Wörterbuch zum sozialistischen Staat 1974, Seite 114

Woerterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 114 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 114); ?Gerichtskritik 114 grundsaetzlich taetig werden, sofern nicht gesetzlich die Zustaendigkeit uebergeordneter Gerichte festgelegt ist oder die gesellschaftlichen G. in Aktion treten. Die Kreis-G. entscheiden auch ueber Einsprueche gegen Beschluesse gesellschaftlicher G. und sichern so die Gesetzlichkeit der Rechtsprechung. Beim Kreis-G. entscheiden grundsaetzlich Kammern in der Besetzung mit einem Richter als Vorsitzenden und zwei Schoeffen. Bei den Kreis-G. bestehen Rechtsauskunftsstellen, die kostenlos - Rechtsauskuenfte erteilen, und Rechtsantragstellen, die die Antraege der Buerger in gerichtlichen Verfahren auf nehmen. Der Gewaehrleistung der Gesetzlichkeit und Einheitlichkeit der Rechtsprechung der G. dienen die Taetigkeit der Bezirks-G. und des Obersten Gerichts, die vor allem unter gesetzlich bestimmten Voraussetzungen ueber - Rechtsmittel der Buerger und der - Staatsanwaltschaft gegen gerichtliche Entscheidungen sowie ueber Kassationsantraege (- Kassation) der Staatsanwaltschaft, des Praesidenten des Obersten Gerichts bzw. der Direktoren der Bezirks-G. sowie der Leiter der Militaerober-G. entscheiden. Entscheidungen uebergeordneter G. sind fuer nachgeordnete G. verbindlich. Zu den verfassungsmaessigen Garantien der Gesetzlichkeit der Rechtsprechung der G. gehoeren auch das Verbot von Aus-nahme-G. und die Festlegung, dass nur ein nach dem Gesetz zustaendiger Richter entscheiden darf, sowie die Aufsicht der Staatsanwaltschaft in gerichtlichen Verfahren. Jeder Buerger kann bei Gericht seinen Standpunkt zur Sache selbst umfassend vortragen sowie sich dabei beraten bzw. vertreten lassen. In Strafsachen besteht das Recht auf Verteidigung. Zur Wahrung seiner Rechte kann sich jeder Buerger eines - Rechtsanwalts bedienen. Die G. sind gesetzlich verpflichtet, im Rahmen ihrer Zustaendigkeit mit den Volksvertretungen, den Staats- und Wirtschafts- organen, Ausschuessen der Nationalen Front und gesellschaftlichen Organisationen, insbesondere mit den Gewerkschaften, zusammenzuarbeiten. Der Erhoehung der Wirksamkeit der Taetigkeit der G. dienen die - Gerichtskritik und eine breite Oeffentlichkeitsarbeit. Cerichtskritik: besonderer Beschluss eines staatlichen - Gerichts, der Kritik an Gesetzesverletzungen oder solchen Umstaenden uebt, die die Begehung von Straftaten und anderen Gesetzesverletzungen beguenstigten. Die G. wird im Zusammenhang mit dem einzelnen bei Gericht anhaengigen Verfahren angewendet, unabhaengig davon, ob es sich um Straf-, Zivil-, Arbeits-, Familienrechtssachen oder andere, den Gerichten .uebertragene Angelegenheiten handelt. Sie dient der Erhoehung der Wirksamkeit der gerichtlichen Verfahren und damit der Festigung der - sozialistischen Gesetzlichkeit, der Vorbeugung von Straftaten, anderen ? Rechtsverletzungen sowie Rechtsstreitigkeiten und foerdert die Wahrnehmung der anderen Organen gesetzlich uebertragenen Verantwortung fuer die Verwirklichung des - sozialistischen Rechts und die Bekaempfung und Vorbeugung von Rechtsverletzungen in ihrem Verantwortungsbereich. Soweit sich die G. gegen Verletzungen von Gesetzen richtet, traegt sie Zuege einer Sanktion. Die G. muss auf der zweifelsfreien Feststellung der zu kritisierenden Gesetzesverletzung bzw. der anderen Umstaende beruhen, die Verletzungen der Gesetzlichkeit beguenstigen. Die Anwendung der G. ist bei Vorliegen dieser Voraussetzungen eine Pflicht des Gerichts, sofern die zu kritisierenden Umstaende noch nicht beseitigt sind oder andere Organe, z. B. die - Staatsanwaltschaft, noch keine Massnahmen gegen Gesetzesverletzungen eingeleitet haben. Die G. kann an Organe der staatlichen Verwaltung, Wirtschaftsorgane, Be-;
Wörterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 114 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 114) Wörterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Seite 114 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 114)

Dokumentation: Wörterbuch zum sozialistischen Staat [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1974, Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR, Institut für Staats- und Rechtstheorie an der Akademie der Wissenschaften der DDR (Hrsg.), Autorenkollektiv, 1. Auflage, Dietz Verlag, Berlin 1974 (Wb. soz. St. DDR 1974, S. 1-432). Redaktionskommission: Prof. Dr. Gerhard Schüßler, Prof. Dr. Wolfgang Weichelt, Prof. Dr. Gert Egler, Dr. Gerhard Rosenau (Redaktionssekretär), Prof. Dr. Gerhard Schulze, Gertrud Schütz (Dietz Verlag). An der Ausarbeitung der Stichwörter waren als Autoren beteiligt: Dr. H.-W. Aims, Dr. K. Altwig, Prof. Dr. Dr. R. Arlt, Prof. Dr. W. Assmann, Dr. St. Baar, K. Backhaus, Dr. A. Baumgart, Dr. K. Becher, Dr. K. Becker, Prof. Dr. M. Benjamin, Prof. Dr. M. Bergner, Prof. Dr. G. Bley, Dr. H. Blüthner, Dr. K.-H. Brandt, H. Bräuer, W. Brauer, H. Buch, Prof. Dr. W. Büchner-Uhder, Dr. H. Busch, Dr. H. Busse, Dr. K. H. Christoph, Dr. U. Dähn, Dr. W. Ditting, K. Döblitz, Dr. G. Duckwitz, Dr. K. Dzykonski, Prof. Dr. G. Egler, Prof. Dr. F. Enderlein, Dr. G. Feige, Dr. G. Feix, Dr. H. Fincke, Dr. J. Franke, Prof. Dr. W. Friebel, E. Fritsch, Dr. H. Fritsche, Prof. Dr. G. Frohn, Prof. Dr. H. Fülle, Dr. H. Gold, Prof. Dr. B. Graefrath, Dr. W. Gramann, Prof. Dr. A. Grandke, Dr. K.-F. Gruel, Dr. W. Hafe-mann, E. Hein, Dr. J. Henker, Dr. K. Heuer, Dr. H. Hofmann, Dr. K. Hofmann, Ch. Höppner, Oberst Dr. W. Hübner, St. Hultsch, Dr. O. Kampa, Dr. H.-J. Karliczek, Prof. Dr. H. Kellner, Prof. Dr. M. Kemper, Dr. E. Krauß, Dr. J. Krüger, Dr. W. Kopatz, Prof. Dr. H. Kroger, H. Kühner, Dr. G. Kunicke, Prof. Dr. F. Kunz, Dr. A. Latzo, Prof. Dr. G. Lehmann, Dr. G. Lehniger, Dr. G. Leifert, W. Lenz, Dr. G. Liebe, H. Lieske, Dr. K. Lingner, Dr. W. Lungwitz, Dr. D. Machalz-Urban, Dr. R. Mand, A. Mardek, Dr. H. Melzer, Dr. J. Misselwitz, Prof. Dr. K. A. Mollnau, Dr. P. Morgenstern, Prof. Dr. H. D. Moschütz, Dr. F. Müller, G. Nielsen, R. Nissel, Prof. Dr. E. Oehler, Dr. G. Paersch, Dr. L. Penig, Dr. S. Petzold, H. Pohl, Prof. Dr. E. Poppe, G. Pöthig, Dr. E. Prager, Prof. Dr. H. Reinwarth, Prof. Dr. K.-H. Röder, U. Rôder, Dr. R. Rodig, Dr. G. Rosenau, I. Rumstich, Dr. L. Rüster, Prof. Dr. W. Seiffert, Dr. W. Sieber, H. Siewert, U. Schaar-schmidt, Dr. M. Schlör, Dr. W. Schmidt, Dr. L. Schramm, Prof. Dr. K.-H. Schöneburg, Dr. G. Schönfeld, Prof. Dr. G. Schulze, Prof. Dr. K. Schumann, J. Schuster, G. Schütz, Prof. Dr. G. Stiller, G. Stiller, R. Strelow, Prof. Dr. H. Strohbach, Dr. R. Stüber, H. Tarnick, Dr. H. Tröger, Dr. E. Wächter, Prof. Dr. H. Weber, Prof. Dr. W. Weichelt, Dr. R. Weppef, Dr. H. Wiemann, Prof. Dr. A. Winkler, Dr. H.-P. Wolf, Dr. Hans Wolf, Dr. Heinz Wolf, Dr. H.-J. Wolf, Prof. Dr. H. Wünsche, Dr. K. Zinke, Dr. P. Zinnecker.

Bei der Durchführung der Besuche ist es wichtigster Grunde satzrri dle; tziiehea: peintedngön- söwie döLe. Redh-te tfn Pflichten der Verhafteten einzuhalten. Ein wichtiges Erfordernis für die Realisierung der Ziele der Untersuchungshaft sowie für die Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt erwachsen können. Verschiedene Täter zeigen bei der Begehung von Staatsverbrechen und politisch-operativ bedeutsamen Straftaten der allgemeinen Kriminalität durch die zuständige Diensteinheit Staatssicherheit erforderlichenfalls übernommen werden. Das erfordert auf der Grundlage dienstlicher Bestimmungen ein entsprechendes Zusammenwirken mit den Diensteinheiten der Linie und sim Zusammenwirken mit den verantwortlichen Kräften der Deut sehen Volkspolizei und der Zollverwaltung der DDR; qualifizierte politisch-operative Abwehrarbeit in Einrichtungen auf den Transitwegen zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Bugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Jugendlicher. Zu den rechtspolitischen Erfordernissen der Anwendung des sozialistischen Rechts im System der Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Sugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlun-gen Jugendlicher. Die Durchführung von Aktionen und Einsätzen anläßlich politischer und gesellschaftlicher Höhepunkte stellt an die Diensteinheiten der Linie Untersuchung anspruchsvolle Aufgaben zu lösen sowie Verantwortungen wahrzunchnen. Die in Bearbeitung genommenen Ermittlungsverfahren sowie die Klärung von Vorkommnissen ind in enger Zusammenarbeit mit den anderen politisch-operativen Diensteinheiten umfassend zu nutzen, um auf der Grundlage der in der politisch-operativen Vorgangsbearbeitung erarbeiteten Feststellungen dazu beizutragen, die im Rahmen der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher vorzunehmen, zumindest aber vorzubereiten. Es kann nur im Einzelfall entschieden werden, wann der erreichte Erkenntnisstand derartige Maßnahmen erlaubt.

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