1984 (Wb. wiss. Komm. DDR 1984, S. 1-427).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Untersuchungsorgan aufgabenbezogen anzuwenden. Komplizierter ist jedoch die Identitätsfeststellung bei Ausländern, über die kein Vergleichsmaterial vorliegt. Hier sind vor allem durch exakte erkennungsdienstliche Maßnahmen seitens der Linie Voraussetzungen zu schaffen, um die sich entwickelnden Sicherheitserfordernisse des Untersuchungshaftvollzuges und ihren Einfluß auf die Veränderung der politisch-operativen Lage in den kommenden Jahren rechtzeitig zu erkennen und ihnen in der Arbeit der Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit die Bedeutung der Fest-nahmesituationen und die daraus res ultierenden Verdachtshinweise noch nicht genügend gewürdigt werden. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die tschekistischen Fähigkeiten der Mitarbeiter und Leiter. In Abhängigkeit vom konkret zu bestimmenden Ziel ist es zeitlich und hinsichtlich des Einsatzes spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden zulässig und notwendig. Die erfordert methodisch korrektes Vorgehen. Die wichtigsten Maßnahmen und Denkoperationen dec Beweisführungsprozesses sind - parteiliche und objektive Einschätzung der politischen und politisch-operativen Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit einzelner Diensteinheiten erfordert die noch bewußtere und konsequentere Integration der Aufgabenstellung der Linie in die Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der hier zu untersuchenden Erscheinungsformen gesellschaftsschädlicher Verhaltensweisen Ougendlicher werden Jedoch Prüfungshandlungen sowie Befragungen auf verfassungsrechtlicher auf Grundlage des Gesetzes relativ häufig durchgeführt. Alle diesbezüglichen Maßnahmen durch die Diensteinheiten der Linie sowie der Partner in der Zusammenarbeit und dem Zusammenwirken müssen bewußt unter dem Aspekt einer zielgerichteten Öffentlichkeitsarbeit gestaltet werden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X