Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus 1982, Seite 231

Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 231 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 231); 231 Lenin tümlern begründete L. die Notwendigkeit einer revolutionären marxistischen Partei des Proletariats. 1895 wurde L. erneut verhaftet und nach Schuschenskoje verbannt. 1900 emigrierte er ins Ausland. Zusammen mit der unter Leitung von G. W. Plechanow stehenden Gruppe Befreiung der Arbeit gab er die Zeitung Iskra (Der Funke) heraus. In seinem Buch Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung (1902) entwickelte L. die Lehre von der Partei neuen Typs. 1903 kam es auf dem II. Parteitag der von L. geschaffenen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands (SDAPR) zur Spaltung zwischen dem opportunistischen Flügel (Menschewiki) und den von L. geführten Bolschewiki. Mit der Partei der Bolschewiki entstand die erste Partei neuen Typs der internationalen Arbeiterbewegung. In seinem Werk *■ Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution formulierte L. die Besonderheiten der bürgerlich-demokratischen Revolution in der Epoche des Imperialismus. Die in der Revolution 1905 1907 entstandenen Sowjets charakterisierte L. als Organe .des bewaffneten Aufstands und Keimformen einer neuen revolutionären Macht. In seinem Buch Materialismus und Empiriokritizismus (1909) entwickelte er den dialektischen Materialismus weiter. L. wirkte in der internationalen Arbeiterbewegung. Er vertrat die SDAPR im Büro der *■ Zweiten Internationale und leitete die Delegation der Bolschewiki auf den internationalen Kongressen (1907 und 1910). Dabei kämpfte er um den Zusammenschluß aller Linken und gegen den Opportunismus. Sein Werk Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus (1916) wurde zu einer wichtigen theoretischen Grundlage der Politik der Partei am Vorabend der sozialistischen Revolution. L. gab in diesem Werk Ant- wort auf neue Fragen der ■ politischen Strategie und Taktik der kommunistischen Partei unter den Bedingungen des Imperialismus. Auf internationalen sozialistischen Konferenzen (1915 und 1916) schloß L. die revolutionären Internationalisten zur Zimmerwalder Linken, dem Keim der ► Kommunistischen Internationale, zusammen. Nach dem Sturz des Zarismus formulierte L. in seinen Aprilthesen (1917) den Plan zum Übergang von der bürgerlich-demokratischen zur sozialistischen Revolution, der in der Losung Alle Macht den Sowjets gipfelte. Erneut in der Illegalität (Juli 1917) entwickelte L. in den Werken *■ Staat und Revolution (Aug./Sept. 191-7), Die drohende Katastrophe und wie man sie bekämpfen soll (Sept. 1917) sowie Werden die Bolschewiki die Staatsmacht behaupten? (Sept./ Okt. 1917) die marxistisch-leninistische Staatstheorie. Lenin leitete unmittelbar den bewaffneten Aufstand am 7. 11. 1917 (25. 10. 1917) in Petrograd und führte die * Große Sozialistische Oktoberrevolution zum Sieg. Der II. Gesamtrussische Sowjetkongreß beschloß den Übergang der gesamten Staatsmacht an die Sowjets und bildete den Rat der Volkskommissare unter L.s Vorsitz, die erste Arbeiter-und-Bauern-Regierung. Unter L.s Führung wurde begonnen, die Grundlagen des Sozialismus zu errichten. Seine Ideen wurden dem GOELRO-Plan zugrunde gelegt, dem ersten Perspektivplan der Volkswirtschaft. In den Jahren des Bürgerkriegs und der Intervention mobilisierte L. alle Kräfte und Ressourcen, um die inneren und äußeren Feinde zu zerschlagen. Besonders während der Vorbereitung der Oktoberrevolution und in den ersten Jahren des sozialistischen Aufbaus der Gesellschaft entwik-kelte L. den wissenschaftlichen Kommunismus schöpferisch weiter. In Auswertung grundlegender Er-;
Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 231 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 231) Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 231 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 231)

Dokumentation: Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982. Erarbeitet im Auftrag des Rates für Wissenschaftlichen Kommunismus an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED. Prof. Dr. sc. Rudolf Dau, Dr. Thomas Gäring, Prof. Dr. sc. Günther Großer, Dr. Ulrich Heuschkel, Prof. Dr. Günther Hoppe, Dr. Felizitas Klotsch, Dr. sc. Rolf Reißig, Prof. Dr. sc. Rolf Schönefeld (Hrsg.), 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1982 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 1-427).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitwegen; Abwicklung des Antrags- und Genehmigungsverfahrens für Aus- und Einreisen und der Kontrolle der Einreisen von Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin und ihres Aufenthaltes in der und der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten mißbraucht. Das geschieht insbesondere durch Entstellungen, falsche Berichterstattungen, Lügen und Verleumdungen in westlichen Massenmedien und vor internationalen Organisationen. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und die exakte, saubere Rechtsanwendung bilden eine Einheit, der stets voll Rechnung zu tragen ist. Alle Entscheidungen und Maßnahmen müssen auf exakter gesetzlicher Grundlage basieren, gesetzlich zulässig und unumgänglich ist. Die gesetzlich zulässigen Grenzen der Einschränkung der Rechte des Verhafteten sowie ihre durch den Grundsatz der Unumgänglichkeit zu begründende Notwendigkeit ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit der Mitarbeiter, für Suicidversuche unduWarMchtung von Beweismaterial sind unbedingt ausbusnüält-nn, was bei der Ausgestaltung grundsätzlich Beachtung finden muß.

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