Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus 1984, Seite 332

Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1984, Seite 332 (Wb. wiss. Komm. DDR 1984, S. 332); Sozialdemokratie 332 Ländern Europas im letzten Drittel des 19. Jh. und standen damals in der Mehrzahl auf revolutionären, marxistischen Positionen. Im Zusammenhang mit dem Übergang zum Imperialismus dehnte der ► Opportunismus trotz des Widerstandes revolutionärer Kräfte seinen Einfluß aus und verwandelte die meisten Parteien in sozialreformistische Arbeiterparteien. Gleichzeitig vollzog sich in den Reihen der S. eine Differenzierung, die sich nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution beschleunigte. Die revolutionären Traditionen der S. wurden von den Linken, später von den kommunistischen Parteien und von der Kommunistischen Internationale (KI) übernommen und fortgeführt. Rechte Kräfte, wie Scheidemann und Noske in Deutschland, gingen bei Ausbruch des ersten Weltkrieges auf die Positionen ihrer Bourgeoisie über und nahmen in der revolutionären Nachkriegskrise 1918 1923 an der Unterdrük-kung revolutionärer Erhebungen des Proletariats teil. Zentristische Führer (Kautsky u. a.) lavierten zeitweilig, hielten objektiv aber die Massen vom revolutionären Kampf ab. 1919/20 traten zentristische sozialdemokratische Parteien aus der Zweiten Internationale aus und gründeten die zweieinhalbte Internationale. 1923 vereinigten sich beide internationalen sozialdemokratischen Strömungen in der Sozialistischen Arbeiterinternationale. Unter dem Einfluß des * Antikommunismus und Antibolschewismus entwarf die rechte S. die Theorie des dritten Weges zum Sozialismus. Dieser lag die revisionistische Auffassung zugrunde, die Arbeiterklasse könne dem revolutionären Kampf mit der Bourgeoisie um die Macht ausweichen und ohne *■ sozialistische Revolution und ohne ■ Diktatur des Proletariats auf dem Wege der bürgerlich-parlamentarischen Demokratie und der Zusam- menarbeit mit der Bourgeoisie friedlich in den Sozialismus hineinwachsen. In der Praxis führte das zur Aufrechterhaltung der Spaltung der Arbeiterklasse, oft zur Beteiligung an bürgerlichen Regierungen, und damit begünstigte die S. objektiv die Stabilisierung der imperialistischen Herrschaft nach dem ersten Weltkrieg. Die Politik der Klassenzusammenarbeit verhinderte in vielen Ländern die *■ Aktionseinheit der Arbeiterklasse angesichts der heraufziehenden faschistischen Gefahr. In der Zeit der faschistischen Herrschaft in einigen Ländern und während des zweiten Weltkrieges vollzog sich in der internationalen S. erneut ein Differenzierungsprozeß. Während rechte sozialdemokratische Führer mit einigen Fraktionen der Bourgeoisie zusammenarbeiteten, um den Faschismus zu überwinden, stellten oppositionelle Führungskräfte und Parteimitglieder in verschiedenen Parteien dieser Politik eine antifaschistisch-demokratische Konzeption entgegen und beteiligten sich an der Seite der Kommunisten am illegalen antifaschistischen Widerstandskampf. Dieser gemeinsame Kampf wurde die Grundlage, um die Aktionseinheit zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten herzustellen und die Einheit der Arbeiterklasse auf revolutionärer Grundlage nach dem zweiten Weltkrieg in einigen Ländern Ost- und Südosteuropas zu schaffen. In Westeuropa begünstigte der Aufschwung der demokratischen und Arbeiterbewegung nach der Zerschlagung des Faschismus eine Verstärkung des Einflusses der S. In mehreren Ländern kamen sozialdemokratische Parteien in die Regierung und arbeiteten hier z. T. auch mit Kommunisten zusammen. Mit Hilfe der internationalen Monopolbourgeoisie zerschlugen rechte Sozialdemokraten die Anfänge der Aktionseinheit wieder. In der Zeit des kalten Krieges nahm;
Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1984, Seite 332 (Wb. wiss. Komm. DDR 1984, S. 332) Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1984, Seite 332 (Wb. wiss. Komm. DDR 1984, S. 332)

Dokumentation: Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1984. Erarbeitet im Auftrag des Rates für Wissenschaftlichen Kommunismus an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED. Prof. Dr. sc. Rudolf Dau, Dr. Thomas Gäring, Prof. Dr. sc. Günther Großer, Dr. Ulrich Heuschkel, Prof. Dr. Günther Hoppe, Dr. Felizitas Klotsch, Dr. sc. Rolf Reißig, Prof. Dr. sc. Rolf Schönefeld (Hrsg.), 2. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1984 (Wb. wiss. Komm. DDR 1984, S. 1-427).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge Ziele und Grundsätze des Herauslösens Varianten des Herauslösens. Der Abschluß der Bearbeitung Operativer Vorgänge. Das Ziel des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Abschlußarten. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung abzuschließender Operativer Vorgänge. Die Realisierung des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Durchführung politisch-operativer Maßnahmen nach dem Vorgangsabschluß Politisch-operative und strafrechtliche Gründe für das Einstellen der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die Beweisführung im Operativen Vorgang, denn nur auf der Grundlage der im Operativen Vorgang erarbeiteten inoffiziellen und offiziellen Beweismittel läßt sich beurteilen, ob im Einzelfall die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die Beantragung eines Haftbefehls gegeben sind. In diesem Abschnitt sollen deshalb einige grundsätzliche Fragen der eiteren Qualifizierung der Beweisführung in Operativen Vorgängen durch die Zusammenarbeit zwischen operativen Diensteinheiten und Untersuchungsabteilungen als ein Hauptweg der weiteren Vervoll-kommnunq der Einleitunospraxis von Ermittlungsverfahren. Die bisherigen Darlegungen machen deutlich, daS die weitere Vervollkommnung der Zusammenarbeit der tschekistischen Bruderorgane im Kampf gegen den Feind und bei der Aufklärung und Bekämpfung der Kriminalität insgesaunt, die zielstrebige Unterstützung der politisch-operativen Arbeit anderer Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung sind die Schwerpunkte in allen Diensteinheiten zu erarbeiten. Dabei ist die in meinem Referat vom über die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit der Linie in der Zeit bis Gliederung Statistische Übersicht, Untersuchungsergebnisse zu konkreten Peindhandlungen und anderen politischoperativ relevanten Handlungen, Vorkommnissen und Erscheinungen.

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