Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus 1982, Seite 193

Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 193 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 193); 193 sungen, vor allem mit dem kleinbürgerlichen Sozialismus von Louis Blanc, der an die Stelle des Klassenkampfes die Zusammenarbeit zwischen herrschenden und unterdrückten Klassen setzte, konkretisierte Marx den Gedanken, daß die Arbeiterklasse die politische Macht erobern muß, d. h., daß die Klassendiktatur des Proletariats notwendig ist, als Durchgangspunkt zur Abschaffung der Klassenunterschiede überhaupt, zur Abschaffung sämtlicher Produktionsverhältnisse, worauf sie beruhen, zur Abschaffung sämtlicher gesellschaftlichen Beziehungen, die diesen Produktionsverhältnissen entsprechen, zur Umwälzung sämtlicher Ideen, die aus diesen gesellschaftlichen Beziehungen hervorgehen. (MEW, 7, S. 89/90) Zum erstenmal verwandte Marx den Begriff Diktatur des Proletariats; er charakterisierte die politische Macht der Arbeiterklasse als Resultat und Instrument eines tiefgreifenden revolutionären Prozesses. Damit entwickelte Marx den Hauptgedanken der Theorie von der proletarischen Revolution weiter; er präzisierte nicht nur den Weg zur Errichtung der Macht der Arbeiterklasse, sondern auch deren Inhalt, Gewalt über das Kapital zu sein, die die Aufgabe hat, die Aneignung der Produktionsmittel, ihre Unterwerfung unter die assoziierte Arbeiterklasse, also die Aufhebung der Lohnarbeit, des Kapitals und ihres Wechselverhältnisses durchzusetzen. (MEW, 7, S. 42) In späteren Werken von Marx und Engels ( Der Bürgerkrieg in Frankreich [1871], * Kritik des Gothaer Programms [1875] ► Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft [Anti-Dühring] [1877/78] wurden Wesen und Funktion der Diktatur des Proletariats im Hinblick auf die Errichtung der sozialistischen Gesellschaft weiter ausgearbeitet. kleinbürgerlicher Sozialismus kleinbürgerlicher Sozialismus: politisch-ideologische Strömung und soziale Reforrnbewegung des Kleinbürgertums mit utopischsozialistischer Programmatik. Der k. S. bildete sich Anfang des 19. Jh. unter dem Eindruck der massenhaften Ruinierung und Proletarisierung kleinbürgerlicher Schichten im Gefolge der industriellen Revolution und der Entfaltung des Kapitalismus der freien Konkurrenz heraus. Durch J. C. L. S. de Sismondi (1773 1842) in Frankreich begründet, gelangten besonders die durch P. J. Proudhon (1809 1865) und J. J. L. Blanc (1811 1882) vertretenen Richtungen zu größerem Einfluß. Der k. S. reflektierte die zwiespältige Stellung seines sozialen Trägers als Privateigentümer und zugleich vom großen Kapital ausge-beuteter Werktätiger. Von diesem Standpunkt erfolgte die Kritik am Kapitalismus, besonders an der Anarchie der Produktion, am Konkurrenzkampf, an Ausbeutung und Elend des arbeitenden Volkes. Als Alternative zur bürgerlichen Gesellschaft wollte der k. S. die alten Produktionsverhältnisse (kleine Warenproduktion) wieder herstellen bzw. die modernen Produktivkräfte in den Rahmen der alten Eigentumsverhältnisse zwängen und die Klassengegensätze ausgleichen. In letzterem Gesellschaftsideal drückt sich die Verwandtschaft mit dem kleinbürgerlichen ► Egalitarismus aus. Marx und Engels klassifizieren den k. S. im Manifest der Kommunistischen Partei als eine Spielart des reaktionären Sozialismus. (MEW, 4, S. 484/485) Da der k. S. den Protest der in dieser Zeit die Mehrheit des Volkes bildenden, ins Proletariat übergehenden Schichten gegen den Kapitalismus zum Ausdruck brachte und sie mit sozialistischen Ideen vertraut machte, war er ein notwendiges Durchgangsstadium zur Selbsterkenntnis des Proletariats. In der revolutionären Arbei-;
Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 193 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 193) Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982, Seite 193 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 193)

Dokumentation: Wörterbuch des wissenschaftlichen Kommunismus [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1982. Erarbeitet im Auftrag des Rates für Wissenschaftlichen Kommunismus an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED. Prof. Dr. sc. Rudolf Dau, Dr. Thomas Gäring, Prof. Dr. sc. Günther Großer, Dr. Ulrich Heuschkel, Prof. Dr. Günther Hoppe, Dr. Felizitas Klotsch, Dr. sc. Rolf Reißig, Prof. Dr. sc. Rolf Schönefeld (Hrsg.), 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1982 (Wb. wiss. Komm. DDR 1982, S. 1-427).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl rsonen rsonen Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesve rräterische. Nach richtenüber-mittlung, Landesve rräterische Agententätigkeit, Landesverräterische Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Landesverräterische Agententätigkeit er Staatsfeindlicher Menschenhandel Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, öugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß sie nach Möglichkeit durch ihre berufliche oder gesellschaftliche Tätigkeit bereits bestimmte Sachkenntnisse über das zu sichernde Objekt den Bereich besitzen oder in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen der Staatssicherheit herangesogen sind und, obwohl sie keine besonderen Verbindungen zu Personen haben, die eine feindliche Tätigkeit ausüben, kraft ihrer.

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