Wörterbuch zum sozialistischen Staat 1974, Seite 31

Wörterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 31 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 31); 31 Ausbeuterstaat Ziehungen. Die Sklaverei ist die erste durch antagonistische Klassenwidersprüche gekennzeichnete Gesellschaftsformation. Sie wird sozialökonomisch durch das Eigentum des Sklavenhalters nicht nur am Hauptproduktionsmittel, dem Boden, sondern auch an den unmittelbaren Produzenten, den Sklaven, gekennzeichnet. Charakteristisch für die Sklavenhaltergesellschaft ist die Existenz von zwei großen Klassen, den Sklavenhaltern und den Sklaven, deren unversöhnliche, entgegengesetzte Interessen in erbitterten Klassenkämpfen (Aufstand unter Führung des Spartacus im 1. Jh. v. u. Z.) ihren Ausdruck fanden. Die wichtigste Aufgabe und Funktion des Sklavenhalterstaates ist der Schutz des Eigentums der Sklavenhalter und die Unterdrückung jeden Widerstandes der Sklaven. Zugleich führten die Sklavenhalterstaaten Roms, Athens, Spartas, des Alten Orients u. a. ständige Eroberungskriege, die neben sonstiger reicher Kriegsbeute die unterworfenen fremden Völker in Sklaven verwandelten und auf diese Weise die Reproduktion des Hauptproduzenten dieser Gesellschaftsformation sicherten. Mit der Ablösung der Sklaverei durch den Feudalismus, der in einigen Gebieten auch unmittelbar mit dem Zerfall der Urgesellschaft entstand, trat an die Stelle des Sklavenhalterstaates der Typ des Feudalstaates. Feudalgesellschaft und Feudalstaat stellen gegenüber der Sklaverei und deren Staat den historisch höheren Typ der Ausbeutergesellschaft und des A. dar. Der Feudalismus ist jene Gesellschaftsformation, die durch das Eigentum des Feudalherrn am Hauptproduktionsmittel, dem Boden, und durch sein beschränktes Eigentum an den unmittelbaren Produzenten, den leibeigenen bzw. hörigen Bauern, charakterisiert wird. Die Eigentumsverhältnisse des Feudalismus bedingen sowohl die ökonomische wie die weitgehend persönliche Abhängigkeit des Bauern vom Feudalherrn, wobei die Form dieser Abhängigkeit „von der Leibeigenschaft mit Fronarbeit bis zur bloßen Tributpflichtigkeit“ reichte (Marx). Die beiden Grundklassen der Feudalgesellschaft bilden die Klasse der Feudalherren und die Klasse der leibeigenen bzw. hörigen Bauern. Die Unversöhnlichkeit der Klassengegensätze und deren Verschärfung infolge der verstärkten Ausbeutung der Bauern führten in der jahrhundertelangen Herrschaft des Feudalismus immer wieder zu heftigen Kämpfen zwischen den Bauern und ihren feudalen Unterdrückern. Sichtbarster Ausdruck waren die großen Bauernaufstände in den Hauptzentren des Feudalismus in Europa (Frankreich, England, Deutschland, Rußland) und Asien (China, Indien). Die vorrangigste Aufgabe und Funktion des Feudalstaates besteht in der Aufrechterhaltung der Feudalordnung, besonders des Eigentums der Feudalherren, und in der Unterdrückung der leibeigenen bzw. hörigen Bauern sowie der Niederhaltung, jeder antifeudalen Bewegung. Während der gesamten Epoche des Feudalismus führten die Feudalstaaten Eroberungskriege mit dem Ziel der Unterwerfung fremder Völker zu Vasallen der Eroberer. Der historisch höchste und letzte Typ des A. ist der - bürgerliche Staat, seinem Klassenwesen nach die Diktatur der Bourgeoisie. Die Gesellschaftsformation des Kapitalismus beruht auf dem kapitalistischen Privateigentum an den Hauptproduktionsmitteln und der daraus folgenden Ausbeutung der Lohnarbeit durch das Kapital. Das Wesen der Ausbeutung im Kapitalismus besteht darin, daß sich die Bourgeoisie mit Hilfe ökonomischen Zwangs den Mehrwert aneignet, der durch die unbezahlte Arbeit des Lohnarbeiters geschaffen wird. Bourgeoisie und Arbeiterklasse stellen die beiden sich einander unversöhnlich gegenüberstehenden Grundklas-;
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Dokumentation: Wörterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR, Institut für Staats- und Rechtstheorie an der Akademie der Wissenschaften der DDR (Hrsg.), Autorenkollektiv, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1974 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 1-432). Redaktionskommission: Prof. Dr. Gerhard Schüßler, Prof. Dr. Wolfgang Weichelt, Prof. Dr. Gert Egler, Dr. Gerhard Rosenau (Redaktionssekretär), Prof. Dr. Gerhard Schulze, Gertrud Schütz (Dietz Verlag). An der Ausarbeitung der Stichwörter waren als Autoren beteiligt: Dr. H.-W. Aims, Dr. K. Altwig, Prof. Dr. Dr. R. Arlt, Prof. Dr. W. Assmann, Dr. St. Baar, K. Backhaus, Dr. A. Baumgart, Dr. K. Becher, Dr. K. Becker, Prof. Dr. M. Benjamin, Prof. Dr. M. Bergner, Prof. Dr. G. Bley, Dr. H. Blüthner, Dr. K.-H. Brandt, H. Bräuer, W. Brauer, H. Buch, Prof. Dr. W. Büchner-Uhder, Dr. H. Busch, Dr. H. Busse, Dr. K. H. Christoph, Dr. U. Dähn, Dr. W. Ditting, K. Döblitz, Dr. G. Duckwitz, Dr. K. Dzykonski, Prof. Dr. G. Egler, Prof. Dr. F. Enderlein, Dr. G. Feige, Dr. G. Feix, Dr. H. Fincke, Dr. J. Franke, Prof. Dr. W. Friebel, E. Fritsch, Dr. H. Fritsche, Prof. Dr. G. Frohn, Prof. Dr. H. Fülle, Dr. H. Gold, Prof. Dr. B. Graefrath, Dr. W. Gramann, Prof. Dr. A. Grandke, Dr. K.-F. Gruel, Dr. W. Hafe-mann, E. Hein, Dr. J. Henker, Dr. K. Heuer, Dr. H. Hofmann, Dr. K. Hofmann, Ch. Höppner, Oberst Dr. W. Hübner, St. Hultsch, Dr. O. Kampa, Dr. H.-J. Karliczek, Prof. Dr. H. Kellner, Prof. Dr. M. Kemper, Dr. E. Krauß, Dr. J. Krüger, Dr. W. Kopatz, Prof. Dr. H. Kroger, H. Kühner, Dr. G. Kunicke, Prof. Dr. F. Kunz, Dr. A. Latzo, Prof. Dr. G. Lehmann, Dr. G. Lehniger, Dr. G. Leifert, W. Lenz, Dr. G. Liebe, H. Lieske, Dr. K. Lingner, Dr. W. Lungwitz, Dr. D. Machalz-Urban, Dr. R. Mand, A. Mardek, Dr. H. Melzer, Dr. J. Misselwitz, Prof. Dr. K. A. Mollnau, Dr. P. Morgenstern, Prof. Dr. H. D. Moschütz, Dr. F. Müller, G. Nielsen, R. Nissel, Prof. Dr. E. Oehler, Dr. G. Paersch, Dr. L. Penig, Dr. S. Petzold, H. Pohl, Prof. Dr. E. Poppe, G. Pöthig, Dr. E. Prager, Prof. Dr. H. Reinwarth, Prof. Dr. K.-H. Röder, U. Rôder, Dr. R. Rodig, Dr. G. Rosenau, I. Rumstich, Dr. L. Rüster, Prof. Dr. W. Seiffert, Dr. W. Sieber, H. Siewert, U. Schaar-schmidt, Dr. M. Schlör, Dr. W. Schmidt, Dr. L. Schramm, Prof. Dr. K.-H. Schöneburg, Dr. G. Schönfeld, Prof. Dr. G. Schulze, Prof. Dr. K. Schumann, J. Schuster, G. Schütz, Prof. Dr. G. Stiller, G. Stiller, R. Strelow, Prof. Dr. H. Strohbach, Dr. R. Stüber, H. Tarnick, Dr. H. Tröger, Dr. E. Wächter, Prof. Dr. H. Weber, Prof. Dr. W. Weichelt, Dr. R. Weppef, Dr. H. Wiemann, Prof. Dr. A. Winkler, Dr. H.-P. Wolf, Dr. Hans Wolf, Dr. Heinz Wolf, Dr. H.-J. Wolf, Prof. Dr. H. Wünsche, Dr. K. Zinke, Dr. P. Zinnecker.

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit . Die besondere Bedeutung der operativen Grundprozesse sowie der klassischen tschekistischen Mittel und Methoden für eine umfassende und gesellschaftlieh,wirksame Aufklärung von Vorkommnissen Vertrauliche Verschlußsache - Grundlegende Anforderungen und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von bei Transitmißbrauchshanclüngen auf frischer Tat festgenomraePör ßeschuldigter Potsdam, Juristisch Fachs lußa Vertrauliche Verschlußsache schule, Errtpgen und Schlußfolgerungen der Äf;Ssfeerlin, bei der ziel gerttchteten Rückführung von Bürgern der die Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin zu erreichen, Vertrauliche Verschlußsache - Die aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit resultierendan höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Untersuchungshaftvollzugec und deren Verwirklichung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Dis imperialistischen Geheimdienste der Gegenwart. Vertrauliche Verschlußsache . Die Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit auf diesem Gebiet enthaltenen Festlegungen haben durchgeführte Überprüfungen ergeben, daß insbesondere die in den Befehlen und angewiesenen Ziel- und Aufgabenstellungen nicht in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände für die verdachtbe gründenden Handlungen und für die aufgedecktenSchäden und Gefahren waren und die notwendigen Veränderungen der Lage erreicht wurden.

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