Wörterbuch zum sozialistischen Staat 1974, Seite 174

Wörterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 174 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 174); Leitung 174 Sinne betrachtet ist L. eine Form der organisierten Machtausübung der Werktätigen, wie sie vor allem durch die - Volksvertretungen erfolgt, die zugleich die Grundlage des Systems der - Staatsorgane bilden und mit ihren Gesetzen und Beschlüssen deren Tätigkeit bestimmen. Vorwiegend jedoch wird die L. vom - Staatsapparat, der als Instrument der Volksvertretungen wirksam ist und keine dem Volke entgegengesetzten besonderen Interessen hat, und von - Staatsfunktionären als Beauftragte der Werktätigen im Rahmen ihrer gesetzlich geregelten Kompetenz ausgeübt. L. bedeutet, auf der Grundlage der Beschlüsse der marxistisch-leninistischen Partei der Arbeiterklasse die gesellschaftlich notwendigen Ziele und Aufgaben auszuarbeiten, in staatlichen - Entscheidungen verbindlich festzulegen und ihre exakte Durchführung zu sichern. Sie bedeutet, die gesellschaftlichen Beziehungen und das Verhalten der Menschen zu regeln, ihre gemeinschaftliche Tätigkeit in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens bewußt zu organisieren und die Übereinstimmung der Interessen des einzelnen und der Kollektive mit den gesamtgesellschaftlichen Erfordernissen bei der Lösung der Aufgaben der sozialistischen Gesellschaft ständig neu herzustellen. Sie hat die gesellschaftlichen Entwicklungsprobleme vorausschauend zu erkennen und ihre Lösung zu sichern. Sie besteht somit im Planen, Entscheiden, Organisieren und Kontrollieren. Das generelle Ziel der L. ist auf die optimale Ausnutzung der Gesetzmäßigkeiten des Sozialismus, auf die Führung und Erziehung der Menschen, auf die Entwicklung und-Mobilisierung der materiellen und finanziellen Ressourcen der sozialistischen Gesellschaft gerichtet. Aus dem humanistischen Wesen des Sozialismus und seinen menschlichen Zielen ergeben sich die demokratischen Prinzipien der L., ihre Mittel und Methoden (- Methoden der staatlichen Leitung). Mit Hilfe des Rechts als wichtigstem Faktor zur Regelung der gesellschaftlichen Beziehungen bestimmt der sozialistische Staat diejenigen Angelegenheiten der Gesellschaft, deren L. durch seine Organe zu gewährleisten ist. Im Sozialismus erlangt die L., die alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens umfaßt und auf den objektiven Entwicklungsgesetzen der Gesellschaft beruht, zum ersten Male in der Geschichte wissenschaftlichen Charakter. Schon K. Marx hat nachgewiesen, daß sich in der sozialistischen Gesellschaft auf der Grundlage des gesellschaftlichen Eigentums an den Produktionsmitteln und der politischen Macht der Arbeiterklasse erstmals die Möglichkeit und Notwendigkeit ergeben, die Produktion und die Gesellschaft insgesamt wissenschaftlich zu leiten. Gestützt auf diese Lehren, hat W. I. Lenin im wesentlichen die Prinzipien der L. des sozialistischen Aufbaus entwickelt und begründet und ihre Bedeutung für die Errichtung des Sozialismus und Kommunismus hervorgehoben. Er betonte, daß Organisation und L. in der sozialistischen Gesellschaft sich auf das Prinzip des - demokratischen Zentralismus stützen müssen, der die organische Verbindung von einheitlicher zentralisierter planmäßiger L. des sozialistischen Aufbaus mit der Entfaltung der örtlichen Initiative und Mitarbeit der Werktätigen darstellt. Lenin forderte für die L. der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozesse : Wissenschaftlichkeit, das Vermögen, die Perspektive und die Reihenfolge der zu lösenden Aufgaben richtig festzulegen, Orientierung auf die neuesten Erkenntnisse von Wissenschaft und Technik, auf die fortgeschrittenen Erfahrungen, Elastizität und die Fähigkeit, schnell und exakt auf veränderte Bedingungen zu reagieren. In der DDR werden Inhalt und Aufgaben der L. durch die Ziele und Aufgaben der sozialistischen Staats-;
Wörterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 174 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 174) Wörterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 174 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 174)

Dokumentation: Wörterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR, Institut für Staats- und Rechtstheorie an der Akademie der Wissenschaften der DDR (Hrsg.), Autorenkollektiv, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1974 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 1-432). Redaktionskommission: Prof. Dr. Gerhard Schüßler, Prof. Dr. Wolfgang Weichelt, Prof. Dr. Gert Egler, Dr. Gerhard Rosenau (Redaktionssekretär), Prof. Dr. Gerhard Schulze, Gertrud Schütz (Dietz Verlag). An der Ausarbeitung der Stichwörter waren als Autoren beteiligt: Dr. H.-W. Aims, Dr. K. Altwig, Prof. Dr. Dr. R. Arlt, Prof. Dr. W. Assmann, Dr. St. Baar, K. Backhaus, Dr. A. Baumgart, Dr. K. Becher, Dr. K. Becker, Prof. Dr. M. Benjamin, Prof. Dr. M. Bergner, Prof. Dr. G. Bley, Dr. H. Blüthner, Dr. K.-H. Brandt, H. Bräuer, W. Brauer, H. Buch, Prof. Dr. W. Büchner-Uhder, Dr. H. Busch, Dr. H. Busse, Dr. K. H. Christoph, Dr. U. Dähn, Dr. W. Ditting, K. Döblitz, Dr. G. Duckwitz, Dr. K. Dzykonski, Prof. Dr. G. Egler, Prof. Dr. F. Enderlein, Dr. G. Feige, Dr. G. Feix, Dr. H. Fincke, Dr. J. Franke, Prof. Dr. W. Friebel, E. Fritsch, Dr. H. Fritsche, Prof. Dr. G. Frohn, Prof. Dr. H. Fülle, Dr. H. Gold, Prof. Dr. B. Graefrath, Dr. W. Gramann, Prof. Dr. A. Grandke, Dr. K.-F. Gruel, Dr. W. Hafe-mann, E. Hein, Dr. J. Henker, Dr. K. Heuer, Dr. H. Hofmann, Dr. K. Hofmann, Ch. Höppner, Oberst Dr. W. Hübner, St. Hultsch, Dr. O. Kampa, Dr. H.-J. Karliczek, Prof. Dr. H. Kellner, Prof. Dr. M. Kemper, Dr. E. Krauß, Dr. J. Krüger, Dr. W. Kopatz, Prof. Dr. H. Kroger, H. Kühner, Dr. G. Kunicke, Prof. Dr. F. Kunz, Dr. A. Latzo, Prof. Dr. G. Lehmann, Dr. G. Lehniger, Dr. G. Leifert, W. Lenz, Dr. G. Liebe, H. Lieske, Dr. K. Lingner, Dr. W. Lungwitz, Dr. D. Machalz-Urban, Dr. R. Mand, A. Mardek, Dr. H. Melzer, Dr. J. Misselwitz, Prof. Dr. K. A. Mollnau, Dr. P. Morgenstern, Prof. Dr. H. D. Moschütz, Dr. F. Müller, G. Nielsen, R. Nissel, Prof. Dr. E. Oehler, Dr. G. Paersch, Dr. L. Penig, Dr. S. Petzold, H. Pohl, Prof. Dr. E. Poppe, G. Pöthig, Dr. E. Prager, Prof. Dr. H. Reinwarth, Prof. Dr. K.-H. Röder, U. Rôder, Dr. R. Rodig, Dr. G. Rosenau, I. Rumstich, Dr. L. Rüster, Prof. Dr. W. Seiffert, Dr. W. Sieber, H. Siewert, U. Schaar-schmidt, Dr. M. Schlör, Dr. W. Schmidt, Dr. L. Schramm, Prof. Dr. K.-H. Schöneburg, Dr. G. Schönfeld, Prof. Dr. G. Schulze, Prof. Dr. K. Schumann, J. Schuster, G. Schütz, Prof. Dr. G. Stiller, G. Stiller, R. Strelow, Prof. Dr. H. Strohbach, Dr. R. Stüber, H. Tarnick, Dr. H. Tröger, Dr. E. Wächter, Prof. Dr. H. Weber, Prof. Dr. W. Weichelt, Dr. R. Weppef, Dr. H. Wiemann, Prof. Dr. A. Winkler, Dr. H.-P. Wolf, Dr. Hans Wolf, Dr. Heinz Wolf, Dr. H.-J. Wolf, Prof. Dr. H. Wünsche, Dr. K. Zinke, Dr. P. Zinnecker.

Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt. Im Interesse der konsequenten einheitlichen Verfahrensweise bei der Sicherung persönlicher Kontakte Verhafteter ist deshalb eine für alle Diensteinheiten der Linie und sim Zusammenwirken mit den verantwortlichen Kräften der Deut sehen Volkspolizei und der Zollverwaltung der DDR; qualifizierte politisch-operative Abwehrarbeit in Einrichtungen auf den Transitwegen zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendliche. Zum gegnerischen Vorgehen bei der Inspirierung und Organisierung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher sowie zu wesentlichen Erscheinungsformen gesellschaftsschädlicher Handlungen Jugendlicher Möglichkeiten und Voraussetzungen der konsequenten und differenzierten Anwendung und Durchsetzung des sozialistischen Strafrechts sowie spezifische Aufgaben der Linie Untersuchung im Prozeß dar Vorbeugung und Bekämpfung von Versuchen des Gegners zur Konspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der Forschungsergebnisse, Vertrauliche Verschlußsache Aufgaben und Möglichkeiten der Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher durch den Gegner, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit. Die politisch-operative Sicherung entwicklungsbestimmender Vorhaben und Prozesse der soziaxistischen ökonomischen Integration, Vertrauliche Verschlußsache Grundfragen der weiteren Qualifizierung und Vervollkommnung der Kontrolle. Die Kontrolltätigkeit ist insgesamt konsequenter auf die von den Diensteinheiten zu lösenden Schwerpunktaufgaben zu konzentrieren. Dabei geht es vor allem darum; Die Wirksamkeit und die Ergebnisse der Befragung können entgegen der ursprünglichen politischoperativen Zielstellung die Entscheidung der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens oder die Veranlassung andersrechtlicher Sanktionen erforderlich machen.

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