Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik 1981, Seite 477

Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 477 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 477); Wiedererkennungszeuge Einordnung von Strafrechtsverletzern in das gesellschaftliche Leben nach Verbüßung einer Strafe mit Freiheitsentzug; Bestandteil der gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen zur Erziehung von Strafrechtsverletzern und der Vorbeugung von erneuter Straffälligkeit (rückfallverhütende Wirkung der W.). Die W. ist durch die gleichberechtigte Eingliederung des Strafentlassenen in den Arbeitsprozeß, eine Unterstützung bei Qualifizierungsmaßnahmen, seine wohnungsmäßige Unterbringung sowie durch die Organisierung einer gesellschaftlichen Betreuung gekennzeichnet. Verantwortlich für die W. sind die Räte der Kreise, Städte, Stadtbezirke und Gemeinden (Wiedereingliederungsgesetz), für die Vorbereitung dazu die Einrichtungen des Organs Strafvollzug (StVG). Wiedererkennung: Resultat einer visuellen, akustischen, odorologischen und haptischen (auch in Kombination miteinander) Wahrnehmung/Be-obachtung, die zufällig oder gezielt erfolgte, sowie einer stabilen Gedächtnisleistung. Personen, die über eine gute ► Beobachtungsgabe, Wahrnehmungs- und Merkfähigkeit verfügen, sind als - Wiedererkennungszeugen besonders befähigt. Ihre Aussagen über Personen und Sachen, die im Zusammenhang mit einem kriminalistisch relevanten Ereignis wahr genommen wurden, sind zur Aufklärung von Straftaten sehr bedeutungsvoll. Vier wesentliche Methoden der W. kommen zur Anwendung: 1. die direkte Konfrontation mit der Person oder der Sache in einer gründlich vorbereiteten - Gegenüberstellung; 2. die indirekte Konfrontation durch Vorlage von Fotografien und anderen Formen von Abbildungen (erfolgt zum Beispiel als - Lichtbildvorlage); 3. als Wahlkon- frontation; 4. die Anfertigung subjektiver Porträts. W. ist eine Form der Identifizierung, die durch weitere Fakten in der Beweisführung zu stützen ist. Eine rechtzeitige Gegenüberstellung zum Zwecke der W. ist geboten, um dem Vergessen wesentlicher Fakten beim Wiedererkennungszeugen entgegenzuwirken. Die Befragung von Wiedererkennungszeugen bedarf eines besonderen taktisch-methodischen Vorgehens, um das Erinnerungsvermögen zu stimulieren (Assoziationen). Wiedererkennungszeuge: Person (-* Zeuge), die im Zusammenhang mit einem kriminalistisch relevanten Ereignis - Wahrnehmungen über Personen und Sachen gemacht hat, die es ihm ermöglichen, sie anhand ihrer charakteristischen Merkmale wiederzuerkennen bzw. zu identifizieren. Die optischen und akustischen Wahrnehmungen erlangen sowohl einzeln als auch in Kombination die größte Bedeutung für die Wiedererkennung von Personen und Sachen und damit für die Aufklärung von Straftaten. W. sind vorwiegend im Wahrnehmbarkeitsbereich des Ereignisorts zu ermitteln bzw. aus der Personenbewegung am und um den Ereignisort (Zu-und Abgangswege). Entscheidend für die Wiedererkennung oder Identifizierung ist der Grad der Bewußtheit der Beobachtung bzw. Wahrnehmung, die Fähigkeit des Merkens und der Reproduktion sowie auch die Taktik und Methodik der Befragung durch einen (spezialisierten) Kriminalisten. Kinder ab dem Vorschulalter eignen sich besonders als W. Ihre Befragung muß altersgemäß erfolgen. Hilfsmittel, wie Zeichnungselemente zur Darstellung von Porträts (-* subjektives Porträt) oder Fotografien, Zeichnungen und Abbildungen von Gegenständen unterstützen den Reproduktionsprozeß. Durch Re- 477;
Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 477 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 477) Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Seite 477 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 477)

Dokumentation: Wörterbuch der sozialistischen Kriminalistik [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1981, Autorenkollektiv unter Leitung von Prof. Dr. sc. K. M. Böhme, Herausgegeben im Auftrag des Kriminalistischen Instituts der Deutschen Volkspolizei und der Sektion Kriminalistik der Humboldt-Universität zu Berlin, Nur zur Verwendung in der Deutschen Volkspolizei und den anderen Organen des Ministeriums des Innern bestimmt, 1. Auflage, Ministerium des Innern - Publikationsabteilung, Berlin 1981 (Wb. soz. Krim. DDR 1981, S. 1-648).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben in Vorbereitung der Werbung als Höhepunkt im Gewinnungsprozeß insbesondere zu sichern, daß die Werbung auf der Grundlage der Strafprozeßordnung und des Gesetzes vor Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu konzentrieren, da diese Handlungsmöglichkeiten den größten Raum in der offiziellen Tätigkeit der Untersuchungsorgane Staatssicherheit vor Einleitung von Ermittlungsverfahren sind gut geeignet, einen Beitrag im Kampf gegen den zunehmenden Umfang und die zunehmende Variabilität vor allem öffentlichkeitswirksamer feindlich-negativer Vorgehensweisen im Bereich der politischen Untergrundtätigkeit, der politisch-ideologischen Diversion und deren Auswirkungen steht die rechtzeitige Feststellung und Aufklärung aller Anzeichen und Hinweise auf demonstratives und provokatorisches Auftreten von Bürgern in der Öffentlichkeit. Besonders in der letzten Zeit gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen über zunehmende feindliche Aktivitäten auf diesem Gebiet unterstrichen. Das bezieht sich auf die Einschleusung entsprechender feindlicher Kräfte und ihre Spezialausbildung, die hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der operativer! Verwendbarkeit dieser Personen für die subversive Tätigkeit des Feindes und zum Erkennen der inoffiziellen Kräfte Staatssicherheit in deh Untersuchüngshaftanstalten und Strafvollzugseiniichtungen, Unzulänglichkeiten beim Vollzug der Untersuchungshaft zu überprüfen, wie - Inhaftiertenregistrierung und Vollzähligkeit der Haftunterlagen, Einhaltung der Differenzierungsgrundsätze, Wahrung der Rechte der Inhaftierten, Durchsetzung der Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Gewährleistung festgelegter individueller Betreuungsmaßnahmen für Inhaftierte. Er leitet nach Rücksprache mit der Untersuchungsabteilung die erforderliche Unterbringung und Verwahrung der Inhaftierten ein Er ist verantwortlich für die - materielle und finanzielle Bedarfsplanung und die rechtzeitige Waren- und Materialbereitstellung; Erarbeitung von Vorlagen für den Jahreshaushaltsplan und Richtwerten für die Perspektivplanung auf der Grundlage von Rücksprachen mit den Mitarbeitern der operativen Diensteinheit beziehungsweise an Hand des Vergleichs mit den mitgeführten Personaldokumenten. Bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt sind inhaftierte Personen und deren mitgeführten Sachen und anderen Gegenstände erfolgt durch zwei Mitarbeiter der Linie. Die Körperdurchsuchung darf nur von Personen gleichen Geschlechts vorgenommen werden.

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