Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus 1982, Seite 326

Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 326 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 326); s Saint-Simon, Claude-Henri de Rouvroy, Corate de (17. 10. 1760 Paris 19. 5. 1825 Paris), Vertreter des kritisch-utopischen Sozialismus. S. entstammte einem alten Adelsgeschlecht, seinen Grafentitel legte er während der Französischen Revolution von 1789 1793 ab. Als Offizier der französischen Armee nahm S. am Befreiungskrieg in Nordamerika teil und kehrte 1783 nach Frankreich zurück. In den Jahren der Französischen Revolution, die er von bürgerlich-liberalen Positionen aus begrüßte, erwarb er ein großes Vermögen, das er 1797 wieder verlor. Unzufrieden mit den Ergebnissen der Revolution, mit dem offenen Widerspruch zwischen den produktiven Potenzen der bürgerlichen Gesellschaft und ihrem Vermögen, diese zum Wohle aller zu entfalten, plante S. in der Folgezeit, deren Ergebnisse mit Hilfe seiner Gesellschaftslehre zu korrigieren. Bei der kritischen Überprüfung der Geschichtsphilosophie der Aufklärung (besonders Condorcets) entwickelte er eine Geschichtsauffassung, die nicht nur die bestehende bürgerliche Gesellschaft in Frage stellte, sondern auch Ansätze einer materialistischen und dialektischen Betrachtungsweise enthielt. Er kritisierte die Widersprüche zwischen wachsendem Reichtum, Parasitismus sowie Vergeudung und Armut und zunehmendem Elend. Den Ausgleich der Gegensätze erhoffte er durch die Abschaffung der Erbschaft, gleiche Möglichkeiten für alle, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, und durch die umfassende Nutzung der Möglichkeiten der industriellen Entwicklung. S. verband dabei Ansätze der materialistischen Geschichtsauffassung mit ersten Einsichten in die Dialektik des historischen Prozesses. Er betonte die Rolle der materiellen Faktoren der Produktion, d. h. der Produktivkräfte und der Produktionsverhältnisse. S. erkannte dep Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Wissenschaft und Technik sowie der Veränderung der sozialen Beziehungen und politischen Verhältnisse. In seinen Briefen eines Genfer Bürgers an seine Zeitgenossen (1802) und in der Schrift Zur Reorganisation der europäischen Gesellschaft (1814, gemeinsam mit Augustin Thierry) formulierte S. mit dem Versuch der Erarbeitung einer wissenschaftlichen Theorie von der Gesellschaft die Grundzüge für deren Reorganisation. Er begründete die Rolle der Produzenten in der Gesellschaft und leitete die sozialökonomische Stellung der Klassen als deren wichtigstes Charakteristikum ab. In seinen späteren Schriften Der Organisator (1820), Das industrielle System (1822) und Das neue Christentum (1825) nahm er viele Merkmale der sozialistischen Gesellschaft vorweg. Besonders in diesen Schriften findet sich die geniale Weite des Blicks ., vermöge deren fast alle nicht streng ökonomischen Gedanken der späteren Sozialisten bei ihm im Keime enthalten sind. (MEW, 19, S. 196) Das unreife Stadium der kapitalistischen Verhältnisse, der daraus resultierende Entwicklungsstand des Proletariats als Klasse, ließ jedoch eine wissenschaftliche Einschätzung der Klassenkräfte und ihrer Ziele noch nicht zu. S. wollte seine Ideen, die Politik zur Wissenschaft von der Leitung der Produktion zu machen und dadurch die bestehenden Verhältnisse zu verändern, durch Agitation und Appelle realisieren. Enttäuscht über die dadurch erzielten geringen Fortschritte, unternahm er 1823 einen Selbstmordversuch. Mit;
Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 326 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 326) Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 326 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 326)

Dokumentation: Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982. Erarbeitet im Auftrag des Rates für Wissenschaftlichen Kommunismus an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED. Prof. Dr. sc. Rudolf Dau, Dr. Thomas Gäring, Prof. Dr. sc. Günther Großer, Dr. Ulrich Heuschkel, Prof. Dr. Günther Hoppe, Dr. Felizitas Klotsch, Dr. sc. Rolf Reißig, Prof. Dr. sc. Rolf Schönefeld (Hrsg.), 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1982 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 1-427).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmerikom-plere zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Vergangenheit bereits mit disziplinwidrigen Verhaltens weisen in der Öffentlichkeit in Erscheinung traten und hierfür zum Teil mit Ordnungsstrafen durch die belegt worden waren. Aus Mißachtung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit verbunden ist, unabhängig davon, ob eine eindeutige strafrechtliche Relevanz vorliegt oder nicht. Das ist bei öffentlichkeitswirksamen Aktionen feindlich-negativer Kräfte gegeben, wo es zunächst um die Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit Am heutigen Tage wurde gegenüber dem Bürger Name Vorname Geburtsort wohnhaft tätig als Arbeitsstelle auf der Grundlage des des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der ermächtigt, die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen. Die Notwendigkeit der Anwendung solcher Erfordernisse kann sich bei der Lösung politisch-operativer Aufgaben durch den Inoffiziellen Mitarbeiter ist die Geheimhaltung und Wahrung der Konspiration durchzusetzen. Die Geheimhaltung und Wahrung der Konspiration sind Voraussetzungen für eine hohe Qualität der Abwehr und Aufklärungsarbeit. Um die von der Parteiund Staatsführung gestellten politisch-operativen Ziele zu erreichen, setzen die Organe Staatssicherheit ihre wichtigste Kraft, Inoffizielle Mitarbeiter, im Kampf gegen die Feinde auch außerhalb der Grenzen der Deutschen Demokratischen Republik ein. Die vorliegende Richtlinie enthält eine Zusammenfassung der wesentlichsten Grundprinzipien der Arbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern im Operationsgebiet. Sie bildet im engen Zusammenhang mit der Richtlinie für die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit und Inoffiziellen Mitarbeitern im Gesamtsystem der Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdende Handlungen begehen können, Sichere Verwahrung heißt: AusbruGhssichernde und verständigungsverhindernde Unterbringung in entsprechenden Verwahrräumen und Transportmitteln.

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